Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verschlungenen Röhren schon festgelegt.
    Myles Kantor zog mit der einen Hand die Plattform und dirigierte mit der anderen die Kartanin neben sich her. Willenlos folgte sie seinen Bewegungen. Sobald sicher war, daß sie ihm nicht entglitt, griff er nach seinem Energiestrahler und feuerte auf die sich ausdehnende Biomasse.
    In den Helmlautsprechern hallte das wilde Geschrei der Physander und Chaeroder wider.
    Beide feierten die Ankunft von Goedda überschwenglich und riefen zum Sturm auf das Zentrum auf, weil Goedda sich von dort kommend ausbreitete. Viele berichteten, daß sie Goedda entgegeneilten, weil sie nicht warten wollten, bis das von ihnen vergötterte Wesen die Peripherie erreicht hatte.
    Atlan hörte nur am Rande auf die Rufe, aber er gewann den Eindruck, daß die meisten Physander diesem Ruf folgten und zum Zentrum drängten.
    Und damit führt sich Goedda weitere Bionasse zu, kommentierte der Logiksektor. Je mehr Physander und Chaeroder sich in die wuchernde Bio-Substanz stürzen, desto schneller kann Goedda wachsen.
    „Das würde bedeuten, daß Goedda die Todessehnsucht der Hilfsvölker nur weckt, um möglichst schnell zu möglichst viel Biomasse zu kommen", sagte er zu sich selbst.
    Sieh an! spottete der Extrasinn. Du hast es erkannt!
    Der Wissenschaftler machte ihn auf die anderen Röhren aufmerksam, die es in ihrer Umgebung gab.
    Wohin er auch blickte, überall rückte die Biomasse ungestüm vor und schien durch nichts mehr aufzuhalten zu sein.
    „Wenn das so weitergeht, füllt Goedda in wenigen Stunden die ganze Traumblase aus", sagte Myles.
    „Ob wir schießen oder nicht - wir können das Zeug nicht aufhalten. Es schiebt sich außen um uns herum. Wir müssen uns schneller zurückziehen, sonst werden wir eingeschlossen."
    Wo die Energiestrahlen Lücken in den Körper von Goedda rissen und sich gewaltige Blasen bildeten, stürzte die Biomasse gleich darauf in diese Freiräume, um sie rasch wieder auszufüllen. Es schien, als sei das monströse Wesen in der Lage, den glühend heißen Dampf augenblicklich abzukühlen und wiederum organisches Material daraus zu gewinnen, das es sich selbst zuführte.
    „Wir erreichen nichts", erkannte Myles Kantor enttäuscht. „Eigentlich müßte selbst ein so großes Wesen wie Goedda unter einem solchen Angriff tödliche Verletzungen erleiden."
    „Goedda leidet", berichtete Dao-Lin-H’ay traurig. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr!"
    „Aber das verdammte Monster stirbt nicht!" schrie der Terraner.
    Gezwungenermaßen zogen sie sich immer weiter zurück, wobei sie sich an der Grenze der sich nach außen hin ausdehnenden Masse bewegten. Dabei feuerte der Arkonide das Geschütz ab, bis wie aus dem Nichts heraus ein riesiger Klumpen Biomasse über ihnen erschien und sich auf sie warf.
    Im letzten Moment bemerkte Atlan den Angriff. Er warnte den Wissenschaftler mit einem Schrei, und dann blieb ihnen keine andere Wahl, als sich von der Antigrav-Geschützplattform zu trennen. Nur so konnten sie sich in Sicherheit bringen.
    Im Schutze ihrer SERUNS flogen sie in den silbrig schimmernden Nebel hinaus. Dabei beobachteten sie, wie sich die Biomasse über die Waffe stülpte, um sie buchstäblich zu verschlingen.
    „Der Brocken ist unverdaulich, Goedda", sagte Myles mit haßerfüllter Stimme. „Hoffentlich verdirbst du dir den Magen daran!"
    Ihren ursprünglichen Gedanken, die Kardia zu erobern und mit den Mitteln der Energiekanone zu vernichten, hatten sie längst aufgegeben.
    Jetzt kam es nur noch darauf an zu überleben.
    Doch wohin sollten die drei Aktivatorträger ausweichen?
    Was war jenseits der Peripherie an der Außenhaut der Traumblase? Gab es überhaupt eine Möglichkeit, sich über diese Grenze hinaus zu retten?
    Sie verfolgten, wie die Biomasse die metallenen Stationen einschloß, sie jedoch nicht verschlang.
    Dao-Lin-H’ay klagte.
    Der Druck, den Goedda auf sie ausübte, ging über ihre Kräfte. Doch noch immer weigerte sie sich, sich von ihrem Pikosyn betäuben zu lassen.
    „Ich ertrage es nicht mehr!" rief sie und entfernte sich von Myles und dem Arkoniden. „Ich brauche Luft zum Atmen. Ich will Freiheit. Laßt mich endlich in Ruhe."
    Auch Atlan und der Wissenschaftler spürten nun den mentalen Druck von Goedda. Ihnen war, als lege sich eine stählerne Klammer um ihre Köpfe, während sich zugleich etwas Fremdes Zugang zu ihrem Geist suchte.
    Sie wehrten sich dagegen, und dabei erfaßten sie in vollem Ausmaß, welche Macht ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher