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Vorsicht, leicht entflammbar!

Vorsicht, leicht entflammbar!

Titel: Vorsicht, leicht entflammbar!
Autoren: Diana Palmer
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1. KAPITEL
    Zehn Personen saßen um den festlich gedeckten runden Mahagonitisch, aber außer dem Mann ihr gegenüber kannte Dana niemanden. Und auch mit diesem Mann war sie in den knapp vier Wochen, die sie hier wohnte, noch nicht besonders vertraut geworden. Zu lange waren sie sich fremd gewesen.
    Während Dana verstohlen ihren Vater beobachtete, musste sie sich eingestehen, dass er mit seinen achtundvierzig Jahren noch ein außergewöhnlich gutaussehender Mann war. Angeregt unterhielt er sich mit seiner Tischdame, die offenbar fasziniert von ihm war. Er könnte bestimmt längst wieder verheiratet sein, überlegte Dana. Immerhin war es zehn Jahre her, dass ihre Mutter gestorben und ihr Vater Witwer geworden war. Aber wie es schien, hatte Charles Payne nicht den Wunsch, sich noch einmal zu binden.
    Es fiel Dana leichter, ihn in Gedanken Charles zu nennen statt Vater, denn er hatte sich so gut wie gar nicht um sein einziges Kind gekümmert, sondern es mit sieben Jahren der Obhut anderer Menschen überlassen. An den Fingern einer Hand konnte sie die Begegnungen mit ihrem Vater abzählen. Kein Wunder, dass sie nie allzu große Sehnsucht nach ihm gehabt hatte.
    Als Dana die Schule verließ, hatte Charles Payne ihr vorgeschlagen, zu ihm zu ziehen. Als Alternative hatte er ihr angeboten, ihrer Tante zur Hand zu gehen, bei der sie fast alle Ferien verbracht hatte.
    Tante Eleanor war unverheiratet geblieben. Sie hatte die Erfüllung ihres Lebens im Dienst für Hilfsbedürftige gefunden. Dana liebte und respektierte ihre Tante. Dennoch war sie bei dem Gedanken, in Zukunft an ihrer wohltätigen Arbeit teilzunehmen, nicht glücklich gewesen. Für eine so durchschnittliche Schülerin wie sie war ein Studium allerdings auch nicht so recht in Frage gekommen. Es wäre ihr nur ein anderer Ausweg geblieben: sich auf eigene Füße zu stellen, aber das war in der heutigen Zeit ohne Ausbildung auch nicht gerade leicht.
    Ihr Vater hatte ihr eine Aufgabe geboten – jedenfalls waren das seine Worte gewesen. Sie sollte seinen Haushalt führen, seine Dinnerpartys organisieren und dabei die Rolle der Gastgeberin übernehmen. Charles Payne hatte oft Gäste, die er aus gesellschaftlichen oder geschäftlichen Gründen zu sich nach Hause einlud.
    Dana hatte inzwischen erkannt, dass sie nicht viele Voraussetzungen für diese Rolle mitbrachte. Trotzdem bemühte sie sich, ihre Unsicherheit nicht zu zeigen. Ausschlaggebend musste für sie sein, dass ihr Vater sie bei sich zu haben wünschte, und sie musste sich bemühen, seine Erwartungen nicht zu enttäuschen.
    Dana gestand sich mit einem unhörbaren Seufzer ein, dass ihr das nicht gerade leicht fiel.
    An diesem Abend hatte sich Dana ein paar Mal bemüht, Mark Sanders’ Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er hatte sie zu Tisch geführt, kümmerte sich aber fast nur um die hübsche und witzige Dame zu seiner Linken. Marion Gissard war nicht nur die schönste Frau, die Dana jemals gesehen hatte, sie war auch gebildet genug, um eine interessante Gesprächspartnerin für Mark Sanders zu sein. Es war also kein Wunder, dass er seine Augen nicht von dem schmalen Gesicht unter dem blonden Haar abwenden konnte.
    Dana betrachtete sich selbst in dem Spiegel, der hinter dem Platz ihres Vaters hing. Was sie erblickte, entmutigte sie. Sie sah so jung und unfertig aus.
    Das herabfallende, lange Haar war aus der Mode gekommen. Besonders, wenn es von einer so nichtssagenden Farbe ist, dachte Dana betrübt. Ich bin weder blond noch dunkelbraun, und ich sollte mir die Haare kurz schneiden lassen.
    Der Tischnachbar an ihrer anderen Seite begann auf sie einzureden. Dana bemühte sich, ihm höflich zuzuhören. Er interessierte sie nur wenig. Er war so alt wie ihr Vater und besaß nichts von der Anziehungskraft, die Mark Sanders ausstrahlte. Dana warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Mark war wohl Mitte dreißig, hochgewachsen, schlank und sportlich, mit breiten Schultern. Der Smoking stand ihm hervorragend, und er bewegte sich darin mit lässiger Sicherheit und Eleganz.
    Seit sie Mark Sanders an diesem Abend kennen gelernt hatte, konnte sie nur noch an ihn denken. Dabei war er der Mann, von dem die geschäftliche Zukunft ihres Vaters abhing.
    Mark arbeitete beim Bankhaus Sanders & Simpson. Es war eine der angesehensten und größten Privatbanken der Londoner City, hatte Dana von ihrem Vater erfahren. Nach dem
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