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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter
Autoren: Unbekannt
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aufsteigen lassen und uns nur vom Boden abwehren. Ich will diesmal alles riskieren: Wir müssen ihre Siedlung ein für alle Mal dem Erdboden gleichmachen. Schont die Kinder und die Männer, die kräftig genug zum Arbeiten sind. Alle anderen müssen gnadenlos getötet werden. Dieser Krieg muss endlich beendet werden, und wir brauchen dringend neues Land für unseren ständig wachsenden Stamm."
    „So soll es geschehen", murmelten die Ältesten. Emboy Wogelkem wäre der Letzte gewesen, der Hauptmutter zu widersprechen. Er fieberte dem Kampf entgegen, seiner allerersten Auseinandersetzung mit den Orichi. Rani hatte ihm versprochen, dabei sein zu dürfen, obwohl alle anderen dagegen waren. Aber Gurru und er waren in ausgezeichneter Verfassung und hatten fleißig geübt; sie waren eine unschlagbare Einheit. Rani hatte sogar durchgesetzt, dass sie in erster Reihe starteten, gleich nach Rupe Cormaron.
    Endlich werden sie mich anerkennen, dachte der junge Permine zuversichtlich. Sie werden mich nicht mehr als Hitzkopf bezeichnen. Ich werde ihnen beweisen, dass ich der Beste bin! Die Feldmänner beobachteten unablässig die Zeichen des Himmels. Niemand kannte sich mit dem Wetter besser aus als sie, denn sie waren für die Ernte verantwortlich. Als sie den geeigneten Moment gekommen sahen, gab Rani Kecko das Signal zum Aufbruch.
    Rupe Cormaron kletterte mit seinem erfahrenen Flugwurm Rattlu als Erster auf die Startrampe. Der gefiederte Riese benötigte dazu mehr Zeit als andere, da er mit seinen vierundvierzig Jahren schon beinahe die Größe eines Weibchens besaß und in spätestens vier Jahren nicht mehr zur Landung auf dem Boden fähig sein würde. Sein schimmerndes Gefieder wurde vom stetig stärker werdenden Wind gezaust, doch er hob souverän ab und gewann rasch an Höhe. In seinem Alter, mit seiner Erfahrung und vor allem der enormen Spannweite war der freie Himmel sein bester Freund, da genügte schon ein leiser Windhauch, um ihn emporzutragen. Emboy und Gurru waren als Nächste an der Reihe. Der Wind pfiff ihnen kräftig um die Ohren, je weiter sie hinaufkletterten.
    Bei einer solchen Brise hatten sie sich noch nie in die Lüfte erhoben. Aber die beiden waren jung und entsprechend sorglos - sie vertrauten auf ihr Können und auf ihr Glück.
    Der junge Permine prüfte nochmals seinen Sitz und überzeugte sich, dass die Ladung ausreichend befestigt war, während Gurru langsam die Schwingen ausbreitete und mit unterschiedlicher Stellung der Schwungfedern die Tragfähigkeit der Luft prüfte. Schließlich stieß er sich kraftvoll ab - und sackte steil nach unten ab, als er in ein Luftloch geriet.
    Unter ihnen ging ein entsetztes Raunen durch die wartende Kriegerschar. Einige Flugwürmer reckten die Hälse steil hoch und krächzten. Emboy hielt sich fest, ohne ein Kommando zu geben, denn er wusste, dass sein Flugwurm die Situation am besten abschätzen konnte. Zweifelsohne hatte er den Zeitpunkt seines Abflugs genau gewählt.
    Das bestätigte sich gleich darauf, denn Gurru fing sich problemlos ab, schwebte über den Rand der Terrasse und wurde von einem starken Auftrieb nach oben katapultiert. So hatte er in der Hälfte der Zeit Rattlus Flughöhe erreicht und nahm seine Position rechts außen ein. „Das war ziemlich gewagt", flüsterte Emboy seiner Ohrenschlange zu. Fast ein wenig ängstlich blickte er zu seinem Anführer hinüber und seufzte erleichtert, als er dessen anerkennendes Nicken sah. Dazu senkte Rupe leicht den Speer - ein Zeichen für ein großes Lob. Nach kurzer Zeit war die erste Schar vollzählig. Sie ging in Angriffsformation, während die zweite nachfolgte.
    In den Bäumen unter ihnen raschelte und knisterte es, und in die Wipfel kam heftige Bewegung, als die Kriegerinnen mit schnellen Sprüngen und Gleitflügen Richtung Orichi-Tribo strebten. Ihnen folgten die langsameren Bodentruppen mit den Schleudern und den mit Waffen beladenen Karren.
    Emboy erkannte mit scharfen Augen den bronzeschimmernden, muskulösen Körper Ranis, der leicht wie ein Vogel über die Wipfel dahinglitt, kaum die Äste zu berühren und sich wieder abzustoßen schien. Ihre langen feuerroten, dicken Strähnen flatterten hinter ihr her. Alles an ihr war Anmut, die Bewegungen einzigartig fließend und geschmeidig. Nicht einmal Onca-Ta, die riesige schwarzgelb gefleckte Raubkatze, der König des Dschungels, konnte es mit ihr an Schönheit, Kraft und Eleganz aufnehmen.
    Der junge Permine war stolz darauf, von ihr auserkoren zu sein. Er
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