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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen
Autoren: Unbekannt
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komme mit einer Beschwerde und möchte den Kommandanten sprechen."
    „Ersteht vor dir. Ich bin Hermes Eisar. Bitte setz dich."
    Wilbur musterte mißtrauisch den grazil wirkenden Sessel, den die Siganesen nachträglich in die Notfallbox verfrachtet hatten.
    „Danke, kein Bedarf. Hör mir mal gut zu, Eisar! Vom Volk der Siganesen haben wir anderes erwartet als Belästigungen am laufenden Band. Ihr geltet allgemein als vornehm und zurückhaltend, rücksichtsvoll und von enormem Einfühlungsvermögen. Und jetzt das!"
    „Wovon sprichst du?"
    Wilbur knirschte mit den Zähnen. „Von einer Penetranz ohnegleichen. Was bildet ihr euch ein? Selbst in den wildesten und ungestümsten Zeiten sind wir mit den Galaktikern nicht so umgesprungen, wie ihr das mit uns tut."
    „Ich verstehe kein Wort", konterte Eisar am Rande der Sprachlosigkeit. „Kannst du etwas genauer beschreiben, was du meinst?"
    Statt einer Antwort verschwand Wilbur, und fast gleichzeitig tauchte ein anderer Ennox auf. Dieser trug keinen Schutzanzug, sondern hüllte sich in ein Gewand aus lauter Schnüren, die unaufhörlich raschelten. Seine Glatze leuchtete und spiegelte in allen Farben des Regenbogens.
    „Tausende unserer Kinder sind dem Wahnsinn nahe", platzte der Typ heraus. „Und alles wegen euch.
    Ihr treibt sie mit Absicht in den Untergang."
    Schwups, war er weg und tauschte mit einer weiblichen Ennox. Sie hatte blondes Haar, einen Schmollmund und eine ‘Figur, bei der es Hermes Eisar abwechselnd heiß und kalt wurde. Sein Körper spannte sich an, und er warf verstohlene Blicke auf Ida Kymber und Cyrra Malory.
    „Ich bin Claudia", flötete die Mystery-Ausgabe eines Pinup-Girls. „Ich bin empört und schon ganz krank. Wenn ihr die Übergriffe auf unsere Kinder nicht sofort einstellt, müssen wir zurückschlagen."
    Der nächste Ennox war klein und dick, mit einem Doppelkinn und Hamsterbacken.
    „Rufe diese Unholde sofort zurück!" verlangte er und verschwand.
    An seiner Stelle tauchte erneut Wilbur auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wird es bald?"
    Hermes Eisar schwante Übles. Er wandte sich an das Syntronsystem. „Wo stecken die beiden?"
    „Sie haben Mystery verlassen und werden in einer halben Stunde eintreffen. Golgar und Clement verfolgen die Vorgänge in der Notfallbox auf einem Hologramm."
    „Das ist gut, sogar sehr gut." Eisar hob die Stimme. „Da ihr mich sehen könnt, kann ich es euch gleich sagen. Ich bringe euch beide vor ein Kriegsgericht. Ihr wandert für fünfzig Jahre in den Bau. Das ist die Mindeststrafe."
    „Sieh dir erst einmal die Aufzeichnungen an, wie es uns ergangen ist", rechtfertigte sich der Cheftechniker. „Unter dem Ansturm der jungen Veego hätten wir beinahe unser Leben verloren. Es blieb uns nichts anderes übrig, als uns auf diese Weise zur Wehr zu setzen."
    Eisar fixierte Wilbur und ließ gleichzeitig ein Hologramm entstehen, das die Vorgänge auf der Oberfläche zeigte. Wilbur tat gelangweilt, aber die drei Siganesen bemerkten wohl, wie er krampfhaft mit - einem Auge auf das Holo schielte.
    „Alles halb so wild", konstatierte der Kommandant und verheimlichte seine Betroffenheit. „Vermutlich ein Mißverständnis."
    Der Ennox starrte demonstrativ zu Boden. „Warum seid ihr hier?"
    Hermes Eisar schilderte die Entwicklung in der Milchstraße und das Verschwinden von Rhodan, Bull und Saedelaere.
    „Wir brauchen eure Hilfe, Wilbur. Alle Galaktiker brauchen sie. Deshalb sind wir gekommen. Das kleine Volk der Siganesen besteht nur noch aus dreihundertsiebenundzwanzig Individuen. Es wird den Ansturm der Tolkander nicht überstehen."
    Wilbur hob ruckartig den Kopf und blickte Eisar in die Augen.
    „Es bricht mir das Herz", murmelte er. „Ihr erwartet tatsächlich, daß wir euch Informationen über die Tolkander liefern und nach dem Verbleib von Rhodan und seinen Begleitern forschen? Wir haben Wichtigeres zu tun."
    „Es hängt mit der Großen Leere zusammen, nicht wahr? Philip soll kommen."
    Den letzten Satz bekam der Ennox nicht mehr mit, denn er war bereits verschwunden. Dafür tauchte ein anderer auf, diesmal zusammen mit einer Frau.
    „Was ist auf Mystery los?" empfing sie der Siganese. „Welche Bedeutung haben die Hyperphänomene und die Löcher, die im Modell entstehen?"
    „Frag Philip!" rief der Mann und war weg.
    Die Frau fügte hinzu: „Es geht euch nichts an. Verschwindet."
    Sie machte es ihnen vor, aber Hermes Eisar würde den Teufel tun und den Orbit verlassen. Jetzt, da sie die
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