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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM
Autoren: Unbekannt
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schon nicht mehr daran glauben konnte, lag der Seitenarm vor ihr, in dem Karjas Streitmacht wartete. Sie gab sich einen letzten Schub und feuerte noch einmal ihre Gefährtinnen und Gefährten an, dann hatte sie die Einbuchtung erreicht.
    Der Fremde stellte seinen Beschuss ein. Ruyde ortete die hunderttausend Evoesa in unmittelbarer Nähe, obwohl sie sich nicht regten und für einen Nicht-Evoesa unsichtbar waren, und hielt zum zweitenmal inne. Als sie sich umdrehte, sah sie das Raumschiff näher kommen - langsamer, aber es folgte. Der Grund lag auf der Hand. Der schwarze Fremde glaubte, seine Gegner jetzt sicher in der Falle zu haben, in einer Sackgasse, aus der es kein Entkommen gab.
    Aber er irrte sich. Er saß bereits in der Falle. Ruyde wusste es, als sie in der typischen Frequenz Karja Menem Siganters Stimme den Angriffsbefehl geben hörte. Hunderttausend Hüter des INSHARAM deckten den Eindringling mit Impulsen aus ihrem Sinjazz-Organ ein. Ruyde und die wenigen überlebenden Lockvögel reihten sich sofort in die Phalanx der Angreifer ein. Die Überraschung des Fremden war nur kurz. Sein Schiff und der Schutzschirm brannten wie eine Fackel in heller Glut, und wie eine mächtige Feuerlanze brach der rote, vernichtende Strahl aus ihr hervor und tötete noch einmal Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Evoesa.
    Aber das Schiff und der Schirm begannen zu flackern! Es schien sich aufzulösen, entstand wieder, löste sich wieder auf. Ein letztes Mal wurde es stabil, ein letztes Mal fuhr der rote Strahl in die Reihen der Evoesa. Ein greller Schrei schien sich langgezogen durch das gesamte INSHARAM auszubreiten - und dann war dort, wo die Fackel gestanden hatte, nichts mehr als nur das Wasser des Psi-Ozeans. Die Sättigungsgrenze war erreicht worden, der Schwarze und sein Raumschiff waren in den Hyperraum abgestrahlt worden. Der Alptraum war endgültig vorbei.
    Der Sieg hatte viele Opfer gekostet mehr, als Karja Menem Siganter geglaubt hatte. Aber als „Feldherr" hatte Karja, auf der anderen Seite, auch einen Status erreicht, der ihn unsterblich machte. Er genoss bereits soviel Respekt und Verehrung wie ein Ältester. Ruyde war ebenfalls schon so etwas wie eine lebende Legende.
    Die beiden kehrten diesmal nicht zu ihrem Nest zurück, in dem Swados Junges sicher heranwuchs. Karja führte seine Partnerin stattdessen an jenen Abschnitt der INSHARAM-Wandung, an dem sich der Eindringling mit seinem Raumschiff die ganze Zeit über aufgehalten hatte. Und was zuerst nur ein vager Verdacht gewesen war, bestätigte sich jetzt. „Hier hat er seine Experimente gemacht", sagte Karja und schwamm an einer Stelle vorbei, an der die Wandung ein Stück weit aufklaffte. Dahinter tat sich nicht wie sonst überall der Hyperraum auf, auch nicht der Normalraum oder sonst ein Kontinuum. Der Blick und die Ortung der Sinjazz-Organe fielen auf eine halb zerstörte technische Einrichtung, eine Art Station, die offenbar in die Wandung des INSHARAM eingebettet war.
    Tropfenförmige technische Aggregate in goldener Farbe traten an vielen Stellen offen zutage, teilweise schwer beschädigt. Aber sie lagen nicht etwa still. Die beiden Evoesa beobachteten staunend, wie sich die Tropfenaggregate in rasender Geschwindigkeit selbst reparierten. Keiner der beiden sagte ein Wort, und nach einer Stunde war der Prozess abgeschlossen.
    Die Station lag wieder so unversehrt in der Wandung, wie sie einmal gewesen sein musste. Und dann schloss sich schließlich auch die Wandung selbst wieder. Nichts deutete mehr darauf hin dass an dieser Stelle etwas verborgen war. Ruyde und Karja blickten in den Hyperraum. „Das ist phantastisch", sagte sie endlich. „Eine getarnte technische Anlage in der Wandung des INSHARAM! Wer weiß, Karja, vielleicht gibt es noch viel mehr davon?"
    „Vielleicht ist diese Station eine Anlage unseres Schöpfers Taurec" ,vermutete Karja, „eine technische Einrichtung, die zur Aufrechterhaltung stabiler Verhältnisse im INSHARAM dient."
    „Und der schwarze Eindringling", spann Ruyde den Faden weiter, „kannte diese Stelle! Aber das würde... das könnte ja bedeuten, dass er nicht deshalb ins INSHARAM kam, um zur Superintelligenz zu werden, sondern um diese Station zu sabotieren! Deshalb seine Experimente es handelte sich um einen Angriff!"
    „Die Vermutung liegt allerdings nahe", sagte Karja. „Sollte es sein können, dass es eine unbekannte Macht gibt, möglicherweise ein Feind Taurecs, die versucht hat, das gesamte INSHARAM zu
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