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Raubvogel der Sterne

Raubvogel der Sterne

Titel: Raubvogel der Sterne
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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    Liebe TERRA-Freunde!
     
    Vielleicht gibt es einige unter Ihnen, die unserem Hinweis in der letzten Woche, der nächste Roman stamme von einer SF-Autorin, skeptisch gegenüber stehen und denken: SF ist ein Gebiet, aus dem sich Frauen besser heraushalten sollten! Jedoch möchten wir einer solchen eventuellen Ansicht energisch widersprechen, sind doch in den USA, dem Ursprungsland der SF, die Namen Judith Merril (Judd), Marion Zimmer Bradley und Andre Norton (Andrew North) – um nur die drei bekanntesten Autorinnen zu nennen – jedem SF-Leser ein Begriff, denn sie verbürgen Romane oder Stories von bester Qualität. Und wir wagen zu prophezeien, daß bei einer Verbreiterung des SF-Gedankens in Deutschland sich eine Autorin finden wird, die es mit den drei genannten Amerikanerinnen aufnimmt. Vielleicht wird diese Autorin sogar aus der großen Gruppe von TERRA-Leserinnen hervorgehen, wer weiß …
    Doch nun zu unserem heutigen Roman: RAUBVOGEL DER STERNE (im Original: BIRD OF PREY), zu dem wir Ihnen eine kleine Einführung geben möchten:
    Das Terranische Imperium beherrscht über die Hälfte der Galaxis. Sein Regime ist ein friedliches, das auf Verträgen und nicht auf Eroberung beruht. Nie hat es offene Kriege zwischen den Planeten gegeben, sondern der Kampf um sie wird versteckt in den Herzen und Hirnen weniger Wesen ausgefochten, die Treue und Pflicht an den einen und Liebe an den anderen Planeten ketten.
    Wolf ist eine solche Welt. Und Race Cargill ist ein terranischer Geheimagent, dem Wolf zur zweiten Heimat geworden ist.
    Jetzt aber ist Wolf ein brodelnder Hexenkessel, Revolten ziehen herauf, deren Anstifter Wesen zu sein scheinen, die das Geheimnis der augenblicklichen Materietransmission besitzen, und Race Cargill erhält die fast unmöglich erscheinende Aufgabe, den Frieden wieder herzustellen …
    Ein SF-Abenteuer, erzählt von einer Autorin, deren Spezialität es ist, die Atmosphäre einer fremden Welt mit großem Können dem Leser glaubhaft zu machen. Als TERRA-Band 148 erwartet Sie nächste Woche DIE BOTSCHAFT DES PANERGON von Alan D. Smith.
    Mit diesem Hinweis verabschiedet sich für heute
     
    Ihre
    TERRA-REDAKTION
    Günter M. Schelwokat
 

 

 
     
1. Kapitel
     
    Nicht weit von den Toren des Raumhafens hetzten die Männer der Kharsa einen Dieb. Ich hörte die schrillen Schreie und den Lärm von Füßen.
    Ich trat aus dem Portal, um zu lauschen. Der Platz lag windüberhaucht und staubig im kalten Licht von Phi Coronis, Wolfs sterbender Sonne, eine leere Barriere zwischen dem Raumhafen und dem weißen Bauwerk des Terranischen Hauptquartiers auf einer und dem Labyrinth niedriger Häuser auf der anderen Seite – dem Straßenschrein, der kleinen Raumhafenbar, die nach Kaffee und Jaco roch, und den dunklen, gähnenden Mündungen der Straßen, die in die Kharsa hinunterführten – die Altstadt, das Eingeborenenviertel. Ich stand allein auf dem Platz, allein mit den gellenden Rufen, die jetzt näher erschollen und als Echos von den umschließenden Mauern zurückgeworfen wurden, allein mit dem Trampeln vieler Füße, das aus den schmutzigen Straßen herannahte.
    Dann sah ich ihn, klein, agil und in einen Mantel gehüllt. Hinter ihm heulte das Pack und schleuderte Steine.
     

     
    Ich drehte mich zu den Posten der Raumwaffe um, die im Portal standen, und sagte: „Es gibt Ärger“, als der Mob sich auf den Platz ergoß. Der fliehende Zwerg starrte einen Moment lang wild um sich. Dann, einem Kiesel gleich, den die Schleuder davontreibt, stürzte er geradewegs auf den Eingang und die Sicherheit zu.
    Und hinter ihm gellte und tobte der rasende Mob und überflutete die Hälfte des Platzes.
    Die meisten waren Chaks, die bepelzten, menschengroßen Halbhumanoiden der Kharsa, und sie gehörten nicht der besseren Schicht an. Ihr Fell war ungepflegt und verwahrlost. Nur ein oder zwei Humanoiden hoben sich aus der Menge ab, der Abschaum der Kharsa. Das Stern- und Raketenemblem auf dem Wappenschild über den Raumhafentoren aber ernüchterte selbst den wildesten Blutdurst, und sie schoben und stießen sich unsicher auf ihrer Hälfte des Platzes.
    Eine Minute lang konnte ich nicht erkennen, wohin ihr Opfer geflohen war. Dann sah ich den Zwerg kaum mehr als einen Meter von mir entfernt in den Schatten gepreßt. Gleichzeitig erspähte ihn der Mob, und ein Heulen enttäuschter Wut umtobte den Platz. Jemand warf einen Stein. Er flog über meinen Kopf, verfehlte mich knapp und landete zu Füßen der in schwarzes Leder
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