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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich
Autoren: Unbekannt
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starben allmählich aus. Unter ihnen besaß der Name Perry Rhodan einen besonderen Klang. An den Lagerfeuern und in den getarnten Gleitern hatte man voller Ehrfurcht seinen Namen genannt, und man hatte sich danach gesehnt, daß Perry Rhodan kommen und die Rettung bringen würde.
    Rhodan war dann tatsächlich aufgetaucht. Er war es, der Monos besiegt hatte, er war es, dem sie alle ihre Freiheit verdankten.
    Längst Geschichte, vergessen und vorbei - das zeigte die Art und Weise, wie die galaktischen Zivilisationen sich heutzutage zu Rhodan stellten.
    „Ihr dummen Küken", murmelte der Ertruser. „Ihr vergeßt so schnell."
    Poulton Kreyn stiegen Tränen in die Augen, als er an den Tag der Erlösung dachte. Er konnte sich an das Datum nicht mehr erinnern, aber er wußte noch genau, wie er sich zum ersten Mal als freier Mann in den Leitstand eines Raumschiffs gesetzt hatte. Seitdem hatte er Boyter nicht wiedergesehen. Seine Heimat war der Weltraum geworden.
    Und nun war dieser Rhodan hier.
    Kreyn wurde fast ohnmächtig vor Wut, als er sich klarmachte, daß er das Bett nicht verlassen durfte.
    Einige Tage noch, so schätzte er, und er könnte zumindest wieder aus eigenen Kräften gehen. Bis dahin würde Rhodan Kalkutta schon wieder verlassen haben.
    Poulton Kreyn verfolgte die Berichterstattung des lokalen Trivid-Senders.
    Perry Rhodan schaffte es tatsächlich, die Nonggo aus ihre: Gefahr zu retten. Kreyn hatte im Innersten nicht daran gezweifelt. Wer Galaxien befreien konnte, der brauchte auch vor Bollwerken und Faktordampf-Barrieren keine Furcht zu haben.
    Kreyn hörte im Trivideo, daß Perry Rhodan eine Expedition zu den Urhebern der Katastrophe plante.
    Von den Nonggo wurde ein Fernraumschiff namens KAURRANG bereitgestellt. Rhodan sollte sich aus den Bewohnern von Kalkutta-Nord eine Mannschaft rekrutieren.
    „... kann ich niemandem versprechen, daß die Reise ohne Gefahren abgehen wird", sprach Perry Rhodan mit ruhiger, bedächtiger Stimme. Der Terraner wußte ohne große Gesten zu überzeugen, er besaß ein überwältigendes Charisma. „Im Gegenteil, ich rechne mit kritischen und entbehrungsreichen Situationen.
    Trotzdem appelliere ich an diejenigen von euch, die sich für geeignet halten, an einer Fernexpedition teilzunehmen ..."
    Sein Gesicht besaß im Holo-Kubus eine übernatürliche Größe. Er schien eine Art Raumanzug zu tragen, wie Poulton Kreyn noch niemals einen gesehen hatte. Der Anzug bestand aus einem blauen, schimmernden Material. Statt einer Helmkrause umgab ein hufeisenförmiger Kragen Rhodans Hals.
    Kreyn lauschte den Worten des Terraners.
    „Meldet euch am Raumhafen von Kenteullen, folgt den Vorschlägen Reginald Bulls. Die Nonggo haben mittlerweile den Verkehr freigegeben, auch für Privatpersonen. Der Standort des Raumschiffs KAURRANG wurde ins TaxiLeitsystem von Kalkutta-Nord aufgenommen. Wir benötigen erfahrene Piloten, Kosmonauten und Techniker. Vielleicht fühlt sich der eine oder andere Polizist oder LFT-Agent von meinem Aufruf angesprochen. Niemand soll glauben, seine Qualifikation sei eventuell zu gering. Wir werden mit jedem sprechen. Wer das nötige Zutrauen in seine Fähigkeiten besitzt, ist herzlich eingeladen. Übrigens wurde die bevorstehende Mission von mir persönlich mit LFT-Kommissar Cistolo Khan abgestimmt. Wer daran teilnimmt, verstößt also nicht gegen geltendes Recht."
    Rhodans Gesicht verblaßte.
    Poulton Kreyn lag regungslos in seinem Bett. Er fühlte sich wie vom Schlag getroffen. In diesem Moment empfand er nicht einmal mehr Hunger, und hätte ihm jemand einige Kilo Karamelpudding vor die Nase gehalten, er hätte es unter Umständen nicht einmal bemerkt.
    Wir benötigen erfahrene Piloten, Kosmonauten und Techniker. Wer das nötige Zutrauen in seine Fähigkeiten besitzt ...
    Kreyn wußte mit absoluter Sicherheit, daß die Pfleger ihn nicht gehen lassen würden. Nicht, solange er krank war und es möglicherweise am klaren Verstand fehlte.
    Der Ertruser richtete sich wie in Zeitlupe auf. Seine 800 Kilogramm brachten das Gestell zum Knarren.
    Er rupfte die Sensoren von seinen Unterarmen, ohne darüber nachzudenken, schwang die vielfach zertrümmerten Beine aus dem Bett und versuchte aufzustehen.
    Ihm wurde schwärz vor Augen. Seine Knie waren dem Gewicht von sechzehn Zentnern Lebendgewicht längst noch nicht gewachsen. Er wäre beinahe umgekippt.
    Poulton Kreyn hatte seine Kindheit auf Boyter längst verdrängt - aber der Körper erinnerte sich. Ein dumpfer Schrei drang
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