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2120 - Assassine an Bord

Titel: 2120 - Assassine an Bord
Autoren: Unbekannt
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besonders breite und prächtig beschuppte Hautlappen am Kopf. Die Schuppen formten das Bild von zwei zusätzlichen Augen. Da sie sich bewegten, erweckten sie den Eindruck, als lebten diese Augen.
    „Nicht nötig", wehrte Icho Tolot mit dumpf grollender Stimme ab. „Von mir aus kann es eine Werkzeugkammer sein."
    Die Schlangenköpfe sanken augenblicklich auf den Boden hinab. Von tief unten herauf blickten die Wesen den Haluter an. Sie zischelten leise, und zwischen ihren geschuppten Lippen züngelten gespaltene Zungen hervor.
    „Wir eilen", rief einer der Kichi Ihatha. „Schon bald wirst du eine traumhaft schöne Kabine für dich haben, in der du dich wohl fühlen kannst."
    Sie glitten davon. Atlan blickte ihnen achselzuckend nach. Die Stewards waren offenbar nicht in der Lage zu begreifen, dass Icho Tolot ein absolut anspruchsloses Wesen war, was Bequemlichkeit anbetraf. Der halutische Wissenschaftler nutzte solche Reisen gern zum Meditieren und zum Nachdenken über wissenschaftliche Fragen, wobei in solchen Fällen gerne seine zwei Gehirne miteinander diskutierten. Dazu brauchte er keinen Luxus, sondern Ruhe.
    Atlan und die anderen bezogen nun die ihnen zugewiesenen Kabinen, die weitaus mehr Bequemlichkeiten und Unterhaltungsmöglichkeiten boten, als sie erwartet hatten. Sie nahmen alles hin, ohne sich ihrer zu bedienen.
    Eine Reihe von dramatisch klingenden Gongtönen machte auf ein besonderes Ereignis aufmerksam.
    Unwillkürlich blickte der Arkonide auf den großen Monitor an seiner Kabinenwand. Darauf konnte er beobachten, dass die ADSCHA-ZABOROO startete. Die Station GISTUNEN-3 und die SOL blieben bei geringer Beschleunigung zurück. Die Schiffsführung ließ sich Zeit mit dem Start zum überlichtschnellen Flug und setzte mehr auf Effekte. Tatsächlich boten die Station und der Hantelraumer ein beeindruckendes Bild für die Betrachter.
    Beim Übergang zum Hyperraum erschien ein Wallen und Wogen in sämtlichen Rot-Nuancen auf den Monitoren. Ein eintretender Steward behauptete, außerhalb des Raumers sehe es in diesem Moment tatsächlich so aus. Gleich anschließend eröffnete er Atlan, dass nur wenige Schritte von dieser Kabine entfernt die Decke einer anderen Kabine herausgeschnitten worden sei, so dass Icho Tolot nun ausreichend Platz für sich habe und ohne jede Einschränkung aufrecht in seiner Unterkunft stehen und gehen konnte.
    „Wir sind glücklich, dass wir euch diesen Wunsch erfüllen konnten", beteuerte der Kichi Ihatha. „Es wäre schrecklich und unwürdig für uns gewesen, wenn wir diese kleine Schwierigkeit nicht überwunden hätten."
    Der Arkonide hörte schon gar nicht mehr hin. Er mochte das Gerede des Schlangenwesens nicht, und ihm gefiel vor allem die Unterwürfigkeit nicht, die es an den Tag legte.
    „Was machen wir?", fragte Trim Marath, der kurz hereinschaute. „Erkunden wir die Dschunke?"
    „Das hat Zeit", antwortete Atlan. „Wir legen zunächst eine Pause ein und schlafen uns erst einmal richtig aus. Das wird allen gut tun."
    Während sich der Arkonide hinlegen wollte, um zu schlafen, erschien auf dem Hauptmonitor der Kabine das Bild der Dschunke. Das Raumschiff bot einen geradezu abenteuerlichen Anblick. Es war keilförmig, wobei die schmale Seite den Bug bildete. Auf seinem Rücken erhoben sich vier Masten mit großen Gebilden, die aussahen wie altertümliche Segel. Insofern war der Name Dschunke vollauf berechtigt. Das Raumschiff glich in der Tat einer altchinesischen Dschunke, wie sie vor Jahrtausenden die ostasiatischen Meere durchfahren hatte.
    Atlan ließ sich auf den Rücken sinken. Er schloss die Augen. Vor ihnen lag eine Reise von voraussichtlich zehn Tagen. Die Dschunke flog demnach nicht mit Höchstgeschwindigkeit, sondern bewegte sich mit gemächlicher Würde durch den Weltraum. Sie mussten sich damit abfinden, da sie keinerlei Einfluss auf die Schiffsführung nehmen konnten.
    Zehn Tage Ruhe!
    Er konnte es sich nicht vorstellen.
    Irgendetwas störte ihn an dem Betrieb auf dem Passagierraumer. Vielleicht waren es die Kichi Ihatha, die ihm allzu unterwürfig erschienen, oder der Kapitän, der gar zu sehr betont hatte, dass man entschlossen war, buchstäblich alles für die Gäste zu tun.
    Der Arkonide war eine andere Atmosphäre gewohnt, wenn es darum ging, eine luxuriöse Welt zu genießen. Die Organisatoren unterbreiteten ihren Gästen nicht fortwährend, was sie zu erwarten hatten, und sie unterwarfen sich ihnen nicht, sondern sie gaben ihnen mit unaufdringlicher
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