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1881 - Chaostage

Titel: 1881 - Chaostage
Autoren: Unbekannt
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bedeckten die terranischen Formationen mit einem wahren Teppich aus Bomben und Granaten, schossen zudem aus allen möglichen Energiestrahlwaffen.
    Und nach wie vor zogen die Roboter über die Verteidiger hinweg, prasselten Minen, explodierten Raketen über den nahe gelegenen Stadtvierteln.
    Ein Inferno war die Folge, und eine Feuerwand stieg vor der vielleicht bedeutendsten Stadt der Milchstraße auf. Donnernde Explosionen rissen tiefe Krater auf.
    Rauch und Staub wirbelten in die Höhe, glühten unter der Einwirkung von Energiestrahlen auf, die winzige Partikel in pure Energie verwandelten.
    Ein nie für möglich gehaltener Katastrophenfall war Wirklichkeit geworden. Eine mit konventionellen Mitteln geführte Schlacht auf engstem Raum unmittelbar vor den Toren des Regierungszentrums, mitten in der Metropole.
    Außerirdische Mächte schickten sich an, Terrania zu erobern, eine Stadt, die auf eine derartige Aktion nicht vorbereitet war. Verständlich, da kaum ein Militärstratege sie für wahrscheinlich gehalten hatte.
     
    *
     
    „Ein vollkommen wahnwitziges Unternehmen!" schrie Occar Singh und fuchtelte wild dabei mit den Armen.
    Der Journalist stand neben Katie Joanne auf der offenen Transportfläche eines Prallgleiters.
    Fesselfelder an ihren Beinen und Füßen sorgten dafür, daß sie bei einem abrupten Tempo- oder Richtungswechsel nicht herunterfallen konnten.
    „Genau das, was wir haben wollten!" rief die junge Frau, deren blondes Haar im Wind flatterte.
    Als die ersten Schüsse gefallen waren, hatten sie sich der schimmernden Barriere bereits bis auf etwa tausend Meter genähert. Damit waren sie direkt neben der von Cistolo Khans Truppen abgesperrten Sicherheitszone, aber niemand hatte sie bislang gestoppt oder zurückgewiesen.
    Sie glitten durch eine Schneise im Häusenneer westlich des Monggon-Rings auf das Kampfgebiet zu. Alle Kameras um Katie herum waren aktiviert. Sie beobachtete ihre Umgebung nur noch mittels der winzigen Monitoren vor ihren Augen.
    Blitzschnell schaltete sie um, erfaßte mit einem extrem leistungsfähigen syntronischen Teleobjektiv formatfüllend die Gesichter der angreifenden Dscherro, wechselte zur Totalen und schilderte dann mit Hilfe von raschen Schnitten Details des exotisch anmutenden Kampfes.
    Sterbende terranische Soldaten vor brennenden Gleitern.
    Explodierende Roboter.
    Lärmende Einmannfahrzeuge der Dscherro.
    Von Dscherro überquellende Mannschaftstransporter.
    Mündungsfeuer von Granatwerfern.
    Zischende Energiestrahlen.
    Berstende Minen aller Größen.
    Im Dauerfeuer angreifende Roboter.
    Über die Häuser hinwegheulende Raketen.
    Von Explosionen in die Höhe geschleudertes Erdreich.
    Zerfetzte und verbrannte Menschen.
    Von Furcht verzerrte Gesichter.
    Leichen.
    All das, was sensationsgierige Zuschauer sehen wollten.
    Sie strahlte die syntronisch bearbeiteten Sequenzen ab, nachdem Occar Singh sie mit seinem Kommentar unterlegt hatte. Doch lange hörte sie sich nicht an, was er zu den Bildern zu sagen hatte.
    Die Journalistin trat ihm kurzerhand in die Beine.
    „Verdammt noch mal, wir machen hier keinen literarischen Bericht!" fauchte sie ihn an. „Und für den Kinderkanal sind wir auch nicht tätigr Willst du mich um meinen Job bringen? Laß es fetzen, Junge! Dies ist kein Film, dies ist die Realität! Das muß dein Kommentar deutlich machen, sonst glauben die Zuschauer, wir drehen einen Action-Film."
    „Ich mach's auf meine Art", verteidigte er sich.
    „Die Suppe muß ihnen auf der Zunge kochen, Mann", forderte sie. „Wenn dir das nicht paßt, verschwinde! Dann mache ich es allein."
    Ihr Gesicht war schneeweiß, und ihre Lippen bildeten nur noch einen schmalen Strich. Ihre Augen aber glühten vor Eifer und Kampfeslust.
    Angesichts der geballten Energie, die in ihr steckte, brach der Widerstand Occar Singhs zusammen. Er verfügte nicht über die Kraft, die ihr innewohnte, und so gab er nach, bevor er sich noch ernsthaft gewehrt hatte.
    Schon ... schon gut!" stammelte er.
    „AIso dann!"
    Sie lenkte den Prallgleiter direkt auf das Kampfgeschehen zu. Furcht schien sie nicht zu kennen, denn zugleich setzte sie ihre Reportage fort, fing als erstes das lachende Gesicht eines Dscherro ein, der aus zwei Energiestrahlern zugleich auf die terranischen Linien feuerte.
     
    *
     
    „Grandiose Bilder!" jubelte Cruno DeFaas. „Genau das wollte ich haben."
    Begeistert sprang er aus seinem Sessel auf und stellte sich breitbeinig hinter seinen Schreibtisch. Von dieser Position
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