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2198 - Plan des Kosmokraten

Titel: 2198 - Plan des Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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Möbiusband. Bei der Suche nach einer dreidimensionalen Analogie war Rhodan sofort der Begriff Klein'sche Flasche eingefallen.
    Die Raumkrümmung, die an diesem Ort wirkte, schien viel zu komplex ausgeprägt zu sein, als dass er lediglich mit dem Pikosyn seines blauen Galornenanzugs imstande wäre, einen Lageplan zu erstellen.
    Und der Bordcomputer des Monteurs reagierte nicht auf Rhodans Anweisungen. Es war dem Residenten bislang lediglich gelungen, manuell Daten abzurufen und die Handsteuerung zu aktivieren. Für alles Weitere war offensichtlich ein Passwort oder eine andere, ihm unbekannte Kennung erforderlich.
    Wie dem auch sein mochte - Rhodans Geduld war erschöpft. Er konnte Tage oder Wochen durch das Labyrinth fliegen, ohne die SOL zu finden. Der Hantelraumer wurde von THOREGON gejagt und würde sich möglichst unauffällig verhalten.
    Rhodan lehnte sich in dem variablen Sessel zurück, der sich seiner Körperform perfekt angepasst hatte, und nahm Kurs auf die Wandung des Kanals.
    Rhodan hatte erwartet, dass der Monteur auf Widerstand stieß, sah sich aber getäuscht.
    Mühelos glitt das kleine Schiff durch die Substanz, die, vom Kanal aus betrachtet, durchaus materiell wirkte.
    In dem Augenblick, als er die andere Seite erreichte, erloschen sämtliche Ortungen und Wahrnehmungen aus den Kanälen. Der Resident hatte den Eindruck, übergangslos in eine andere Welt versetzt worden zu sein.
    Doch er war nicht allein in dieser neuen Umgebung. Es dauerte einen Moment, bis die Ortungsholos sich neu justiert hatten, doch dann zeigten sie ...
    ... ein unüberschaubares Gewimmel kleiner, roter Kugeln aus Energie!
    Handelt es sich hier etwa um rote Helioten?, dachte Rhodan erstaunt.
    Die Reichweite der Orter schien hier noch beschränkter zu sein als in den Kanälen, doch die Gruppierungen aus Lichtwesen umgaben den Monteur bis an die Grenze des Wahrnehmungshorizonts.
    Eine der roten Kugeln raste auf das kleinen Schiff zu, durchschlug mühelos den Schutzschirm und verfehlte die Hülle des Monteurs nur um zwei, drei Meter.
    Rhodan mochte sich nicht vorstellen, was geschehen würde, wenn einer der Helioten das Schiff selbst berührte. Er riss es herum, wich der Gruppe aus ...
    ... doch die roten Kugeln waren überall. Es mussten Tausende, wenn nicht sogar Millionen sein!
    Schweiß perlte auf Rhodans Stirn. Das Ausweichmanöver war zwar geglückt, doch ihm war klar, dass er den Lichtwesen auf Dauer nicht würde entgehen können. Dafür waren es einfach zu viele.
    Dabei schienen sie keineswegs auf den Monteur Jagd zu machen; vielmehr nahmen sie ihn offensichtlich überhaupt nicht bewusst zur Kenntnis. Aber das Gewimmel der roten Kugeln war an der Wandung zum Kanal extrem dicht. Früher oder später musste es zu einer Berührung mit dem Schiff selbst kommen.
    Der Terraner beschleunigte, manövrierte die Halbkugel an einer Ansammlung von Helioten vorbei, weg von einem weiteren dichten Haufen, und zog das Schiff dann herum, in die Richtung, aus der er gekommen war. Er konnte nur hoffen, die Orientierung nicht völlig verloren zu haben.
    Rhodan knirschte vor Konzentration mit den Zähnen, konnte den Blick keine Sekunde von den Orterholos nehmen, musste unentwegt darauf achten, einen Zusammenstoß zu vermeiden.
    Dann war es vorbei. Er passierte wieder die Wandung, durchstieß sie, ohne Widerstand zu spüren, und tauchte wieder in den Kanal ein, aus dem er gekommen war.
    Er bremste den Monteur ab und gönnte sich den Luxus, tief durchzuatmen. Er hatte sich mit knapper Not retten können, war der Lösung seines Dilemmas aber noch keinen Schritt näher gekommen.
    Während das kleine Schiff durch den Kanal trieb, überdachte Rhodan seine Optionen.
    Er musste davon ausgehen, dass Chabed mittlerweile zur 'Jagd auf ihn geblasen hatte.
    Man würde nach ihm und dem erbeuteten Monteur suchen, und seine Verfolger würden nicht zögern, von ihren Waffen Gebrauch zu machen.
    Unauffälligkeit war also das Gebot der Stunde. Und das schränkte seine Möglichkeiten beträchtlich ein.
    Entlang den Wandungen hatte er Unmengen von schlanken Walzenkörpern bemerkt, knapp neun Meter lang und über vier Meter im Durchmesser, die zum Teil seitlich zahlreiche Antennen und an Sonnenkollektoren erinnernde Segel ausgefahren hatten. Sollte er versuchen, einen dieser Satelliten zu betreten, um auf diesem Weg Daten über den Aufenthaltsort der SOL zu erlangen?
    Doch das wäre blinder Aktionismus gewesen. Er bezweifelte, dass er einfach so Zutritt bekommen
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