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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM
Autoren: Unbekannt
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Energiehaushalt des INSHARAM geortet wurde. Die Messung mittels der Sinjazz war eindeutig: Jemand experimentierte mit der Psi-Materie des Ozeans.
    Der Schluss lag nahe. Das konnte nur der Eindringling sein. Die inzwischen auf zehn Schwärme angewachsene Armada der Evoesa setzte sich in Bewegung. Ruyde und Karja übernahmen die Führung, und es gab keinen, der sie ihnen streitig machte, obwohl sie noch lange nicht zu den Ältesten zählten.
    Von weitem schon registrierten ihre Sinjazz-Organe die negative Ausstrahlung des Fremden. Sie näherten sich langsamer und vorsichtiger. Immerhin war damit zu rechnen, dass auch er sie ortete. Zwei weitere Schwärme stießen zu ihnen. Insgesamt waren sie nun über fünftausend Evoesa - unter normalen Umständen eine unbesiegbare Streitmacht. Karja und Ruyde führten sie weiter an, und sie waren auch die ersten, die nach Stunden das fremde Raumschiff sahen; es war nahe der Wandung. Die Veränderung der Psi-Ladung des INSHARAM an dieser Stelle war nun ganz eindeutig zu spüren und dem Eindringling zuzuweisen.
    Es war Ruyde, die den Fremden als erste sah. Sie machte sofort Karja und die Schwärme darauf aufmerksam. Die schwarze Gestalt mit den beiden ausgeprägten Vorder- und Hintergliedmaßen schwebte vor ihrem Schiff im Ozean. Sie besaß keine Flossen, schon gar keine Schwanzflosse. Der Fremde war also nicht dazu bestimmt, im Wasser zu leben.
    Dennoch bewegte er sich elegant und geschickt vor seinem Schiff, in dem bei genauerem Hinsehen eine Schleuse offen stand, aus der diffuses Licht fiel. Die Wahrnehmung seiner zutiefst negativen Ausstrahlung erfolgte nicht nur intuitiv, sie war auch keine Einbildung. Dieses Wesen war durch und durch schlecht, das empfanden alle Evoesa. Es war bösartig und ein hundertfacher Mörder. Und seine Versuche konnten das gesamte INSHARAM gefährden. „Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit", sagte Karja zu Tonjam Bel Sunishi, der direkt neben ihm schwamm. „Wir müssen mit vereinten Kräften versuchen, ihn in den Hyperraum zu schleudern."
    „Das haben wir versucht, mein Schwarm und ich", erwiderte Tonjam. „Du weißt, was dabei herausgekommen ist. Ich bezweifle, dass die fast zehnfache Zahl von Evoesa ausreicht, um ihn zu vernichten."
    „Hattet ihr denn vorher versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen?"
    „Wie denn?" lautete Tonjams Gegenfrage. „Er war ja in seinem Schiff. Und außerdem hat er kein Sinjazz-Organ. Per Ultraschall konnten wir ihn nicht anrufen - also wie?"
    „Es war dumm von mir", sagte Karja. „Verzeih!"
    Ruyde, an seiner Seite, sah den schwarzen Fremden vor seinem Raumschiff. Er hatte seltsame Geräte in seinen Händen, die so ganz anders waren als die Enden der Vordergliedmaßen der Evoesa. Seine bei den stämmigen Beine bewegten sich nicht, aber seine Hände berührten unaufhaltsam Knöpfe und Tasten der Instrumente.
    Der schwarze Fremde zeigte durch nichts, dass er die Ankunft der Evoesa bemerkt hätte oder durch sie beeindruckt wäre. Er fuhr mit seinem schändlichen Treiben fort, als wäre nichts geschehen. Dabei musste er die Tausende von durchscheinenden Wesen doch sehen, die ihn mittlerweile umschwärmten. Er war kleiner als sie, etwa um ein Drittel.
    Karja übernahm in dieser Situation automatisch den Oberbefehl. Es war keine Zeit, sich um einen Befehlshabenden lange zu streiten, Er rief per Sinjazz: „Alle Evoesa kehren zu ihren Schwärmen zurück! Zieht euch wieder zurück, damit wir angreifen können, ohne jemanden zu gefährden!"
    Die INSHARAM-Wesen, die sich neugierig zu nahe an den schwarzen Fremden herangewagt hatten, gehorchten und kehrten um. Als nur noch der Fremde vor seinem Schiff schwamm, gab Karja den Angriffs befehl.
    Die Sinjazz-Multiorgane der über fünftausend Evoesa produzierten Hyperenergien in nie gekanntem Maße, die dem Eindringling und seinem Schiff entgegenschlugen. Ruyde kannte dieses Bild schon: Das quaderförmige Schiff und der Schwarze begannen rot zu glühen, dann zu flackern, und schließlich bildete sich ein silbriger Schutzschirm um sie beide, an dem die Energien abflossen und sich dann zu einem blutroten Strahl vereinten, der diesmal aber nicht in die Tiefen des INSHARAM schoss, sondern genau in die Reihen der Angreifer.
    Hunderte von Evoesa starben in den entfesselten, auf sie zurückgestrahlten Energien. Erst als Karja Menem Siganter sah, dass nicht einmal ihre geballte Kraft ausreichen würde, um den Eindringling zu überladen und in den Hyperraum zu schleudern, blies er zum
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