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2011 - Das Fluut von Yuna

Titel: 2011 - Das Fluut von Yuna
Autoren: Unbekannt
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anziehen, dachte sie.
    Die Kosmopsychologin griff nach dem Anzug. Ihre Hand zuckte zurück, als sie ein leises Zischen hörte. Sie sah gerade noch einen Eidechsenkopf, der rasch in den Falten verschwand.
    Bré überlegte nicht lange. Sie vertraute auf PrakNoys Fähigkeiten als Mediziner, falls dieses Tier giftig sein sollte.
    Und sie vertraute darauf, halb wild auf einer Dschungelwelt aufgewachsen zu sein und die Jagd mit bloßen Händen gelernt zu haben.
    Blitzschnell griff sie zu und erwischte die Eidechse genau im Genick. Sie war ein braungeschupptes, etwa fünfzehn Zentimeter langes Äquivalent zu einem terranischen Reptil, zischte und wand sich wütend in ihrem Griff.
    Bré stand auf und hielt die Eidechse dem Kraverker entgegen. „Für dich."
    Das Rüsselwesen wandte sich ihr zu. Offensichtlich verdutzt glotzte es auf die Hand mit der gefangenen Eidechse.
    Dann griff es behutsam mit dem kräftigen Rüssel danach. Aus dem anderen Rüssel drang eine Art Kollern.
    In diesem Moment sprang der Translator endlich an und übersetzte krächzend: „Danke."
     
    4.
     
    Ein erster Kontakt
     
    „...genau zehn Sekunden, um den Funk zu aktivieren, ansonsten kommen wir jetzt!" dröhnte die wütende Stimme des Kreuzerkommandanten aus dem Empfänger. „Ist ja gut", beschwichtigte Bré. „Ich bin doch schon dran." Sie schloß den Anzug und erwartete gelassen Rhodans Anpfiff. „Es ist ja alles gutgegangen", meinte sie in eine Sprechpause hinein. „Das ist keine Entschuldigung." Rhodans Stimme war deutlich die Wut anzuhören. „Dein Verhalten ist unverantwortlich."
    „Ich werde die Gründe später in meinem Bericht ausführlich darlegen", sagte Bré Tsinga ruhig und war froh, daß die Entfernung zwischen ihnen groß genug war. „Vorerst will ich nur mitteilen, daß ich den ersten Durchbruch erzielt habe. Ich bin gerade dabei, die sprachlichen Hürden zu überwinden. Die Kraverker haben eine sehr fremde Ausdrucksweise, und der Translator hat ganz schön zu tun. Wir müssen wirklich Schritt für Schritt vorgehen, aber diese Wesen sind kooperativ. Anscheinend möchten sie gern wissen, was wir von ihnen wollen. Das ist ein sehr gutes Zeichen, bedeutet aber noch nicht, daß sie uns vertrauen."
    „In Ordnung. Wie lange sollen wir warten?" Das klang wieder sachlich. „Ich gebe euch so schnell wie möglich Bescheid", versprach Bré.
    Der Kraverker stand die ganze Zeit neben ihr und beobachtete sie aufmerksam. Dann prustete er etwas. „Keiner der ineinandergreifenden Rüssel des Morkhero bist du?" klang es nach einer kleinen Weile aus dem Translator.
    Bré spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde. Der allerletzte Beweis war erbracht!
    Morkhero Seelenquell befand sich tatsächlich auf Morbienne III! „Nein", antwortete sie. „Nein, er ist unser Feind wie deiner."
    Der feingliedrige Rüssel bewegte sich in Schlangenlinien. „Er ist kein Brzztkrakk deiner Gruppe?" fragte er nach. Er hatte die Antwort nicht ganz verstanden. „Nein." Bré grübelte, wie sie es am besten verdeutlichen konnte. „Er will uns die Beute wegnehmen."
    „Morkhero trägt den Hunger", schnorchelte der Blaugeschuppte. „Unersättlich ist er und frißt unser Fluut."
    „Und unser Fluut", bekräftigte Bré. Damit sollte es wohl klar sein, daß Morkhero ein Feind von ihnen beiden war.
    Der Kraverker musterte sie aus riesigen Augen, seine Rüssel vibrierten. „Dein Fluut ist nicht unseres", widersprach er. „Leer bist du und hungrig wie Morkhero. Aber du teilst deine Beute und bist ein Jäger der Gruppe."
    Der Kraverker hielt die Eidechse immer noch in seinen Greiflappen. „Danke", sagte Bré. Na, da habe ich ja eine Menge Arbeit vor mir.
    Der freie Rüssel tippte sie leicht an. „Welche deiner Haut ist es?"
    „Tut mir leid, ich verstehe dich nicht."
    Der Kraverker überlegte offensichtlich. Er hatte inzwischen begriffen, daß die Verständigung zwischen ihnen nur sehr zögerlich klappte, mit der Einschaltung einer fremden Stimme. Die hatte ihn anfänglich kurz irritiert, aber er ignorierte sie mittlerweile.
    Er deutete auf seine Artgenossen. „Gruppe der Jäger." Er deutete auf sich. „Brzztkrakk der Jäger. Ich: Kellmi."
    „Ach so!" Bré deutete auf sich. „Ich: Bré Tsinga."
    „Brestiger?"
    „Ähm... so ungefähr, ja. Nenn mich doch einfach Bré."
    „Du... bist Bré?"
    „Ja. Sehr gut." Was beim heiligen Zestrin hatte dieses Brzztkrakk nur zu bedeuten?
    Kellmi wenigstens war dieser Name leicht auszusprechen unterschied sich in nichts
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