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2128 - Der Plan der Mascantin

Titel: 2128 - Der Plan der Mascantin
Autoren: Unbekannt
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bei der Armierung. Die Aufgabe dieser Raumer war die Abschirmung angreifender Einheiten, der so genannte Jagdschutz. Bei diesem Angriff hatten sie den Auftrag, das Feuer der KARRIBO zu begleiten und zu unterstützen.
    Die BA-TA-Baureihe von den Polbuchten verfügte über eine deutlich geringere Bewaffnung. Die Hauptaufgabe dieses Typs war die Fernaufklärung. Diese beiden Raumer arbeiteten als ein kleiner Verbund zusammen. Sie hatten einen besonderen Auftrag von der Mascantin erhalten, den sie in der bevorstehenden Schlacht umsetzen sollten.
    Am 12. Dezember 1311 NGZ gab die Admiralin das Signal für den Angriff. Mutterschiff und Beiboote beschleunigten, zeitlich um einige Sekunden versetzt.
    Nach einer Metagrav-Etappe von annähernd einem Lichtjahr würde zunächst die KARRIBO in den Normalraum zurückkehren, etwas zeitverzögert die Kreuzer und ganz zum Schluss der Verbund aus den beiden BA-TA-Kreuzern.
     
    *
     
    In der großen Bibliothek der Stadt Kischario unterbrach Ktacha Oharte seinen Vortrag, wie er es an dieser Stelle der Lesung in den meisten Fällen machte, um die Spannung für seine Zuhörer zu erhöhen. Stolz blickte er in die Runde. Immerhin waren mehr als zweihundert Männer und Frauen erschienen, um trotz der angespannten Lage zu verfolgen, wie er aus seinen Werken mit Worten und Holografien - voller surrealistischer Ergänzungen - zitierte.
    In diesem Augenblick flog eine Tür auf, und eine Bibliothekarin stürzte mit allen Anzeichen der Aufregung in den Saal. Bevor er noch etwas sagen und gegen ihren Auftritt protestieren konnte, rief sie: „Zweihundert Katamare sind in unserem Sonnensystem erschienen! Sie nähern sich Jankar. Die Regierung hat Katastrophenalarm ausgelöst. Da wir mit einer militärischen Auseinandersetzung rechnen müssen, sollten jetzt alle so schnell wie möglich nach Hause gehen."
    Ihre Worte lösten einen Tumult aus, in dem Ktacha Oharte vergeblich versuchte, sich Gehör zu verschaffen.
    „Ruhe!", brüllte er der Menge zu, die in heller Panik zu den Ausgängen drängte. „Es ist überhaupt noch nicht sicher, dass die Katamare wirklich unsere Feinde sind. Es könnte doch sein, dass wir diese ganz woanders suchen müssen."
    Verzweifelt reckte er die Arme in die Höhe, um auf sich aufmerksam zu machen. Er plusterte sich auf, um größer und eindrucksvoller zu erscheinen, doch das half ihm nichts. Seine Zuhörer flüchteten allesamt aus dem Saal.
    Als Letzter ging ein Junge, der einen auffallend schmalen Kopf und grünlich schimmernde Augen hatte. Bei seinem Anblick fühlte sich Ktacha Oharte an einen Sarkan-Adler erinnert. Unmittelbar an der Tür blieb der Junge noch einmal stehen, um ihn seltsam forschend anzusehen.
    „Sie hätten ruhig bleiben können", versetzte Magon. Der Assistent kam aus einem Nebenraum, in dem er sich während der Lesung aufgehalten hatte, um von dort aus die Projektion der Holografien zu steuern. „Die Regierungspropaganda hat sie verblendet, so dass sie nun nur noch Angst haben. Es ist seltsam. Sobald jemand der Regierung angehört und zum engeren Kreis der Mächtigen gehört, kann er offenbar jeden Unsinn erzählen, und die Leute glauben ihm."
    „Schnell!", unterbrach ihn der Dichter. „Wir müssen die Katastrophe verhindern. Die Katamare werden die LEIF ERIKSSON entdecken. Das ist sicher. Sobald sie es getan haben, werden sie angreifen. Ich mag gar nicht daran denken, was geschieht, wenn der Kugelraumer unmittelbar neben unserer Hauptstadt explodiert. Vermutlich bleibt dann kein Stein auf dem anderen. Kischario wird sich in Glut und Asche auflösen."
    In der Überzeugung, das Richtige zu tun, eilten die beiden Männer aus der Bibliothek. Sie hatten es nicht weit bis zu dem Haus, indem sie ihre Vorbereitungen getroffen hatten, um in das Geschehen eingreifen zu können. Als sie das Gebäude verließen und auf die Straße hinaustraten, erkannten sie, dass sie sich nur unter größten Schwierigkeiten zu ihrem Ziel durchkämpfen konnten. Von Panik erfüllte Jankaron füllten die Straße, wobei kaum jemand in die gleiche Richtung lief, sondern jeder einem anderen Ziel zuzustreben schien.
    Ktacha Oharte konnte nicht anders. Er musste an die Schreckensmeldungen denken, die von anderen Planeten auf Jankar eingetroffen waren und in denen berichtet wurde, wie grausam das Reich Tradom dort vorgegangen war.
    „Schnell, wir müssen uns beeilen", drängte er.
    Dabei packte er Magon am Arm und zog ihn mit sich, damit sie einander im Gedränge nicht verloren.
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