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2011 - Das Fluut von Yuna

Titel: 2011 - Das Fluut von Yuna
Autoren: Unbekannt
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von seinen Artgenossen. Wenn er ein Würdenträger war, legten die Kraverker auf Äußerlichkeiten offensichtlich nicht viel Wert. „Bist du ein Anführer?"
    Die beiden Rüssel bewegten sich heftig. Dann deuteten sie in die Richtung, in die die Kraverker ursprünglich gewandert waren. „Olmo Hirkulum", tönte es aus dem Translator. „Die wunderbare Stadt." Zum Glück wieder etwas leicht Verständliches.
    Dann stampfte Kellmi plötzlich auf dem Boden herum, er schien die Erde weich zu klopfen. Mit dem zierlichen Rüssel skizzierte er dann mit wenigen Strichen die Umrisse der Stadt. Ins Zentrum setzte er den Turm. „Die Kammern des Fluut. Nun sind sie leer", erläuterte er. Er tupfte vor den Turm im Halbrund sechs Punkte, den siebten in die Mitte. Auf diesen deutete er, zeigte dann auf sich und flötete die Erklärung dazu.
    Nach einer Weile hatte der Translator eine Übersetzung parat. Demnach hatte Bré Glück, gleich mit dem wichtigsten Vertreter des kraverkischen Volkes sprechen zu können. Wenn sie alles richtig verstand, gab es in dieser Stadt einen Rat aus sieben Schamaken, und Kellmi war unter ihnen der Hochschamake. Damit war das Brzztkrakk endlich geklärt.
    Und auch die Verständigung an sich klappte immer flüssiger. „Ich möchte gern meine Freunde herbeirufen", sagte sie daraufhin. „Meinen Hochschamaken und noch andere."
    Die riesigen Augen musterten sie aufmerksam. „Warum?"
    „Wir wollen euch gegen Morkhero helfen."
    „Um dann unser Fluut an euch zu nehmen?"
    „Aber nein. Wir wollen nichts von euch. Wir wollen nur Morkhero."
    „Und du bist ein Schamake?"
    „Ich bin ein Freund." Sie machte eine umfassende Geste. „Ich will helfen, euch zu verstehen."
    Kellmi schien zu überlegen. „Seltsame Wesen seid ihr", bemerkte er schließlich. „Ich muß zu den Jägern sprechen.
    Besitzt ihr Waffen?"
    Eine heikle Frage. Bré entschloß sich zur Wahrheit. „Ja."
    Zu ihrer Erleichterung sagte Kellmi: „Gut. Morkhero ist ein mächtiger Jäger. Wir haben keine Waffen gegen ihn.
    Warte hier!"
     
    *
     
    Kellmi stampfte zu seinen Artgenossen und berichtete ihnen von der seltsamen Begegnung. Er zeigte ihnen die Eidechse und übergab sie an einen anderen Schamaken, der sie schnell und geschickt tötete und an einen Kravven Treiber weiterreichte. Futter für eine Kravve. „Wenn sie keine Beute wollen, warum sollten sie uns dann helfen?" wollte Schurr wissen.
    Er und sein Freund Krakkekk hatten sich ganz nach vorn gekämpft; die Neugier hatte die Angst der Jäger besiegt. „Ich glaube, ihnen geht es nur um den Morkhero", vermutete der Hochschamake. „Dann sind sie auch Götter?"
    „Das weiß ich nicht. Sie sehen sehr zerbrechlich aus. Aber der Fremde wirkt ziemlich selbstbewußt. Er weicht meinem Blick nicht aus, und ich kann spüren, daß er keine Angst hat. In jedem Fall sind sie mächtiger als wir. Und sie haben Waffen wie Morkhero. Habt ihr gesehen, wie der Fremde seine Haut abgestreift und wieder angezogen hat?
    Und er spricht mit der Haut, und die antwortet mit verschiedenen Stimmen. Vielleicht ist er ein Vielwesen, das sich teilen kann? Wer weiß das schon, alles ist möglich!"
    Seine Artgenossen fuchtelten mit den Rüsseln, einige sprachen halblaut mit anderen Jägern; Unruhe herrschte. „Der Fremde nennt sich Bré", fuhr Kellmi unbeeindruckt fort. „Ich weiß nicht, ob das ein Titel ist. Er spricht unsere Sprache, wenn auch ziemlich seltsam. Ich glaube aber, mit der Zeit können wir uns besser verständigen."
    Unterschiedliches Brummen machte die Runde. Die Kraverker waren mehr als verwirrt. Zuerst ein Gott und dann weitere Götter, die wieder anders aussahen? Und diese Götter waren Feinde des anderen? Was hatte das alles mit den Jägern von Yuna und ihrem Fluut zu tun? „Denkst du, sie werden zornig, wenn wir sie bitten, wieder zu gehen?" fragte einer. „Das kann schon sein." Kellmi blies den Fluutrüssel auf. „Aber vielleicht wäre es besser, sie zu bitten, uns das Fluut zurückzubringen?"
    „Aber sie werden es doch selbst behalten, wenn sie es erst haben!" wurden Proteststimmen laut. „Und was macht das?" fragte Kellmi zurück. „Wir haben es doch bereits aufgeben müssen. Wenn sie es behalten, war das Jagdglück gegen uns. Aber vielleicht bekommen wir es sogar zurück. Ich finde es bedeutsam, daß diese Götter Feinde des Morkhero sind. Und Bré will uns helfen, das hat er gesagt. Warum bitten wir ihn nicht um Hilfe? Wir haben nichts mehr zu verlieren!"
    „Das leuchtet mir ein",
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