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Teuflische Lust

Teuflische Lust

Titel: Teuflische Lust
Autoren: Kerstin Dirks
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Prolog
    Die sogenannten Buhlteufel gehören zu den kleineren Dämonenarten, derer es zwei Geschlechter gibt, die Sukkubi (w.) und die Inkubi (m.). Sie ernähren sich von der Lebensenergie ahnungsloser Menschen, indem sie diese nachts in ihren Betten aufsuchen und sich mit ihnen paaren. Die Opfer erinnern sich an den nächtlichen Besuch nur in Form eines Traumes und berichten anschließend von einem oder mehreren der folgenden Merkmale:
    • Das Erscheinen einer Schattengestalt des Gegengeschlechts, oft mit Flügeln und einem stark erigierten Glied oder auffällig großen Brüsten.
    • Ein starkes Lustempfinden.
    • Herzrasen.
    • Beschleunigter Atem.
    • Schweißausbrüche.
    Die Symptome tauchen in den Schilderungen der 18-jährigen Mathilde Feldberg, Tochter eines Gutsbesitzers in Minden, auf. Sie beschreibt, dass sie seit nunmehr vier Wochen immer wieder von demselben Traum geplagt werde, in dem jede Nacht ein Mann in ihr Zimmer eindringt, obgleich alle Fenster und Türen verschlossen sind, und sie zu sexuellenHandlungen verführt. Am nächsten Morgen verspürt sie eine große Schwäche, ist nicht dazu in der Lage, das Bett zu verlassen, und leidet unter starkem Gewichtsverlust, weil sie jede Nahrungsaufnahme verweigert.
    Nach ausgiebiger körperlicher Untersuchung lassen sich weitere Symptome feststellen, die für ein Einwirken durch einen Inkubus sprechen:
    • Totenbleiche Haut.
    • Blaue Lippen.
    • Ein leerer Blick.
    • Blaue Flecken am Hals.
    • Ein schwacher Puls.
    • Leichte Alterungserscheinungen wie faltige Hände und Krähenfüße unter den Augen. Untypisch für eine Frau in diesem Alter.
    Im Umkreis des Gutshofs wurden ähnliche Fälle gemeldet. Die 20-jährige Katharina Windhoven weise ebenfalls auffällige Merkmale wie körperliche Schwäche und Gebrechen auf. Eine 27-jährige Frau sei vor wenigen Tagen verstorben, nachdem sie eine ähnliche Leidensgeschichte wie Katharina und Mathilde durchlebt hatte. Der Ehemann berichtet, ihr körperlicher Verfall habe ganz plötzlich eingesetzt und innerhalb weniger Wochen zum Tode geführt. Sie habe von merkwürdigen Träumen berichtet, in denen ein Fremder den Beischlaf mit ihr verübte.
    Diese Beschreibungen erhärten den Verdacht, dass ein Inkubus sein Unwesen in der Region treibt.
    Ich habe den betreffenden Familien geraten, Drudenkreuze an Wänden und Böden anzubringen sowieDrudensteine aufzuhängen, die das Eindringen von Dämonen in ihre Häuser verhindern. Diese Maßnahmen werden dem Spuk ein Ende setzen.

    Ich habe den Dämon unterschätzt. Katharina Windhoven ist verstorben. Offenbar gelang es der finsteren Kreatur, die unschuldige junge Frau aus dem Haus zu locken und im Freien über sie herzufallen. Katharinas Ehemann fand sie am nächsten Morgen tot im Blumenbeet. Ihr Körper sei ausgemergelt gewesen, die Rippen hätten hervorgestanden und ihr Gesicht war derart eingefallen, dass er im ersten Moment geglaubt habe, seine Großmutter sei aus ihrem Grab gestiegen.
    Nun ist die Panik ausgebrochen. Die Leute fürchten sich und glauben nicht mehr an den Schutz der Symbole. Man trat an mich heran mit der Bitte, den Dämon zu vertreiben. Genau das ist meine Absicht.
    Ich habe unlängst ein schönes Stück auf der Konferenz für paranormale Forschung in Lübeck erworben. An sich halte ich von diesen Treffen nicht viel, finden sich doch immer wieder Aufschneider in den Diskussionsrunden, die von sich behaupten, Kontakte zu Dämonen und Geistern herstellen zu können. Dabei sind Erscheinungen dieser Art so selten, dass nur wenige ausgewiesene Fachmänner jemals mit eigenen Augen eine solche Kreatur sahen. Wenn überhaupt!
    Diese Konferenz habe ich jedoch in guter Erinnerung. Namhafte Wissenschaftler waren anwesend, mit denen ich mich austauschen konnte. Besonders die Theorie, Buhlteufel hohen Ranges besäßen die Fähigkeit, das Geschlecht zuändern und somit als Wechselbalg zu agieren, hat mich fasziniert. Das würde bedeuten, dass ein mächtiger Inkubus nicht nur weibliche Opfer heimsuchen und sein Beutespektrum dadurch beträchtlich vergrößern konnte.
    Auf der Tagung erstand ich nun also ein wunderbares Objekt: eine Schatulle, gefertigt aus dem, was man hierzulande Dämonengold nennt.
    Sie absorbiert naturgemäß negative Energien, die von Poltergeistern, Kobolden und anderen kleineren Dämonenarten wie den Inkubi ausgestrahlt werden, und schließt sie in sich ein, gleich der Büchse der Pandora. Es ist ein vortrefflich gefertigtes Stück aus dem
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