Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wollte beweisen, dass Rani sich nicht in ihrer Wahl geirrt hatte
     
    4.
     
    Eine Sackgasse?
    Der Weg durch den Dschungel war unwegsam und unbequem. Die meisten Tiere ergriffen die Flucht, aber die fest verwurzelten Pflanzen mussten sich gegen die Eindringlinge aktiv zur Wehr setzen. Das taten sie ausgiebig: mit Brechreiz erregendem Blütenstaub, ausschlagenden Dornästen, plötzlich herabfallenden Schlingarmen und undurchdringlichen Blattmauern. Vom Boden, aus den Baumwipfeln drangen die unterschiedlichsten Tierlaute, die sich in ihrer Vielfalt in Alaskas Ohren zu einer regelrechten Kakophonie vermischten.
    Sie konnten nur schmalen Tierpfaden folgen. Oftmals wurde die Sicht auf den riesigen Berg von den dicht bewachsenen Baumkronen verdeckt, so dass ihnen die Mikroortung bei der Orientierung helfen musste. Hin und wieder mussten sie Umwege in Kauf nehmen, weil eine Pflanzenwand vor ihnen lag.
    Mehr als einmal konnten sie sich gerade noch mit einem Sprung zur Seite retten, wenn sie aus der Luft angegriffen wurden - manchmal von Tieren, die ihre Exkremente oder faustgroße Nüsse und Äste herabwarfen, manchmal auch von den Bäumen selbst mit stinkendem Fallobst. Je weiter sie vordrangen, desto mehr geriet der Dschungel in Aufruhr. Das Kreischen, Summen und Brummen wurde immer lauter, die Luft stickiger, von den verschiedensten Dünsten durchsetzt, und der Weg dornenreicher. Es war eine schweißtreibende Wanderung, deren Ende nicht so schnell absehbar war.
    Allmählich setzte ein Wandel im Verhalten der Lebewesen ein. Sie schienen zu merken, dass keine gefährlichen Jäger unterwegs waren, sondern eher harmlose Reisende.Alaska merkte deutlich, dass die ersten Räuber ihre Witterung aufnahmen und sich an die Verfolgung machten. Zunächst unsichtbar, in sicherer Entfernung. Der Träger der Haut glaubte auch unter den verschiedenen Lauten inzwischen mehrmals ähnlich klingende auszumachen, die von allen Seiten näher kamen. Möglicherweise ein räuberisches Rudel, das sich über die Entfernung hinweg verständigte. „Sie wägen ab, ob wir ein Risiko wert sind", sagte er zu seinem Reisebegleiter. „Wenn genug Fleisch an uns dran ist, greifen sie an."
    „Das wird ihnen zum Verhängnis", meinte Monkey gleichmütig. Er bewegte sich noch nicht mit der gewohnten Geschmeidigkeit, seine Körperkräfte waren längst nicht vollends wiederhergestellt. Aber auch in geschwächtem Zustand blieb ein Oxtorner eine einzige lebende Waffe. Alaska Saedelaere war ein ganz normaler Mensch mit einer dünnen Haut, geringem Gewicht und keiner besonderen Körperkraft. Ebenso wenig konnte er sich als begnadeten Kämpfer betrachten.
    Dennoch empfand er keine wirkliche Angst, höchstens ein Unwohlsein, von so vielen Augen beobachtet zu werden. Als Träger eines Zellaktivators verfügte er über eine schnelle Regenerationsfähigkeit; einige Verletzungen konnte er schon überleben. Und irgendwie gab es immer eine Möglichkeit, einem Angreifer beizukommen - auch ohne ihn unbedingt sofort töten zu müssen.
    Die beiden Aktivatorträger blieben stehen, als ihnen plötzlich ein gefährlich wirkendes Wesen in den Weg sprang. Es war etwas über zwei Meter hoch und befiedert, einem riesigen Laufvogel ähnlich, mit einem mächtigen, gezackten Hakenschnabel. Es fixierte die auserkorene Beute mit wie Granat funkelnden Augen und zischte leise. „Wir wollen dir nichts tun", sagte Alaska mit ruhiger Stimme. „Geh einfach aus dem Weg. Wir sind keine Beute für dich."
    Er wusste, dass ihn das Wesen nicht verstehen konnte. Aber vielleicht half der ruhige Klang seiner Stimme. Der Raubvogel zwinkerte und wandte ihm den Kopf zu. Seine steil aufgestellten Kopffedern senkten sich langsam.
    Alaska fasste das als Ansporn auf, einfach weiterzumachen. Normalerweise wurde die Aufmerksamkeit eines Räubers dadurch erregt, wenn die Beute weglief. Das weckte seinen Jagdtrieb und seinen Appetit. Manchmal half es daher, ihn zu verunsichern, ihm deutlich zu machen, dass die Jagd zu viel Energie kosten würde, für einen letztlich mageren Happen.
    Der Träger der Haut sprach weiterhin mit ruhiger Stimme auf das Wesen ein. Als er einen Schritt auf das Wesen zumachte, wich es tatsächlich zur Seite. Noch ein wenig, dann war der Weg frei, und sie konnten ungehindert ihren Weg fortsetzen.
    Alaska wagte den nächsten Schritt. Der Raubvogel öffnete seinen Schnabel, und in diesem Moment sprang Monkey ihn an. Alaska sah, dass aus dem geöffneten Schnabel etwas herausschoss, so etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher