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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen
Autoren: Unbekannt
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über Mystery zusammen.
    Uri wagte sich ein wenig weiter vor als die Sonden. Der Roboter quittierte es mit einer Notmeldung. Ein Schwarm aus mindestens drei Dutzend der Gebilde stürzte sich auf den weißen Kegel. Golgars Eigenbau ergriff diesmal programmgemäß die Flucht und brachte sich hinter den beiden Männern in Sicherheit. Die Siganesen blieben stehen.
    „Nicht bewegen!" flüsterte der Cheftechniker. „Wir lassen sie herankommen. Bei Lemy, es sind ziemlich viele."
    „Ich zähle über zweihundert Stück", sagte Randy kaum hörbar. „Ich glaube, sie kreisen uns ein."
    Es mußten mehr sein, vierhundert oder fünfhundert. Ohne Ausnahme waren sie klein.
    Veego-Kinder. Sanft glitten sie über dem Talboden entlang, drifteten nach links und rechts und schraubten sich in spiraligen Bahnen aufwärts und abwärts.
    Randolph Clement zerrte David Golgar plötzlich am Ärmel und wollte ihn mit sich ziehen. Der Siganese schüttelte die Hand unwirsch ab. Wie gebannt, blickte er auf den Tanz dieser Wesen. Über den Wipfeln des Tals tauchten weitere Schwärme auf.
    Massen von Veego-Kindern. Mehr, als man je auf Mystery gesehen hatte.
    Endlich machte es bei David Golgar „klick".
    „Die Zerstörungen der Planetenoberfläche!" rief er unterdrückt. „Natürlich!"
    Überall hatten sie unerklärliche Schäden entdeckt. Jetzt begriffen sie die Ursache. Es hing mit dem Lebenszyklus der Veego zusammen. Dieses Volk vermehrte sich durch Teilung, und es geschah ungefähr alle fünfzig Jahre. Jeder Teilung ging ein Kippen des planetaren Magnetfeldes voraus, das den Vermehrungszyklus auslöste. Und in seiner Folge kam es zwangsläufig zu Teilverwüstungen der Oberfläche.
    Die Veego hatten sich vor kurzem geteilt.
    Der Cheftechniker der GLADOR kam nicht dazu, den Gedankenfaden weiterzuspinnen. Mehrere Schwärme änderten abrupt die Richtung und stürzten sich auf die Sonden und die beiden Männer am Boden. Überall knatterte und knisterte es. Aus Golgars Multifunktionsgürtel kräuselte sich dünner Rauch und zeigte an, daß sich die High-Tech der Gürtelschnalle soeben verabschiedet hatte.
    Endlich hörte der Siganese auch den Warnschrei des Freundes. Er fuhr auf dem Absatz herum und rannte hinter Randy her. Die Energiegebilde beschrieben einen aggressiven Tanz über seinem Kopf, und sie erzeugten eine enorme elektrostatische Aufladung seines Körpers. Die Haare standen ihm senkrecht zu Berge, und seine Augenlider flatterten. Selbst sein Atemrhythmus geriet durcheinander. So schnell seine Beine ihn trugen, rannte er davon und sah zu, daß er die riesigen Grashalme und die baumhohen Büsche zwischen sich und die Verfolger brachte.
    Aber die Gebilde waren schneller. Wie Schneeflocken in einem Schneesturm tanzten sie plötzlich überall. Die beiden Siganesen wichen nach links aus und dann nach rechts, aber die VeegoKinder spielten nur mit ihnen und ließen sie Haken schlagen wie Karnickel. Eine Atempause gönnten sie ihnen nicht.
    Irgendwann sah David Golgar ein, daß alles keinen Sinn mehr hatte. Auf einer Bodenwelle blieb er stehen und hantierte an seiner Kornschleife.
    „Golgar an Gondel. Hole uns mit einem Traktorstrahl heraus."
    Etwas begann an ihm zu zerren, aber nach zwei Atemzügen verschwand das Phänomen. Die Gondel meldete einen Teilausfall ihrer Aggregate.
    Sie waren also auch dort.
    „Wir sind verloren", stöhnte Randolph Clement. „Wenn Hermes Eisar uns jetzt nicht hilft, ist alles aus."
    Golgar schlug sich gegen die Stirn.
    „Nicht alles", stieß er hervor. „Du vergißt die Gimmicks."
    „Oh!" machte Randy nur. Golgar schnaubte angriffslustig.
    „Wir drehen den Spieß um und rücken den Veego ein wenig auf die Pelle. Ronald Tekener hat es im Oktober zwölfhundertsieben vorgemacht. Die Wirkung wird nicht lange auf sich warten lassen."
    „Du weißt, daß seine Methoden damals umstritten waren und es noch heute sind. Hermes würde so etwas nie erlauben. Außerdem denke ich, daß er alles gefilzt hat, was sich an Technik in der Gondel befindet."
    „Genau." David Golgar triumphierte. „Alles bis auf Uri!"
    Wieder kamen ihnen die Energiegebilde gefährlich nahe, und das Kribbeln im Gesicht verhieß nichts Gutes. Schulter an Schulter hetzten die beiden Siganesen .weiter. Zwanzig Schritte schafften sie, dann verlegte ihnen eine andere Gruppe durchsichtiger Schemen den Weg.
    „Uri!" schrie der Cheftechniker. „Volles Programm!"
    Ein Stromschlag traf ihn und warf ihn zu Boden. Randolph Clement stürzte neben ihn und
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