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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim
Autoren: Unbekannt
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erspart hatte.
    Der junge Mutant fühlte ein beständiges Unbehagen in sich, seit er in ZENTAPHER angekommen war. Das hatte mit dem Empfang durch die Androidin Omuel begonnen, die ihm mit ihrem Todesimpuls einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte. Obwohl Omuel keinem von ihnen wirklich etwas hätte anhaben können, hatte er befürchtet, dass seine Angstgefühle seinen Schwarzen Zwilling wecken könnten. Zum Glück war das nicht passiert. Denn es schien, dass sein mörderischer Doppelgänger, wie aus den Nebeln und der Schwärze des irgendwo in ihm schlummernden Bösen geboren, nur geweckt wurde, wenn er echte Todesangst empfand. Diese in ihm zu wecken, hatte Omuel nicht geschafft.
    Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn es anders gekommen wäre!
    Die Bedrohung schwebte weiterhin wie ein Damoklesschwert über Trim. Jeder Ort in ZENTAPHER war für eine Überraschung gut, und jeder unerwartete Schrecken, jede Bedrohung hätte der Auslöser für das Unheil sein können. Darum lebte Trim in der ständigen Furcht, dass ein unerwartetes Ereignis ihn aus der Reserve locken könnte.
    Selbst an einem so paradiesisch und friedlich wirkenden Ort wie Herkoven-Lu konnte sich Trim nicht sicher fühlen. Sein beständiges Problem war, seine Ängste in den Griff zu bekommen. Das war für ihn, der von Kindesbeinen an immer schwächlich gewesen war, keine leichte Sache. Weil seine im Land Dommrath erst erwachten Kräfte aus der Defensive heraus erwachten, wurde seine verhängnisvolle Begabung sehr treffend als Para-Defensorik bezeichnet.
    Das war sehr schlimm. Und besonders schlimm war für Trim das Wissen, dass dieser Mörder durch seine Ängste geweckt wurde, wenn diese Eigendynamik entwickelten.
    Darum musste er Selbstsicherheit gewinnen, um nicht wegen jeder kleinen Bedrohung in Todesangst zu verfallen ... Wenigstens hatte er sich von Omuel nicht provozieren lassen, darauf war er geradezu stolz. Trim besaß so etwas wie eine Krücke, die ihn stärken sollte.
    Das war sein Monofilament-Schwert namens Chakra, das er stets in einer Scheide auf den Rücken geschnallt trug. Es war nach Chakra Haken benannt, dem besten Krieger Yezzikan Rimbas und Meister aller Klassen. Das Schwert Chakra verlieh Trim ein gewisses Maß an Sicherheit, es gab ihm die Gewissheit, nicht schutzlos zu sein. Trim war natürlich klar, dass mit einem Strahler eine effektivere Wirkung zu erzielen war, dass selbst eine gekonnt geführte Vibratorklinge wirkungsvoller sein konnte. Aber er sah das Monofilament-Schwert als Teil von sich an. Wenn sein Schwarzer Zwilling noch einmal in Erscheinung treten sollte, würde er ihn mit Chakra töten. Auch wenn dieser Sieg über sich selbst seinen eigenen Tod bedeuten würde...
    Trim schreckte aus seinen Gedanken, als ihm bewusst wurde, dass Mondra ihm irgendetwas zugerufen hatte. Und jetzt erst merkte er, dass er allein in der Luft war.
    Mondra und Startac waren gelandet! Mondra rief ihm wieder etwas zu: „Deckung!
    Gefahr!" Trim landete überstürzt und verhedderte sich prompt in einer Hecke. Da tauchten Startac, der übers ganze Gesicht grinste, und Mondra, die ihm wie ein Racheengel erschien, schwebend über ihm auf. „Träumst du, Trim?" herrschte Mondra ihn an. „Hast du meinen Befehl nicht schon beim erstenmal gehört?"
    „Ich war in Gedanken versunken", entschuldigte sich Trim. „Was für eine Gefahr?"
    „Das war nur ein Test, um eure Reaktionsschnelligkeit zu prüfen", sagte Mondra. „Im Ernstfall hätte es für dich schlimm ausgehen können, Trim. Und möglicherweise auch für uns. Machen wir, dass wir weiterkommen!" Die einstige TLD-Agentin flog mit Startac wieder los. Trim rappelte sich aus dem Gestrüpp auf und folgte ihnen. Wenige Minuten später erreichten sie den felsigen Gipfel des 900 Meter hohen Berges ohne weitere Zwischenfälle. Von hier oben hatten sie einen grandiosen Ausblick.
    In die Richtung, die nach Mondra Diamonds Festlegung „Süden" war, erstreckte sich die Bergkette schier endlos dahin. Ob Herkoven-Lu über diese Grenze hinausreichte, war nicht zu erkennen, denn die tiefhängenden Fraktalwolken und die Berge verstellten die Sicht auf das, was möglicherweise dahinter lag. Zwischen den Bergen waren gelegentlich Siedlungen zu erkennen, die zumeist auf höher gelegenen Ebenen lagen. Im Westen und Osten verhielt es sich ebenso, auch hier konnten sie etliche Ansammlungen von Gebäuden erkennen. Nur reichte hier die Sicht in beide Richtungen nicht weiter als zwanzig Kilometer,
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