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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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Im Tal herrschten Gelbtöne vor. Sie reichten von ganz hell bis ganz dunkel -die Schatten zeigten eine seltsame Ockerfärbung. Es war ein ödes, trockenes Gebiet, heiß und trostlos.
    »Einst lebte hier Taran, der schwarze Traumdämon«, erklärte Corona. »Aber das ist lange her.«
    »Warum hat er das Tal verlassen?« fragte der Hüne neben Corona.
    »Niemand kennt den Grund. Es ist auch nicht bekannt, wohin er gegangen ist. Vielleicht lebt er nicht mehr.«
    »Er könnte aber ebensogut eines Tages hierher zurückkehren.«
    »Auch das wäre denkbar.«
    »Trotzdem möchtest du seine Felsenfestung beziehen?«
    »Sie bietet uns den Schutz, den wir brauchen«, sagte Corona.
    Sie hatte eine schwere Zeit hinter sich, war vielen Strapazen und Gefahren ausgesetzt gewesen.
    Weil sie eine Rebellin war, weil sie sich nicht unterordnen wollte. Sie trug das Diadem der Macht, und sie wollte herrschen. Doch in den endlosen Weiten der Hölle mußte in erster Linie das geschehen, was Asmodis sagte, und das paßte ihr nicht.
    Immer wieder lehnte sie sich dagegen auf, bis der Höllenfürst die Geduld verlor und den Dschungel, in dem sie mit ihren Getreuen lebte, niederbrannte.
    Feuer ist in der Hölle nichts Ungewöhnliches, und normalerweise richtet es keinen Schaden an. Aber das Feuer, das Asmodis entfachte, wütete schrecklich.
    Der Fürst der Finsternis legte den vernichtenden Brand an mehreren Stellen, und von da fraßen sich die Flammen mit einer verheerenden Gier auf das Zentrum zu.
    Nur wenigen gelang es, sich zu retten. Die meisten fielen dem strafenden Feuer zum Opfer. Doch damit gab sich Asmodis noch nicht zufrieden.
    Er strebte die totale Vernichtung der Rebellin und ihres Gefolges an, doch er kümmerte sich nicht selbst darum, sondern beauftragte Yetan, einen grausamen Teufel, damit.
    Und Yetan zog mit seiner Horde los, um Asmodis’ Auftrag auszuführen. Man nannte ihn den Statthalter des Bösen, und er vertrat Asmodis’ Interessen so zuverlässig wie kein anderer.
    Corona war vor ihm auf der Flucht. Noch war es ihm nicht gelungen, sie einzuholen, und hier, im Tal der Träume, würde er es sehr schwer haben, sie zu vernichten.
    Wenn sie sich erst einmal in Tarans Felsenfestung befand, würde der Statthalter des Bösen kaum an sie herankommen. Sie würden jeden Angriff Zurückschlagen. So lange, bis sich Yetan zu Tode gestürmt hatte.
    Corona war mit einem Schwert, einem Dolch und mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Bereits als Kind hatte sie bei einem weisen Lehrmeister Unterricht genommen und gelernt, mit diesen Waffen umzugehen.
    Sie kämpfte täglich, suchte sich die stärksten Gegner aus und maß sich mit ihnen. Sie durfte nicht einrosten und war bestrebt, sich laufend zu vervollkommnen.
    »Ich werde dem Höllenfürsten nie verzeihen, was er uns angetan hat«, sagte Corona grimmig. »Wir werden uns hier von den Anstrengungen der Flucht erholen, und sobald wir uns stark genug fühlen, greifen wir den selbstherrlichen Höllenherrscher an. Er soll durch meine Hand sterben.« Sie musterte den Hünen. »Zweifelst du daran, daß ich das schaffe, Gor?«
    »Ich zweifle nicht daran, daß du es versuchen wirst«, sagte Gor. »Aber ich glaube nicht, daß es dir gelingen wird. Überlebte Asmodis bisher nicht alle Intrigen und Angriffe?«
    »Ich werde ihm mit einer sehr starken Waffe entgegentreten: mit dem Speer des Hasses. Damit kann ich ihn vernichten«, behauptete Corona zuversichtlich. »Mein Haß wird den Speer zur tödlichen Waffe machen. Ich werde mich rächen, das schwöre ich. Asmodis wird fallen. Er hätte mich in Frieden lassen sollen. Was er getan hat, wird für ihn zum tödlichen Bumerang.«
    Wilde Leidenschaft blitzte in den Augen der Rebellin. Ihr Blick streifte die Handvoll Getreuen, die ihr geblieben waren.
    »Wir müssen weiter«, sagte sie.
    Yubb, auf dessen Rat sie immer sehr viel gab, meinte: »Wir müssen vorsichtig sein. Taran ist zwar nicht mehr hier, aber es ist immer noch gefährlich, dieses Tal zu betreten.«
    Gor grinste höhnisch. »Hast du etwa Angst?«
    In Yubb wallte sofort Zorn auf. Gor konnte sagen, was er wollte - Yubb reizte jedes Wort, das über die Lippen des Hünen kam. Er haßte diesen Mann, der nicht zu ihnen gehörte.
    Aufgelesen hatten sie ihn auf dem Weg hierher, und Corona hatte Gefallen an ihm gefunden. Das hatte Yubb sehr schmerzlich getroffen, denn bis zu diesem Zeitpunkt war ihm Corona sehr zugetan gewesen.
    Und nun nahm Gor diesen Platz ein. Yubb hatte das noch nicht verkraftet. Er
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