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Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit

Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit

Titel: Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
Autoren: Kresley Cole
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Prolog
    Hört alle zu! Lauscht dieser Erzählung, der Legende von Aidan dem Grimmigen und Reginleit der Strahlenden, einem Liebespaar, vom Schicksal verbunden und verflucht.
    Auch ihre Geschichte beginnt, wie so viele Sagen, mit einer vorherbestimmten Begegnung – eine Unsterbliche, die den Tod niemals kennenlernen würde, trifft auf einen abgestumpften Sterblichen, der nur aus einem Grund lebt: um zu töten.
    Ihre Geschichte handelt von Kummer und Leid und soll euch eine Warnung sein. Gebt acht und hört gut zu …
    Die Nordlande
    In einem längst vergessenen Zeitalter
    »Das hier nennt man wohl eine Orgie«, murmelte Reginleit, als zwei Krieger sie in die Methalle des berühmt-berüchtigten Kriegsherrn Aidan des Grimmigen führten.
    In der Tat spielte sich vor Regin, die ganze zwölf Jahre alt war und das Paradies Walhalla erst vor Kurzem verlassen hatte, ein unglaubliches Spektakel ab.
    Während ihre Wachen und sie sich durch das Gewühl von Hunderten von Berserkern schlängelten, starrte sie mit offenem Mund auf volltrunkene Krieger, die mit nichts als einem Lendentuch bekleidet gegeneinander kämpften, während halb nackte Huren Bier und Platten voller Fleisch servierten … und noch so manches andere Bedürfnis befriedigten.
    Zum Glück verbarg Regins Vermummung ihre Miene – und das Leuchten, das sie umgab. Sie überprüfte ihren Umhang noch einmal mit behandschuhten Händen. Die Kapuze war groß und reichte ihr tief ins Gesicht.
    Im Licht der lodernden Feuerstellen, deren Rauch zum strohgedeckten Dach emporstieg, beobachtete sie die Menschen, die einander küssten und begrapschten und sich Tätigkeiten hingaben, für die ihr junger Geist noch keine Bezeichnung kannte.
    Doch niemand in diesem Feldlager lachte. Es war keine fröhliche Musik zu hören. Obwohl sie am heutigen Tage einen blutigen Sieg errungen hatten – von den Klippen über dem Schlachtfeld hatte sie ihren Zusammenstoß mit einer Armee von Vampiren beobachtet –, schienen all diese Krieger hier vor Wut zu kochen. Fast knurrten sie – ganz ähnlich wie die Bären, die diese Sterblichen verehrten.
    Sämtliche Wände waren mit Bärenköpfen mit grässlichen Fängen verziert, Wikingerzeichnungen von wilden, rasenden Bären schmückten Balken und Türen.
    Offensichtlich entsprach alles der Wahrheit, was sie je über die unzivilisierten Berserker gehört hatte. Ihre Lieblingshalbschwester Lucia hatte ihr einmal erzählt: »Berserker sind grimmig, gierig und besitzergreifend. Sie geraten völlig außer sich, wenn sie etwas verlieren, das ihnen gehört. Sie sind von zwei Dingen besessen: Krieg und Sex, und sie denken an nichts anderes. Selbst unsere älteren Schwestern meiden sie.«
    Regin hatte gewusst, welches Risiko sie einging, als sie hierherkam, aber sie verspürte keine Angst. Lucia war es auch gewesen, die ihr dazu einmal gesagt hatte: »Manchmal glaube ich, du verfügst einfach nicht über genug Vernunft, um dich zu fürchten, wenn du dich fürchten solltest.« Regin hatte das folgendermaßen interpretiert: »Du verspürst keinerlei Angst, oh du erhabene Reginleit.«
    Ganz davon abgesehen hatte sie keine andere Wahl. Sie brauchte die Hilfe dieser Sterblichen. Sie hatte kein Pferd und war vor ein paar Tagen mit knapper Not einem Hinterhalt der Vampire entkommen. Ihr Bauch war leer, und die Schalen voller Eintopf und das Wildbret auf den voll beladenen Tischen ließen ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Außerdem war Lucia in Gefahr.
    Sobald sie sich wieder an den eigentlichen Zweck ihres Hierseins erinnerte, straffte sie die Schultern. Da die Berserker die Wachen ihres Vaters waren, war es doch sicherlich auch deren Pflicht, ihr zu dienen. Sollte ihr hier jedoch jemand Ärger machen wollen, würde sie nicht zögern, das lange Schwert einzusetzen, das sie in einer Scheide quer über ihrem Rücken trug, oder auch ihre Klauen, die, verborgen in den langen Ärmeln ihres Gewandes, aus Schlitzen in ihren Handschuhen herausragten.
    Zwei beinahe nackte Krieger, die einander in tödlicher Umarmung umklammert hielten, taumelten an ihr vorbei. Überall um sie herum wurde gekämpft – Streitigkeiten wegen Weibern, Wein und Waffen. Schon beim geringsten Anlass verfielen diese Männer in ihre Berserkerwut, mit leuchtenden Augen und schwellenden Muskeln.
    Wie passend, dass dieses Feldlager gleich an der Grenze zu einem Kriegsgebiet errichtet worden war. Seit vielen Jahrzehnten verteidigten die Berserker diesen strategisch bedeutsamen Pass gegen eine
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