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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM
Autoren: Unbekannt
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Rückzug.
    Die Strömungen des INSHARAM übertrugen seinen Ruf. Die Evoesa zogen sich zurück und sammelten sich in sicherer Entfernung vom Eindringling - wie sie glaubten. Aber das war ein Irrtum.
    Das quaderförmige Schiff – inzwischen war die Schleuse geschlossen und der Schwarze verschwunden - nahm die Verfolgung der Schwärme auf und schoss aus gänzlich unbekannten Waffen. Es war, als würde der Psi-Ozean zersägt werden. Und wo die grellen Strahlen aus dem Raumschiff Evoesa trafen, da wurden diese tatsächlich in zwei oder mehrere Teile geteilt. Kaum jemand konnte dem Massaker entgehen, bis der furchtbare Beschuss endlich aufhörte.
    Ruyde Kerima Bassa trieb lange Zeit bewusstlos in den Strömungen des INSHARAIM. Als sie endlich wieder zu sich kam, war sie allein, von den Strömungen vom Schlachtfeld weggerissen. Wo war Karja? Ruyde erwachte endgültig. Sie fand sich allein. Verzweiflung ergriff sie. Sie vergaß alle Vorsicht und rief nach Karja. Lebte er überhaupt noch, oder war auch er ein Opfer des Unheimlichen und seiner Waffen geworden?
    Ruyde geriet noch mehr in Panik, als sie feststellen musste, dass ihr Sinjazz-Organ schwere Schäden genommen hatte und keine verlässlichen Werte mehr lieferte. Sie konnte die Rufe aus dem INSHARAM nicht mehr hören - und nicht erwarten, dass Karja sie wahrnahm. Ruyde trieb mehr bewusstlos als aktiv durch die Strömungen, ohne zu wissen, ob ihr geliebter Gefährte den Angriff des Schwarzen und seines Raumschiffs überstanden hatte oder nicht.
    Nur eines war ihr klar: Der Fremde hatte wieder gesiegt. Und das bedeutete, dass auch diese Schlacht gegen ihn für die Evoesa verloren war. Er war immer noch da, und er konnte das INSHARAM, in das er eingedrungen war, nicht verlassen - es sei denn, er schaffte den Sprung zur Superintelligenz. Und das war das, was die Evoesa als von Taurec eingesetzte Wächter des INSHARAM unbedingt vermeiden mussten. Die Gefahr war also nach wie vor da und sie konnte in ihrem momentanen Zustand nichts dagegen unternehmen.
    Verzweifelt rief Ruyde nach Karja, wohl wissend, dass ihr Sinjazz-Organ versagte. Sie hatte, wie es aussah, keine Chance mehr. Sie trieb nur noch im mächtigen Psi-Ozean wie ein Stück Strandgut. Ohne große Möglichkeiten, in das dramatische Geschehen einzugreifen. Selbst einen Schwarm herbeizurufen war ihr nicht möglich. Sie war stumm, taub und blind. Dass ihr Ultraschallorgan noch funktionierte, war ihr kein Trost. Was blieb ihr dann noch? Zum erstenmal dachte Ruyde daran, ihrem unnütz gewordenen Leben selbst ein Ende zu setzen.
    Die Rettung kam wieder einmal in Gestalt von Karja Menem Siganter. Es waren drei Wochen vergangen, und Ruyde hatte in ihrer zunehmenden Verzweiflung kurz davor gestanden, die Aktionsmaterie in ihrem Bauchsack auszustreuen und sich damit das Leben zu nehmen. Zuerst war es Ruyde wie ein Wunder vorgekommen, dass ihr geliebter Partner sie in ihrer qualerfüllten Orientierungslosigkeit aufstöberte - ja dass er überhaupt noch lebte!
    Doch dann erklärte er ihr, dass er drei Wochen lang nach ihr gesucht, jeden Schwarm in der Nähe kontaktiert und nach Ruyde gefragt habe.
    Karja war jeder Strömung gefolgt, die vom Ort des Grauens fortgeführt hatte. Und doch war es Glück gewesen, dass er sie am Ende wirklich gefunden hatte. „Du musst wieder gesund werden", sagte er eindringlich. „Der Eindringling hat sich wieder bis an die Wandung des INSHARAM zurückgezogen - dorthin, wo wir ihn aufgespürt hatten. Und er experimentiert weiter. Wir müssen ihn schlagen."
    „Er ist unbesiegbar, Karja", antwortete sie. „Wir müssen es versuchen, alle Evoesa. Die Schwärme vereinen sich schon. Im INSHARAM entsteht eine Streitmacht, wie es sie noch nie gegeben hat."
    „Und ich kann nichts davon erspüren", klagte Ruyde. „Gemeinsam schaffen wir es, dein Sinjazz-Organ zu reparieren." Und Karja versprach nicht zuviel. Im Laufe der nächsten Tage und Wochen schaffte er es, die schwere Rhythmusstörung in Ruydes Sinjazz zu erkennen und gemeinsam mit ihr zu beheben. Allein seine Nähe gab ihr die alte Zuversicht und Willenskraft zurück. Karja koppelte ihre Organe so lange, bis das Sinjazz seiner Gefährtin wieder synchron zu schwingen begann, die Rhythmusstörung behoben war und Ruyde wie früher ins INSHARAM lauschen konnte.
    Die ersten Eindrücke, die sie gewann, waren überragend. Das INSHARAM kochte vor Aktivität seiner Bewohner. Riesige Armeen aus hundert und mehr Schwärmen waren entstanden, und diese
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