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1890 - Shaogen-Himmelreich

Titel: 1890 - Shaogen-Himmelreich
Autoren: Unbekannt
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in Zeitlupe um. „Mondra Diamond ...", murmelte er fassungslos.
    Für Bruchteile von Sekunden war er nicht in der Lage, an etwas anderes zu denken als an ihren schwachen Hals und ihren dünnen Schädel. Die Zirkusschlampe hatte einen Fehler gemacht. Kreyn sah ein, daß er Mondra Diamond töten mußte.
     
    *
     
    „Perry, wach auf!" hörte er eine sanfte Stimme sprechen.
    Rhodan war sofort wach. Er hatte bei geschlossenem Anzug drei Stunden geschlafen und fühlte sich erholt.
    „Worum geht es, Piko?"
    „Wir bekommen Besuch."
    Rhodan öffnete die Augen. Er richtete sich auf und sah die Längswand ihrer Zelle beiseite gleiten.
    Dahinter stand die einsvierzig große, flachgedrückte Gestalt des Außenwächters.
    „Crigon!"
    „Ja. Es sind einige Dinge geschehen."
    Das Wesen machte einen unglaublich nervösen Eindruck, auch wenn Rhodan nicht genau wußte, wie der Anschein zustande kam. ‘ „Wurde unsere Erzählung bestätigt?"
    „Nein, Perry Rhodan, das nicht. Aber ich habe den Wortlaut vereinbarungsgemäß nach Wolkenort geschickt, in die Inverse Wache."
    „Und?" drängte Reginald Bull von der Seite.
    „Die Inverse Wache hat mir eine Antwort übermittelt."
    Crigon sprach nicht weiter. Rhodan begriff, daß die besagte Antwort am Zustand des Wesens schuld war.
    Das Schweigen dauerte eine ganze Weile. Rhodan warf Reginald Bull und Ska Kijathe warnende Blicke zu; er wollte nicht, daß seine Gefährten weiteren Druck ausübten.
    Schließlich sprach der Außenwächter: „Die allerhöchste Stelle hat sich eures Schicksals angenommen.
    Es gibt nichts mehr, was ich .euch sagen könnte. Siebenton persönlich wird nach Mourmalin kommen und eine Entscheidung fällen."
    „Wer ist das, dieser Siebenton?" hakte Rhodan behutsam nach.
    Außenwächter Crigon hob den Blick. Rhodan konnte die gelben Augen sehen, die sich durch die Sehschlitze seiner Henkersmaske auf den Terraner fixierten.
    „Das weißt du wirklich nicht? Ich kann es kaum glauben... Siebenton ist der weltliche und der geistliche Beherrscher von Shaogen-Himmelreich. Er ist der Seelenhirte von Wolkenort."
     
    *
     
    Mondra Diamond schloß die Augen, als sie die stampfenden Schritte hörte. Zehn Sekunden noch.
    Zuwenig, um den SERUN anzulegen, überlegte sie. Die TLD-Agentin hatte Angst vor Kreyn, und einen Moment lang wünschte sie, sie hätte die Manipulation mit der blockierten Schleuse rückgängig machen können.
    „Du mußt hier weg, Mondra!" drängte Tautmo Aagenfelt.
    „Wohin denn?"
    „Was weiß ich!" Aagenfelt schrie beinahe. „Geh meinetwegen in den Ortungsstand und schließ die Tür zu!"
    „Kreyn wird sie aufbekommen. Erträgt einen Kampfanzug. Ich kann nicht vor ihm weglaufen."
    Sie öffnete die Augen und sah, daß der dicke Physiker kurz davorstand, die Nerven zu verlieren.
    Foremon wartete nebenan bei Aura und beobachtete regungslos.
    Sie konnte Norman nicht sehen, aber das wertete sie als gutes Zeichen. Ihr kleiner Elefant würde bei Treul und Goriph sein, in relativer Sicherheit.
    „Mondra! Er ist gleich da!"
    Das Zentraleschott fuhr auf.
    Mondra Diamond blieb im Sessel sitzen. Sie fühlte sich bewegungsunfähig, wie eine Spaziergängerin im Angesicht einer Lawine, die von einem Berghang herabraste und alles begraben würde.
    „Ich habe dir verboten, das Schiff zu verlassen", sagte sie tonlos.
    .Poulton Kreyn stieß ein unterdrücktes, stöhnendes Geräusch aus. Er kam auf sie zu. In seinen Augen konnte sie einen Schimmer von Wahnsinn sehen, sein breites Gesicht verzerrte sich zu einer unmenschlichen Fratze.
    Von hinten .sprang plötzlich Aagenfelt heran. Er warf sich gegen den ausgestreckten Arm des Ertrusers.
    „Laß sie in Ruhe!" brüllte der Physiker. „Geh weg, sie hatte doch recht!"
    Kreyn schleuderte Aagenfelt mit einer achtlosen Bewegung fort.
    Der Physiker überschlug sich Lind krachte gegen eines der Kontrollpulte. Mit einem winselnden Laut krümmte er sich am Boden zusammen.
    Poulton Kreyn streckte die Hand noch einmal aus. Diesmal faßte er Mondras Oberkörper. Seine Hand war wie eine Klammer aus Stahl, riesengroß und scheinbar dampfend heiß.
    Mondra stieß einen Schrei aus, als sie den furchtbaren Druck spürte. Sie begriff, daß Kreyn sie nicht bestrafen, sondern töten würde. Ihre Augen weiteten sich. Das Abbild des Ertrusers verschwamm auf ihren Netzhäuten, und ihr Herz wollte sehr viel stärker pochen, als es die Last auf ihrem Oberkörper zuließ.
    Plötzlich schob sich ein knöcherner Schemen ins Blickfeld.
    Jener
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