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2120 - Assassine an Bord

Titel: 2120 - Assassine an Bord
Autoren: Unbekannt
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Dokumentation der Hinrichtung des letzten Ayrfi sollte Ihren Tod herbeiführen", fuhr der Haluter fort. „Nicht nur die sechs Delinquenten sollten sterben, sondern auch ihr Henker!"
    Der Pfauchone murmelte und flüsterte wiederum etwas, das niemand verstand. Dabei schloss. er kurz die Augen. „Nein", sagte er dann. „Das glaube ich nicht."
    „Es ist aber so", versetzte Icho Tolot mit dumpf grollendem Bass und ohne Rücksicht auf die Gefühle des auf seine Ehre bedachten Assassinen zu nehmen. „Nur einem Zufall verdanken Sie Ihr Leben."
    Der Pfauchone war tief getroffen. Offenbar kam im Rahmen seiner Gesetze der Ehre eine solche Variante nicht vor.
    „Was mache ich denn jetzt?", fragte er, überlegte kurz und gab Icho Tolot die Platte zurück. „Ich muss wissen, ob das wirklich Sprengstoff ist und welche Wirkung er hat. Du hast Recht. Die erfolgte Explosion war zu schwach, um mich töten zu können. Mit einem derart geringen Aufwand bin ich nicht umzubringen. Ich will die Platte zur Explosion bringen. Ich muss wissen, wie groß die Sprengkraft ist. Erst danach kann ich mit meinen Auftraggebern reden."
    Er hatte sich wieder gefasst. Sein mit Blut beschmiertes Gesicht war ausdruckslos.
    „Wir haben zwei Möglichkeiten", sagte der Arkonide. „Entweder projizieren wir innerhalb der Dschunke ein kugelförmiges Energiefeld und lassen die Platte in seinem Inneren explodieren, oder wir erledigen die brisante Geschichte draußen im Weltraum."
    „Hier drinnen", entschied der Assassine. „Mit einem Energiefeld können wir die Sprengkraft exakt messen und bestimmen."
    „Aber das ist zu riskant", wandte der Kapitän ein. „Sollten wir nicht lieber ...?"
    „Wir machen es hier an Ort und Stelle", entgegnete der Pfauchone, ohne sich um den Protest des Grauen Marliten zu kümmern.
    Der Assassine drehte dem insektoiden Wesen den Rücken zu. Verächtlicher hätte er den Grauen Marliten kaum behandeln können. Doch selbst jetzt begehrte der Kapitän nicht auf. Er respektierte die Entscheidung und verneigte sich gar vor dem Assassinen, obwohl dieser es gar nicht sehen konnte.
    Mit Hilfe eines Traktorfeldes hob Kuni Maghate die dünne Platte an, um sie mitten im Raum schweben zu lassen. Dann schloss er sie mit einem projizierten Energieschirm ein, ließ für den Bruchteil einer Sekunde eine Strukturlücke entstehen und feuerte mit seinem Thermostrahler just in diesem Augenblick in das Kugelfeld hinein.
    In grellweißem Feuer explodierte der Sprengstoff und füllte die mehrere Meter durchmessende Kugel vollkommen aus, ohne die Energiehülle allerdings durchbrechen zu können.
    Es dauerte einige Sekunden, bis das Feuer erlosch. Ruhig wartete der Pfauchone ab, löste dann das Energiefeld auf und ließ die übrig gebliebene Materie auf den Boden sinken. Gemeinsam mit Atlan und dem Haluter sah er sich die Ergebnisse an, die mehrere Messgeräte anzeigten. Danach schien er noch um eine Nuance bleicher zu werden.
    „Es ist wahr", gab er zu. „Wenn der Sprengstoff noch mit dem Aufzeichnungsgerät verbunden gewesen wäre, hätte es mich völlig vernichtet. Ich hätte nicht überlebt."
    „Also hat Ihr Auftraggeber versucht, Sie nach Erfüllung Ihrer Pflicht zu beseitigen", betonte Icho Tolot.
    „Ja, es stimmt. Ich kann es nicht länger leugnen."
     
    *
     
    20. Dezember 1311 NGZ Im System der gelben Sonne Horani-Hamee fiel die ADSCHA-ZABOROO in den Normalraum zurück.
    Atlan und seine Freunde konnten durch die transparenten Wände der Wandelhallen den dritten Planeten Vision sehen. Ihr erster Eindruck war, dass er eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Planeten Erde hatte. Sie waren an ihrem Ziel.
    In den vergangenen Tagen war immer deutlicher zu erkennen gewesen, dass sich die Malisische Dschunke dem Galaktischen Zentrum von Wassermal genähert hatte. Inzwischen war das extrem dichte Gewimmel der Sterne optisch kaum noch zu durchdringen.
    „Ob wir den Pangalaktischen Statistikern begegnen?", fragte Startac.
    „Ich hoffe es", entgegnete Atlan in einem eigenartigen Ton, der den Orter stutzen ließ.
    „Bist du nicht zufrieden?"
    „Doch. Schon. Es kam mir nur alles so einfach vor", gab der Arkonide zurück. „Und diese Tatsache macht mich etwas skeptisch."
     
    ENDE
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