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1871 - Mission der Siganesen

Titel: 1871 - Mission der Siganesen
Autoren: Unbekannt
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sandte gleichzeitig einen gerafften Impuls an die Hyper-Sendestation. Da der Unbekannte mit der bösartigen Stimme sich irgendwo zwischen den kahlen Asteroiden aufhielt, konnte er diesen Impuls ortungstechnisch nicht erkennen.
    „Du bist zu jung und unerfahren, um die Gefahr zu erkennen, Kal-Deer. Erinnere dich an die schönsten Ereignisse deines Lebens, denn es werden die letzten Erinnerungen sein." ‘ Das Antwortsignal traf ein und zeigte ihm, daß irgendwo in ein paar Lichtjahren Entfernung ein Flottenkontingent den Alarm erhielt und sofort aufbrach.
    „Ich werde das tun. Wie heißt du?"
    Ein häßliches Zischen erklang.
    „Ein Name ist so gut wie der andere. Nenne mich einfach Darimus. Dor-Res lügt, wenn er behauptet, ich sei tot. Empfange dieses kleine Geschenk von mir, Kal-Deer."
    Geistesgegenwärtig berührte der Thean-Schüler den Kontakt am oberen Ende der Kommunikationsleiste und schaltete die Verbindung ab. Die Energiepegel schlugen gewaltig aus und zeigten ihm, daß er gerade noch rechtzeitig reagiert hatte. Der Unbekannte benutzte einen Energieprojektor im Funkwellenbereich, mit dem er Geräte zur Explosion bringen konnte. Es gab keinen Zweifel, daß der andere ihn hatte töten oder zumindest verletzen wollen.
    Der junge Raunach wechselte den Kanal. „Kal-Deer an Flotte. Ich aktiviere die Verteidigungsanlagen."
    Der Unbekannte mit der häßlichen Stimme nannte sich Darimus und wollte ihm vorgaukeln, daß er aus dem Volk der Yllaxer stammte. Kein methanatmender Yllaxer sprach Raunachisch in einer solchen Perfektion, daß er damit Stimmungen vermitteln konnte.
    Der Unbekannte war eindeutig ein Raunach. Kal-Deer brauchte nicht übermäßig intelligent zu sein, um zu wissen, daß Axo-Nochhi ihn geschickt hatte. Die Asteroidendörfer galten als Juwel raunachischer Siedlungen entlang der Großen Leere. Und sie waren relativ schutzlos, eher Wallfahrtsorte denn vorgeschobene Außenposten. Daß der Thean des irregulären Sternhaufens zu den Verehrern von Dor-Res und den Anhängern der neuen Schule auf Synkona zählte, stellte sich immer mehr als ein großes Glück für das ganze Volk heraus.
    Die Ortung erfaßte das Schiff. Einen Augenblick lang glaubte Kal-Deer, ein gigantisches Monstrum vor sich zu haben. Dann entdeckten seine Augen, daß es sich lediglich um ein Paket aus mehreren Athuerisken handelte. Etwas wie Belustigung erfüllte den Raunach, während er das leichte Flimmern des Schirms über den Dörfern in sich aufnahm. Überall in den Häusern gingen die Lichter aus. Der stille Alarm bewirkte, daß die Raunach ihre Wohnungen verließen und die Sicherheitszonen im Innern der Asteroiden aufsuchten.
    Kal-Deer verließ das Gebäude und setzte sich auf den Schlitten. Er mußte nach Tommi sehen. Tommi hielt sich seit zwei Tagen in den Dörfern auf, und A-Zwölf Thean hatte ihn seiner Obhut empfohlen.
    Tommi war ein Fremder. Er sah Terranern und anderen Galaktikern ähnlich, stammte jedoch aus einem weit von deren Heimat entfernten System und übte den Beruf eines Kartographen aus. Angeblich hieß sein Volk Ennox, aber er stritt es ab. Tommi redete viel und aß nichts. Statt dessen saß er Tag und Nacht auf einem Felsen oberhalb des Dorfes und arbeitete mit einer transportablen Speichereinheit, deren Arbeitsweise Kal-Deer wohl nie begreifen würde.
    Der junge Raunach setzte den Schlitten in Gang und glitt durch das Dorf und den Hohlweg hinauf bis zu den Felsen. Inzwischen hatte sich beinahe vollständige Dunkelheit über Clyrans gesenkt. Es war nur Wesen wie den Raunach gegeben, Restlichtmengen zu verstärken und die Umgebung fast so deutlich zu sehen wie am hellichten Tag.
    „Kartograph Tommi, hier kommt Kal-Deer!" rief er so laut und schrill, wie es ihm möglich war. „Wo steckst du?"
    Der Felsen und die Plattform waren leer. Am Himmel droben zuckten grelle Blitze auf und verfingen sich in dem energetischen Hauch, der die Asteroidendörfer schützte.
    „Tommi, wir werden angegriffen. Ich habe keine Zeit, lange nach dir zu suchen. Zeig dich!"
    Es kam keine Antwort. Kal-Deer gab sich mit dem Gedanken zufrieden, daß der Fremde sich entfernt hatte. Vielleicht hielt er sich auf der anderen Seite des Asteroiden auf. Clyransdorf war nicht sehr groß, man konnte den Felsbrocken an einem einzigen Tag umrunden.
    Aus den Blitzen hoch über Kal-Deer wurde ein Bündel, und es schlug mit ungestümer Kraft in den Schutzschirm des Asteroiden, ein. In dem gleichmäßigen Gespinst bildeten sich Risse und Zakken, und
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