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1881 - Chaostage

Titel: 1881 - Chaostage
Autoren: Unbekannt
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absoluter Herrscher, eine Art Häuptling mit dem Ehrentitel Taka.
    Ein wenig abseits standen der einflußreiche Barrasch, der dem Hofstaat vorstand, und der relativ bedeutungslose Wischak, eine Art Schamane mit angeblich magischen Kräften. Für Taka Fellokk bedeutete er kaum mehr als eine Dekorationsfigur, denn die Dscherro hatten keine Religion und glaubten nicht an übersinnliche Dinge, sondern nur an eines: an ihre eigene Kraft und Unbesiegbarkeit.
    Taka Fellokk war mit 1,52 Metern Größe kleiner als der Durchschnitt der Dscherro, doch er war in den Schultern 1,35 Meter breit. Sein Bauchumfang war beträchtlich. Wer sich jedoch dadurch täuschen ließ und den Kommandanten unterschätzte, erlebte eine böse Überraschung, denn dieser Mann schien lediglich aus einem Bündel stahlharter Muskeln und einem bösartigen Gehirn zu bestehen.
    Sein Stirnhorn war gedreht wie ein Schneckenhaus und genau 39 Zentimeter lang. Doch das genügte ihm noch nicht. Er verlängerte es noch einmal um rund zwanzig Zentimeter, indem er ein Bajonett daraufsetzte. Er liebte diese Waffe, ließ sich damit doch trefflich ein jeder Gegner aufspießen.
    In die Knochenplatte auf der Rückseite seines Schädels hatte er sich einen Dscherro-Totenkopf schnitzen und mit Neonblau einfärben lassen. Das Muster leuchtete im Dunkeln und jagte jedem einen Schrecken ein, der es wagte, ihn von hinten anzugreifen.
    Auf dem Kopf trug er ein Gestell, das an ein doppellinsiges Fernglas erinnerte. Es war ein Spion, mit dem er durch die Wände von Gebäuden oder Fahrzeugen blicken und Wärmequellen aufspüren konnte. Den Spionstrahlen blieb nichts verborgen. Nur Schutzschirme konnte man zum Leidwesen des Dscherro damit nicht durchdringen.
    Den Oberkörper bedeckte ein Wams mit zebraartigen gelbschwarzen Längsstreifen. Die langen Ärmel waren an den Schultern ballonartig aufgebläht und an den Handgelenken mit breiten Instrumentenbändern versehen, Displays informierten über zahlreiche Umweltwerte, vor allem aber über die Temperatur.
    Taka Fellokk war gewohnt, die Displays im Auge zu behalten und immer wieder zu kontrollieren. Gerade die Wärmewerte waren wichtig, denn Dscherro waren im Prinzip Kaltblüter, deren Aktivitäten und Aggressionen um so höher waren, je mehr die Temperaturen anstiegen.
    Die Dscherro standen kampfbereit entlang des Gevierts innerhalb der Faktordampf-Barriere.
    Damit bildeten sie eine Frontlänge von gut hundert Kilometern!
    Insgesamt 50.000 Mann hatte Taka Fellokk aufgeboten. Lediglich 10.000 Dscherro sowie die Footen blieben zur Verteidigung der Burg zurück.
    Rund tausend Schourchten waren aufgezogen, Truppentransporter der Enterkommandos, die je nach Größe zwanzig bis fünfzig Mann befördern konnten. Die Gefährte sahen aus wie flach auf dem Boden liegende Kegelstümpfe, waren zwischen 25 und vierzig Meter lang, rundum gepanzert, konnten starke Schutzschirme aufbauen und waren ausgestattet mit schweren Geschützen, Raketen- und Granatwerfern. Es waren fliegende Festungen, die eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 600 Stundenkilometern erreichen konnten.
    Dazu warteten annähernd 10.000 Chresche auf den Befehl des Oberkommandierenden Taka Fellokk - ovale Einmannscheiben, die am Bug mit einer Art Lenkstange ausgestattet waren. Doch das Gestänge diente weniger dazu, die Chresche zu steuern, als vielmehr dazu, allerlei Waffen daran zu befestigen.
    Die Dscherro standen auf den Chreschen, und sie würden auch beim Flug in dieser Haltung verharren. Diese Fluggeräte verfügten über einen Antigravantrieb. Zusatzgeräte sorgten jedoch dafür, daß sie eine dichte, stinkende Rauchfahne hinter sich herzogen, so als ob sie von Explosivmotoren angetrieben würden.
    Und nicht nur das. Mit Hilfe von Lautsprechern konnten die Geräte einen Höllenlärm verbreiten.
    Taka Fellokk grinste bei dem Gedanken an das Getöse, das in wenigen Minuten über die Terraner hereinbrechen würde.
    Lärm war eine zusätzliche Waffe. Er erschreckte, verwirrte, schüchterte ein, sorgte für Kommunikationsschwierigkeiten bei den Angegriffenen und verstärkte den Gesamteindruck, den die Dscherro nur zu gern vermittelten.
    Schourchten und Chresche mit ihren Besatzungen stellten noch nicht die ganze Macht dar.
    Hinzu kamen 60.000 Roboter von höchster Kampfkraft und mit unterschiedlichstem Aussehen.
    Taka Fellokk korrigierte den Sitz seines Spions.
    Eine vorzeitige Entdeckung durch die Weichhäute brauchten sie nicht zu befürchten, weil von außen her
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