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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router
Autoren: Unbekannt
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Flugaggregat heraus. Wie lange der Energiespeicher bei dieser Belastung vorhielt, danach erkundigte sich Mondra lieber nicht.
    Die Kerle standen gestaffelt, damit keiner den anderen beim Schießen behinderte.
    Was immer man über die Unzulänglichkeiten der Mor'Daer auf technischem Gebiet denken mochte, als Soldaten verstanden sie ihr Handwerk. „Runter!." - „Nach links!" Der Anzug flog zwischen Trümmern entlang durch einen Hohlraum, der unmittelbar hinter ihm zusammenbrach.
    Wieder tauchten Mor'Daer auf. Sie wich nach rechts aus, hielt auf einen der breiten Gänge zwischen den Anlagen zu. Er war leer. Irgendwo dort vorn befand sich der Ausgang.
    Mondra überlegte, wie sie den Schlangengesichtern entkommen konnte.
    Es fiel ihr nichts ein. Die Mor'Daer wussten, wo sie hin wollte und brauchten nur auf sie zu warten.
    Sie warteten ein Stück weiter vorn. Aus dem Nichts sanken sie von oben herab, offensichtlich benutzten sie ein Tarnfeld, das der Einsatzanzug terranischer Bauart nicht erkannte.
    Hypertech des Raum-Zeit-Routers!, schoss es ihr durch den Kopf. Chaos-Produkte ...
    Gleichzeitig kamen die Soldaten von allen Seiten und aus allen Gängen. Selbst unter Trümmern krochen sie hervor.
    Prallfelder drückten Mondra zu Boden, dann erfolgte gezielter Punktbeschuss auf ihren Schutzschirm. „Hört auf", sagte sie. „Ich ergebe mich."
     
    *
     
    In der Halle wurde es von einem Augenblick auf den anderen seltsam still.
    Die Mor'Daer umkreisten die Frau, die noch vor Kurzem von einem Bewusstseinssplitter des Chaotarchendieners Kintradim Crux beherrscht worden war, lauernd und mit nach vorn gebeugtem Oberkörper. Sie hielten ihre Blicke unverwandt auf Mondra gerichtet, Blicke aus gelben Augen mit schlitzförmigen Pupillen. Nickhäute bewegten sich hektisch von unten nach oben über die Augäpfel, als verspürten die Soldaten TRAITORS Nervosität.
    Sie warten auf einen Befehl ihres Kalbarons, vermutete Mondra Diamond.
    Oder auf die Rückkehr des Transit-Inspektaten.
    Grelle Helligkeit, die Mondra bekannt vorkam, drang übergangslos von der Hallenwand her in die Gänge und Zwischenräume. Sie explodierte in blendenden Farben, irisierte wild und raste als gespenstisch sprühender Lichtvorhang auf die Mor'Daer zu.
    Mondra begriff, worum es sich handelte, und warf sich instinktiv zu Boden, barg den Helm zwischen den Armen, um das Flackern des Wahnsinns auszusperren.
    Die Mor'Daer ahnten nichts von dem, was sie erwartete, und verharrten einen Moment zu lange. Sie sahen in das Licht, und ehe sie noch merkten, dass es sich um einen Angriff handelte, war es zu spät.
    Schlagartig explodierte die Stille in lautem, irrem Gurgeln, Zischen und Plappern der Mor'Daer, nur unterbrochen von Schüssen und Schreien. Mondra blieb mucksmäuschenstill liegen.
    Dann herrschte wieder Ruhe, diesmal war sie nahezu vollkommen.
    Die Stille des Todes, dachte Mondra, die fast Mitleid mit den Chargen der Terminalen Kolonne empfand. Sie wusste, dass kein Lebewesen gegen den Fluch des Maskenträgers gefeit war, und zitterte unwillkürlich. Wenn sie das Leuchten des Cappin-Fragments nicht erkannt hätte...
    Schließlich ertönten Schritte, und eine Hand legte sich auf Mondras Schulter. „Es ist vorbei", hörte sie die vertraute Stimme Alaskas. Sie ließ sich von ihm aufhelfen. Hinter den Augenöffnungen der Maske irrlichterte es.
    Ein simples Stück schwarzes Plastik trennte sie von jenem Leuchten, das den Wahnsinn mitbrachte. Sie hatte es in den letzten Tagen beinahe vergessen, Alaska Saedelaere war ihr fast wie ein normaler Mensch vorgekommen, doch die Ereignisse der vergangenen Minuten waren hervorragend dazu geeignet, es wieder fest in ihrem Gedächtnis zu verankern.
    Was für eine entsetzliche Waffe und furchtbare Last.
    Mondra wandte sich hastig ab. „Danke, du bist in letzter Minute gekommen."
    „Es war nicht leicht, den Weg hierher zu finden", sagte er knapp. „Komm, wir müssen verschwinden."
    Er zog sie zum Ausgang. Überall lagen Mor'Daer, durch ihre eigenen oder die Waffen ihrer Kameraden verwundet oder tot, manche unverletzt, aber wimmernd.
    Der Wahnsinn hielt sie unwiderruflich in seinen Klauen.
    Weiter hinten erklangen laute Rufe. Die Soldaten im Zentrum hatten gemerkt, dass etwas nicht stimmte.
    Mondra warf einen letzten Blick zurück.
    Sie sah Mor'Daer herankommen.
    Alaska ließ die Tür zufahren. Mit dem Impulsstrahler verschweißte er sie mit dem Rahmen. Es verschaffte ihnen einen kleinen Vorsprung gegenüber den
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