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1881 - Chaostage

Titel: 1881 - Chaostage
Autoren: Unbekannt
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Feind von der Erde zu pusten", behauptete er. „Du kannst nicht ernsthaft glauben, daß es jemand wagen könnte, uns anzugreifen. Das ist lächerlich."
    „Angeblich kam es vor wenigen Minuten erst zu einem weiteren Besuch der Fremden", bohrte Katie Joanne nach. „Gerüchte sagen, sie hätten einige Soldaten als Leichen bei Cistolo Khans Truppen angeliefert. Wir haben das bisher nicht gemeldet. Stimmt die Aussage?"
    Etwas blitzte in den Augen des Polizeichefs auf. „Wer wird denn auf solche Gerüchte hören?" gab er zurück. „Da wollten sich wohl einige Soldaten wichtig machen, die als Informanten für euren Sender arbeiten ..."
    Abwehrend hob er die Hände, um weitere Fragen zu verhindern.
    „Das muß genug sein für heute!" rief er. Der Ausdruck seiner Augen änderte sich erneut.
    Katie Joanne wußte ihn nicht zu deuten. Sie spürte, daß irgend etwas nicht stimmte.
    Hatte Cruno DeFaas doch recht mit seinen Befürchtungen?
    „Was ist denn sonst noch vorgefallen, das du mir erzählen könntest?" fragte sie.
    „Im Stadtteil Monggon-Ost vermißt ein Kind seinen Zwerghasen", antwortete er lächelnd.
    „Und an der Thora Road hat eine Frau in einem Prallgleiter entbunden. Am Crest Lake ist ..."
    „Hör auf!" bat die Reporterin. „Du weißt, daß es mir nicht darum geht."
    Er zog sich zu der Tür zurück, durch die er in den Besprechungsraum gekommen war.
    Charmant lächelnd behauptete er :„Tut mir leid, aber andere Probleme gibt es nicht."
    „Er lügt", stellte Occar Singh fest, als der Polizeichef den Raum verlassen hatte.
    „Richtig", stimmte sie zu. „Es braut sich etwas zusammen, aber er will es geheimhalten, um nichts auszulösen, was er später nicht mehr kontrollieren kann."
    „Was melden wir?"
    „Daß sich etwas zusammenbraut" ,beschloß sie.
    „Du willst genau das tun, was Cruno von uns verlangt?"
    „Genau das" ,bestätigte sie kühl. „Oder bildest du dir ein, daß von abhängigen Menschen unabhängige Meinungen zu erwarten sind? Das wäre wirklich erstaunlich. Also, wenn dir nicht paßt, wie ich arbeite, dann verzieh dich."
    „Du bist genauso kalt und zynisch wie Cruno DeFaas", warf er ihr bitter vor.
    „Danke" ,lächelte sie. „Das ist ein Kompliment für mich. Und jetzt schieb endlich den Kommentar in die Redaktion rüber. Es wird Zeit, daß wir die Nachrichten anheizen."
    „Was schlägst du vor?"
    Sie überlegte nicht lange. „Schlagzeile :Terrania vor der Katastrophe. Barbaren stehen in der Stadt. Polizeichef schlägt Alarm."
    „Das ist eine glatte Lüge!"
    Sie lächelte. Ihm war, als zeigte sie ihm dabei nicht ihre Zähne, sondern eine Doppelreihe von weißen Eiswürfeln. In ihren Augen aber brannte ein Feuer, das keinen Zweifel an der Leidenschaft ließ, mit der sie ihrem Beruf nachging.
    „Das ist das Niveau, auf dem wir uns bewegen. Und jetzt Tempo, oder ich trete dir auf die Füße oder sonstwohin, wo ein Mann empfindlich ist!"
     
    *
     
    Taka Fellokk kochte buchstäblich vor Wut. Im letzten Moment noch hatte er den Angriffsbefehl an seine Truppen zurückgezogen.
    „Es war zu früh!" brüllte er den Dscherro an, der vor ihm stand. „Du hast meinen Befehl nicht abgewartet und eigenständig gehandelt! Ich bin nicht bereit, eine derartige Disziplinlosigkeit zu akzeptieren."
    Er gab einem seiner Offziere eine befehlenden Wink.
    Das Todesurteil für den Offizier, der mit seinen Kämpfern vorzeitig durch die Barriere gebrochen war. Daß er unmittelbar darauf zurückgekehrt war, zählte nicht.
    Während Fellokk noch mit seinem Vorgänger im Amt gekämpft hatte, hatte der Offzier seinen kleinen Vorstoß unternommen. Und während der tote Taka Poulones mit den terranischen Leichen als „Friedensdelegation" offiziell zu den Anführern der Terraner gegangen war, hatte sich der Offzier stolz zurückgemeldet.
    Fellokk war fast geplatzt. Seinen Angriff hatte er jetzt um wenige Minuten verschieben müssen, Und die Krieger kochten vor unterdrückter Aggressivität ... Er konnte sie spüren. Sie wollten den Kampf.
    Es gab keinen Einspruch gegen das Todesurteil, das sofort und vor den Augen aller anderen vollstreckt wurde - nach Art der Dscherro, grausam und erbarmungslos.
    Keiner seiner sechs Serofen, die ihm zur Seite standen, erhob Einspruch. Sie waren für das Kriegshandwerk, die Versorgung, für die Footen und deren Technik, die soziale Ordnung, die allgemeinen strategischen Belange und für die Rechtsprechung zuständig. Über ihnen stand Fellokk als nunmehr alleiniger und
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