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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router
Autoren: Unbekannt
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Fahrzeuge ausschwärmte, bestimmte Positionen an der Außenhaut der Station ansteuerte und dort verharrte.
    Eine Gruppe von Androiden kam Polm und seinen Begleitern entgegen. Sie trugen einen Gegenstand.
    Als die Friedensfahrer den Brückenkopf erreichten, transportierten die Gefährten soeben die letzten Paralysatoren ab. Nur ein Teil der Schutzschirme arbeitete noch für den Fall, dass die Mor'Daer einen dritten Versuch wagten.
    Polm Ombar übernahm die Koordination.
    Gemeinsam schafften sie es innerhalb einer Stunde, alle Lebewesen und Geräte in Sicherheit zu bringen.
    Der Revisor verließ als Letzter die Halle, nachdem er nochmals einen Blick in die Nebenräume geworfen hatte. Knapp drei Tage hatten sie sich im Brückenkopf behauptet. So lange hatten die Mor'Daer und der Transit-Inspektat gebraucht, um ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen.
    Die Gruppe Androiden kehrte aus dem Innern des Daumens zurück und verteilte sich auf mehrere OREON-Kapseln. Dann legten alle ab, verschwanden unsichtbar unter ihren Hauben und traten den Rückflug nach Cala Impex an.
    Unter den letzten zwölf Friedensfahrer waren Ombar, Kantiran und Saedelaere.
    Als alle anderen ihre Kapseln betreten hatten, blieb Polm Ombar einige Atemzüge lang in der Schleuse seiner Kapsel stehen. „Der Letzte macht das Licht aus", murmelte er einen terranischen Spruch, den er von Kantiran einmal gehört hatte.
    Aus dem Mund des Revisors aber klang es jetzt mehr wie ein Fluch.
    Sie nahmen Abschied von einem Unternehmen, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen war. Dennoch hatten sie es versucht.
    Auch das war etwas wert.
    Das Wichtigste aber war, dass sich Polms Ahnung nicht erfüllt hatte. Sie hatten keinen Blutzoll gezahlt. Alle Friedensfahrer und Androiden kehrten wohlbehalten nach Cala Impex zurück.
     
    *
     
    Aus den Lautsprechern klang mit einschläfernder Regelmäßigkeit die Aufforderung an die Mor'Daer, den Raum-Zeit-Router zu verlassen. Bisher reagierten sie nicht.
    Mondra sah zusammen mit Alaska aus tausend Lichtjahren Entfernung zu. Nicht ein einziges Beiboot verließ die Station, kein Mor'Daer in einem Raumanzug suchte sein Heil in der Flucht. Nur der Notruf ging noch immer ins All hinaus. „Eine Viertelstunde noch", sagte Alaska nachdenklich. „Die Kerle werden doch nicht so verbohrt sein und im Router bleiben ..."
    „Sie haben ihre Befehle. Und vielleicht halten sie unsere Funkbotschaft für einen Bluff", antwortete Mondra. „Immerhin konnten sie die Kapseln nicht orten und unsere Stärke und die technischen Kapazitäten nicht einschätzen. Sie haben keine Ahnung, wer wir sind."
    Obwohl er die unvermeidliche Plastikmaske trug, glaubte Mondra, dass Alaska sie irgendwie merkwürdig ansah. „Was ist?"
    „Du sagtest >wir    „Ich zähle mich eben schon dazu."
    Sie strich ihren Einsatzanzug glatt, dabei streiften ihre Finger einen Notizstift, der nach ihrer Meinung nicht in diese Tasche gehörte. Sie holte ihn heraus. Es leuchtete türkisfarben, besaß am einen Ende zwei Buchsen, das andere war abgebrochen. „Den Stift hatte ich völlig vergessen", sagte sie erstaunt. „Kein Wunder bei allem, was du mitgemacht hast."
    Alaska war in der Nähe gewesen und hatte gesehen, wie sie den Stift abgebrochen hatte. Inzwischen hatte er ihr seine Gedanken mitgeteilt, die ihm beim offensichtlich gezielten Griff nach dem Gegenstand gekommen waren. „Es könnte eine Steuereinheit oder vielleicht ein Datenspeicher sein", vermutete er. „Kintradim Crux wollte sich einen Überblick über die Vorgänge in der Station und die Gründe für deren Havarie verschaffen. Darf ich?"
    „Natürlich." Mondra gab ihm den Stift, und Alaska trug ihn zu einem Eingabefach des Mikrorechners hinüber. „Bitte analysiere den Gegenstand", sagte er zu MIRKET.
    Der Rechner startete die Tests. „Es handelt sich um einen Datenspeicher. Die Datenauslese wird eine Weile dauern. Es handelt sich um ein völlig fremdartiges Gerät und ebensolche Daten."
    Mondra richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Orterschirm. Ein erstes Echo tauchte in der Nähe der Station auf, ein diskusförmiges Fahrzeug der Marke Traitank. Nach einer Weile gesellten sich zwei weitere Disken dazu. „Noch vier Minuten", sagte sie nach einem Blick auf die Uhr.
    Die Traitanks dockten an. Vermutlich schickten sie Truppen in den Router. Um den noch immer aktiven Funkspruch mit der Warnung kümmerten sie sich nicht. „Der Notruf wurde soeben abgeschaltet", meldete MIRKET. „Noch
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