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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich
Autoren: Unbekannt
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für einige Augenblicke seine Schmerzen. Millionen und aber Millionen gleißende Punkte- aber es waren fremde Sterne, die er niemals vorher gesehen hatte.
     
    *
     
    Die Balkenspindel stand am Rand eines weiten Landefeldes. Alle anderen Objekte lagen zu weit ab vom Kurs, um als Ziel der Fahrt in Frage zu kommen.
    Der Hauptkörper des Schiffes war 130 Meter lang. Der vorne angeflanschte Querbalken, vermutlich die Bugsektion, besaß eine Länge von 50 Metern. Kreyn schätzte den Querschnitt des Balkens auf acht mal acht Meter.
    Das Schiff war in einen kuppelförmigen Schutzschirm gehüllt. Unter der Kuppel standen diverse Gleiter, einige davon offensichtlich Taxis, ebenso wie seines aus Kalkutta. Hinzu kamen fremdartige Fahrzeugkonstruktionen, deren Zweck Kreyn nicht auf Anhieb erkennen konnte, und eine Anzahl dünner silberhäutiger Gestalten.
    Es handelte sich um Nonggo. Kreyn sah sie zum ersten Mal in natura. Sie wirkten elegant und sehr zerbrechlich, wie Spielzeuge oder Papierfiguren. Man mußte wahrscheinlich aufpassen, daß man in ihrer Nähe keine .lauten Worte sprach.
    Das Taxi drang durch eine Strukturlücke in die Kuppel ein. Es landete vor der Schleuse der KAURRANG, neben den anderen.
    Poulton Kreyn quälte sich aus dem Passagierraum ins Freie. Ein Dutzend Personen blickten ihn an, die meisten genauso dumm wie die Leute am Hospital.
    Mit solchen Leuten, dachte er verächtlich, kann man kein Raumschiff bemannen!
    Und dann fiel ihm der untersetzte Terraner ins Auge, der hinter den Personen an einem Schreibtisch saß.
    Der Mann hatte rote, zu einem Borstenschnitt gestutzte Haare. Seine Figur wirkte auf den ersten Blick plump, selbst im Sitzen, aber Kreyn spürte, daß der Eindruck gewaltig in die Irre führte.
    In seinem Hals spürte er einen Kloß. Er begriff, daß der rothaarige Mann Reginald Bull war. Perry Rhodans bester Freund, einer der legendären Unsterblichen.
    In seinem Schädel fühlte sich irgend etwas seltsam an. Sein Herz klopfte sehr viel schneller als normal.
    Ohne jede Rücksicht drängelte er sich zwischen den Leuten bis zum Schreibtisch vor. „Poulton Kreyn meldet sich zum Dienst!" röhrte der Riese.
    Und dann wurde ihm schwarz vor Augen. Er spürte nicht mehr, wie er zusammenbrach.
     
    3.
     
    Unser Ertruser ist einer der Grenzfälle an Bord der KAURRANG. Ich erinnere mich gut daran, wie er zum ersten Mal auftauchte. Mehr tot als lebendig, offensichtlich aus einer Klinik ausgebüxt, mit einem Rattenschwanz an Medorobotern hinter sich, die zehn Minuten später den Landeplatz erreichten.
    Ich gebe zu, mein erster Impuls war: Schaff dir bloß den Kerl vom Hals! Aber dann fing ich zu überlegen an.
    Wenn einer es in dem Zustand schafft, sich für die KAURRANG vorzustellen, dann besitzt er Willenskraft. Mich interessierten einfach die Gründe, die ihn bewogen haben, zu uns zu kommen. Ertruser geben ausgezeichnete Besatzungsmitglieder ab. Das ist bekannt, man schätzt sie, und man sucht sie überall in der Milchstraße.
    Für die Galaxis Gorhoon galt das in besonderem Maß. In ganz Kalkutta waren ansonsten keine Ertruser zu bekommen. Ich entschied mich also, den Kerl versorgen und zu Bewußtsein bringen zu lassen.
    Kreyn erzähl
     
    *
     
    mir eine windige Geschichte, als er wieder zu Bewußtsein kam. Irgend etwas über eine Havarie, einen Unfall durch Reaktorversagen und so weiter. Das wichtigste schien mir jedoch die Tatsache zu sein, daß er ein Pilot ist und daß er während der Monos-Unterdrückung schwere Zeiten im Untergrund durchgemacht hat.
    Solche Leute sind gestählt. An den Fähigkeiten des Poulton Kreyn zweifelt übrigens bis heute niemand; ich bin sicher, daß er uns gute Dienste leisten wird.
    Hätten wir allerdings geahnt, was für Portionen der Kerl verdrückt (vorzugsweise süßes Pudding-Zeug) und daß er ein mächtiger Stinkstiefel sein kann, wir hätten ihn höchstwahrscheinlich in Kalkutta verrotten lassen. Heute ist es natürlich zu spät. Heute kann man nur noch warten, ob er sich überfrißt und platzt wie ein Luftballon.
    Ich erinnere mich gut an meine Gedanken zu Anfang der Reise: Wer lebendige Gurken mitnimmt, dem schadet ein ertrusischer Büffel auch nicht mehr.
    Sage keiner, ein Unsterblicher müßte klüger sein!
    Wie auch immer, Poulton Kreyn kam an Bord. Zu Anfang brauchte er natürlich Pflege, aber das dauerte nur ein paar Tage. Mittlerweile geht’s dem Burschen gut. Wenn wir in Shaogen-Himmelreich angekommen sind, wird er so gesund wie ein Fisch im Wasser
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