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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Vorwort zur 1. Auflage
    Das Leben an sich, die Tatsache, dass Leben existiert, ist faszinierend. Sitzt man als Therapeut einem Patienten gegenüber, ist es angesichts der Komplexität biologischer Vorgänge und der Harmonie, mit der sie meist über Jahrzehnte nahezu ohne Störung ablaufen, schon eine erstaunliche Tatsache, dass es dieser lebendige Organismus bis zu diesem Punkt seines Lebens geschafft hat. Angesicht der perfekten Organisation natürlichen Lebens ist es eine legitime Frage, inwieweit es dem Arzt überhaupt möglich ist, in diese Vorgänge korrigierend einzugreifen, d.h. den kranken Organismus positiv zu beeinflussen und Krankheiten zu lindern, zu heilen oder zu verhindern. Dass dies möglich ist, beweist die tägliche Praxis immer wieder, egal, welchem Prinzip die verschiedenen Heilsysteme verpflichtet sind – Yin und Yang als Ursprungskräfte (TCM), Qi als Leben ermöglichende und erhaltende Kraft (Akupunktur), dem mechanistischen Weltbild (Schulmedizin) oder dem Ähnlichkeitsprinzip (Homöopathie) –, egal, ob sie materiell oder energetisch auf den Organismus einwirken, ihre therapeutischen Erfolge sind evident und nicht zu bestreiten.
    Unterschiedliche Erfahrungen sowie der geschichtliche, kulturelle und religiöse Hintergrund spielen bei der Interpretation der Lebensvorgänge eine entscheidende Rolle. Entsprechend haben sich unterschiedliche medizinische Traditionen und Therapiesysteme ausgebildet. Ungeachtet dieser Unterschiede ist für jeden Arzt, egal welche Therapierichtung er ausübt, die Frage nach der Bedeutung seiner Therapiemethode entscheidend. Auf das Wesentliche ihres „Dienstes“ reduziert, gilt für die Homöopathie: Den Patienten heilen, der in diesem Moment nach Linderung seiner Beschwerden verlangt, oder wie es Hahnemann im „Organon der Heilkunst“ (§1) definiert: „Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt“. Genau darin besteht die Berufung des Arztes. Und genau das ist die Quintessenz allen therapeutischen Eingreifens. Die Durchsetzung und bzw. Anerkennung von Dogmen dagegen hat noch niemanden geheilt.
    Trotz des großen Angebotes an Therapieverfahren ist es nicht nur legitim, sondern auch höchst sinnvoll, sich als Arzt oder Therapeut im Sinne einer Spezialisierung einem einzigen Heilsystem zu widmen, mit dem Ziel, Energien zu bündeln und in der Praxis die bestmöglichen Therapieergebnissen zu erzielen. In diesem Sinne formulierte Hahnemann für die Homöopathie den Satz: „Macht‘s nach, aber macht‘s genau nach!“. Dieses „genaue Nachmachen“ impliziert jahrelanges Lernen und akribisch genaues Arbeiten sowie das permanente kritische Überprüfen der eigenen Vorgehensweise und der Therapieergebnisse. Das Ziel – die Perfektion in der Ausübung der Heilmethode – rückt, wie auch in vielen anderen Bereichen des Lebens, mit jedem Fortschritt wieder ein Stück weiter in die Ferne. Für den Lernenden gilt es, dieses Ziel fest in den Blick zu bekommen, für den erfahrenen Therapeuten, es nicht aus den Augen zu verlieren. Der
Leitfaden Homöopathie
soll zugleich Impulsgeber und verlässlicher Begleiter auf diesem Weg sein. Er bietet zum einen eine ausführliche und didaktisch sinnvoll zusammengestellte Grundlagensammlung der klassischen Homöopathie inklusive einer Materia Medica, zum anderen werden die Erfahrungen der Autoren aus langjähriger Praxistätigkeit dargestellt.
    Es liegt den Herausgebern besonders am Herzen, die klassische Homöopathie in einer modernen Form als ein gefestigtes, lehrbares Therapiesystem auf gesetzmäßigen Grundlagen darzustellen. In diesem Sinne wünschen sich die Herausgeber, dass die Lektüre dieses Buches zu einer ernsthaften und fruchtbaren Auseinandersetzung mit der Heilmethode Homöopathie in all ihren Aspekten führt.
    Für die Hilfe bei der Erstellung dieses Werkes danken wir allen Autoren, insbesondere Andreas Grimm für seine beratende Funktion bei der Erstellung des theoretischen Abschnitts und der Materia Medica und Viktoria Korenika für die praktische Unterstützung bei der Ausarbeitung der Materia Medica. Besonderer Dank gilt auch Christel Hämmerle und Sabine Tatò, die das „Leitfadenprojekt“ in der Planungsphase zu Beginn betreuten, und besonders Stefanie Regensburger, Elisabeth Harth und Rolf Lenzen, die den Herausgebern bei der konzeptionellen Arbeit während der Entstehung und in der heißen Endphase bis zur Fertigstellung eine unschätzbare Hilfe
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