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1936 - Im Para-Bunker

Titel: 1936 - Im Para-Bunker
Autoren: Unbekannt
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für Vincent Garron ist bereit, und ich werde darin den Köder abgeben: Gia de Moleon hat mir versprochen, alles nur Menschenmögliche zu tun, um mein Leben nicht zu gefährden, aber wir sind uns beide darüber im klaren, daß sie das mehr zur eigenen Beruhigung sagt.
    Wenn das Unternehmen gelingt und es uns tatsächlich möglich wird, Vincent Garron in einem sogenannten AntiESPER-Schirm einzufangen, wird Vincent Garron sicherlich sehr sauer sein. Er wird vermutlich ich kann mich gegen diese giftige Ironie nicht wehren - rotsehen, und zwar an, bei oder in mir. Und ich werde zusammen mit ihm in der Falle stecken.
    Ich kenne Vincent Garron nur sehr oberflächlich; seine Motive sind für mich nicht nachvollziehbar. Ich weiß nur, daß er in der Lage ist, mit seinem Willen Menschen zu töten. Und wenn er mich zu sehen bekommt, werde ich es sein, den er wird töten wollen.
    In acht Minuten kommt der Gleiter.
    Ich werde diesen Tag höchstwahrscheinlich, ja sogar gewiß, nicht überleben, und ich habe bei den anderen Opfern des Killermutanten gesehen, wie schrecklich dieser Tod sein wird. Seltsam, vor dem Tod habe ich keine Angst. Ich habe keine Erinnerung an ein Leben vor meiner Geburt, warum sollte ich mich dann vor dem Tod fürchten?
    Nur vor dem Sterben, vor diesem ganz besonderen Sterben, habe ich Angst ...
     
    9.
     
    Mimas, Juni 1290 NGZ „Nett?"
    „Habe ich etwas Falsches gesagt", fragte Tuyula Azyk scheu.
    „Nein, durchaus nicht", sagte Lionella von Zar schnell. „Es wirkt nur etwas unpassend. Dies ist Vincent Garron, und er hat bisher achthundertdreiundvierzig Lebewesen getötet, Terraner und andere Galaktiker"
    „Und das sind nur die, von denen wir wissen", fiel Ovelo Kerren ein. „Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch höher. Dieser Kerl ist in der Tat ein Monster!"
    Lionella machte eine schnelle Gebärde. Kerren hatte wohl vergessen, daß auch Tuyula Azyk psibegabt war, nicht sehr stark, aber immerhin. Und aus diesem Grund war sie an diesem Tag auf Mimas, im Herzen des ParaBunkers.
    Die Fachleute hatte wie selbstverständlich sogar in diesem Fall einen hübschen Namen für das gefunden, was Tuyula konnte. Angeblich war sie eine Psi-Konverterin, was immer das genau besagen mochte.
    Angeblich Lionella kannte nur diese spärlichen Angaben - war Tuyula Azyk in der Lage, biologische Psi-Quellen zu verändern und „in andere Formate zu konvertieren". Eine gräßliche Formulierung, fand Lionella. Das Bluesmädchen konnte auf jeden Fall die psionischen Frequenzen anderer Mutanten beeinflussen, sie verstärken, abschwächen oder verändern, so daß der Betroffene neue Fähigkeiten entwickelte, die er bislang nicht gekannt hatte.
    Die Aufgabe der jungen Blue in diesem Fall, lag auf der Hand. Sie sollte sich mit Vincent Garron beschäftigen, dem Killermutanten, der seit dem Mai 1273 NGZ im Koma lag - angeblich.
    Die Einzelheiten waren Lionella nicht bekannt, aber sie wußte, daß man Garron in einem Anti-ESPER-Schirm gefangengesetzt hatte. Garron hatte gewütet und getobt, und das hatte die Person, die als Köder gedient hatte, mit dem Leben gebüßt sie war Garrons 843stes Opfer gewesen, sein vorerst letztes.
    Danach war er - ohne irgendeinen erkennbaren Grund oder Anlaß - ins Koma gefallen, aus dem er siebzehn Jahre lang nicht erwacht war. Es gab Fachleute, die Garron für klinisch tot hielten; andere hingegen - wahrscheinlich war es unabdingbar, wenn man ein wirklicher Fachmann sein wollte - widersprachen dem.
    Sie behaupteten, daß Garron dieses Koma absichtlich herbeigeführt hatte und - so unglaublich das auch klingen mochte - in gewisser Weise unter Kontrolle hatte. Angeblich hatte Garron neben anderen Psi-Qualitäten auch die, seinen Wahrnehmungsapparat in den Bereich des Fünfdimensionalen ausgedehnt zu haben. Was er dort wahrnahm, niemand konnte es beschreiben oder näher erklären. Aber auf dieser Ebene, so die Fachleute, war Garron nach wie vor wach und aktiv.
    „Und was soll ich nun tun?" wollte Tuyula Azyk wissen.
    „Das, was du schon so oft getan hast, Tuyula", sagte Lionella von Zar freundlich. „Du wirst versuchen, ob du ihn geistig erreichen kannst. Vielleicht schaffst du es ja, ihn zu wecken, daß er wieder zu sich kommt."
    „Und dann wird er mich töten, nicht wahr?"
    „Ganz bestimmt nicht, Tuyula", beeilte sich Lionella zu versichern. „Du bist hier vollkommen sicher."
    Genauso sicher wie der arme Kerl, den man seinerzeit als Köderfür Garron eingesetzt hat, Garron hat auch ihn
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