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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router
Autoren: Unbekannt
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niemals auf ein derart primitives Niveau."
    Polm Ombar wusste, dass die neue Richtung, die der Geheimbund eingeschlagen hatte, viele Traditionen wenn schon nicht zerstörte, so doch ungewöhnlich stark strapazierte. Zwischen den Friedensfahrern musste eine Diskussion stattfinden, um das Herz des Bundes zu erhalten - aber verdammt noch mal nicht gerade in einem solchen Moment!
    Er machte eine vage Geste, die sowohl die anderen Friedensfahrer als auch die Station umfassen konnte. „Ihr habt recht. Dazu sind wir nicht Friedensfahrer geworden.
    Aber wenn wir Friedensfahrer bleiben wollen, müssen wir uns ändern, und sei es auch nur für die Dauer dieses Projekts. Uns bleibt keine Wahl, sosehr ich es bedaure."
    „Wir sind nicht so wie du, Revisor, oder du, Garant", sagte Ommegon, der sich sichtlich unwohl zu fühlen schien. „Ich kann nicht wahllos andere Lebewesen töten."
    „Ich auch nicht", wies Polm Ombar den unausgesprochenen Vorwurf von sich. „Das habe ich nie und werde es nie."
    „Kommt schon", mischte sich nun Kantiran ein. „Ihr wollt mir doch jetzt nicht erzählen, das Universum sei ein Spielplatz! Ihr alle habt so oft Situationen gegenübergestanden, in denen euer Leben in Gefahr geriet, und dabei handelte es sich immer nur um lokale Konflikte. Ihr hattet Wesen vor euch, die sich ihrer Verzweiflung nur bewusst werden mussten und die eine Hand brauchten, die sie herausführte. Hier aber haben wir es mit einer ganz neuen Dimension von Gefahr zu tun: Die Truppen TRAKTORS sind nicht verzweifelt, sie waren es nie, sondern sie sind durchdrungen von der -Überzeugung, wie wichtig und richtig ihre Aufgabe ist.
    Etliche von ihnen werden sogar permanent darauf konditioniert. Unsere bisherigen Ansätze fruchten nichts gegen den Endlosen Heerwurm des Chaos!"
    „Da magst du recht haben, Garant", stimmte Ommegon zu, „aber wir brauchen Zeit ..."
    „Zeit, die wir nicht haben", lehnte Polm Ombar ab.
    Kantiran stieß ihn in die Seite. Als könne ausgerechnet dieser junge Hitzkopf den besonnenen Revisor über Diplomatie belehren!
    „Wir müssen kämpfen, weil wir nur so zum ersten Mal wahrhaftig den Gründern gerecht werden können", antwortete der Sternenvagabund, wie er sich selbst gerne nannte. „Erinnert euch daran, wie alles begann. Die Friedensfahrer sind allein deshalb entstanden, weil einst das LICHT VON AHN sein Leben im Kampf gegen eine Negasphäre gab. Das ist die wahre Tradition der Friedensfahrer. Wir stehen mitten im Kampf gegen eine andere Negasphäre. Wollt ihr die Kameraden im Brückenkopf dem tödlichen Feuer der Angreifer überlassen, weil ihr Zeit braucht?"
    Das wollte keiner. Polm Ombar merkte es ihren Reaktionen an. „Freunde, Gefährten", sagte er „Nutzt eure Waffen und eure Schutzschirme, damit wir diese Station in unsere Gewalt bringen können. Niemand verlangt von euch, grundlos zu töten, aber schaltet die Angreifer aus, damit auch wir nicht getötet werden."
    „Für das LICHT VON AHN!", rief Kantiran. „Gegen die Negasphäre!"
    Für Polms Geschmack war das wieder ein wenig zu dick aufgetragen, für die meisten anderen schien es gerade passend zu sein. „Gegen die Negasphäre!", donnerte Ommegon, und die anderen fielen ein. „Beeilen wir uns!", rief Kalhum Mehat laut. Seine Stimme bebte. „Kommen wir Auludbirst und den anderen zu Hilfe. Lasst uns unsere Gefährten beschützen, die sich, wie Cür ye Gatta oder Verturlidux-44, nicht verteidigen können."
    „Einen Augenblick!", sagte Kantiran. „Polm, Cosmuel und die sechs anderen Steuerleute arbeiten an den Kugelkreiseln weiter. Die Androiden bleiben als Wächter bei ihnen zurück. Der Rest folgt den Mor'Daer."
    Polm Ombar stimmte ihm widerstrebend zu. „Gegen die Negasphäre!"
     
    *
     
    Die Opal-Station drehte sich nach links, bis die sechs in der Leitstelle ihre Kugeln in die Ausgangsposition zurückdrehten.
    Nacheinander probierten sie synchron alle vorhandenen Kugeln aus. Nach einer Weile ging es ihnen beinahe spielerisch von der Hand. Die Station bewegte sich mal nach oben, mal nach unten, vorwärts oder rückwärts.
    Mit den Kugeln ließ sich die Station um acht fest definierte Achsen vorwärts und rückwärts drehen.
    Auf den Bildschirmen erschienen Symbole, die vermutlich die zurückgelegte Strecke anzeigten.
    Der Revisor beobachtete den Vorgang ungläubig. Da standen sechs Friedensfahrer in einer Leitstelle mitten in einer Station TRAITORS und übten mit der Steuerung. Konnten sie es tatsächlich schaffen, die Station
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