Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war, wußten Atlan und seine Begleiter nicht.
    Traumblase? Traf der Name noch zu?
    Myles Kantor hätte als Wissenschaftler gern die ganze übergeordnete Sphäre vermessen und ihre Grenzen erkundet. Er wollte wissen, ob sie sich inzwischen ausgedehnt hatte. Waren erneut Gliederschiffe eingetroffen, und hatten sie einen weiteren Ausbau ermöglicht?
    Mit den flugfähigen SERUNS, die sie alle tragen maßten, wäre eine solche Vermessung durchaus möglich gewesen.
    Doch Atlan hatte völlig andere Pläne.
    Er wollte nicht die Grenzen der Traumblase erforschen, sondern ihr Zentrum!
    Die Traumblase war luftleer, und in ihr herrschte Schwerelosigkeit. Vom Zentrum aus führten schlauchartige Gebilde unterschiedlichster Stärke nach außen. Sie bildeten Spiralen, waren ineinander verschlungen wie Knoten, ohne sich dabei gegenseitig zu verschließen, drehten sinnlos erscheinende Kreise, als ob sie zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren wollten, oder glichen Ästen, die sich mehr und mehr aufzweigten, bis sie nur noch wie dünne Fadenröhren erschienen.
    Einen Sinn hatten Atlan, Myles Kantor und Dao-Lin-H’ay bisher nicht in dem Röhren- und Hohlraumdurcheinander entdecken können, so daß sie sich scheuten, es ein System zu nennen. Auch die Pikosyns ihrer SERUNS hatten bisher nicht ermittelt, wozu die Röhren und Schläuche dienten.
    Im Mittelpunkt des geheimnisvollen Gebildes ruhte die Kardia mit einem Durchmesser von etwa 800 Metern. So hatte der terranische Wissenschaftler das Zentrum genannt, weil es einem Herzen glich.
    War die Kardia hohl? Verbarg sich etwas darin?
    Sie wußten es nicht.
    Vergeblich hatten sie sich bemüht, per Fernortung Informationen über die Kardia zu gewinnen.
    Myles Kantor hatte die Schläuche und Röhren untersucht. Dabei hatte er festgestellt, daß die ockerfarbene Wandung aus einem nahrhaften, mit Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien angereicherten organischen Stoff bestand.
    Er hatte die Bezeichnung Kompaktnahrung dafür verwendet, um auszudrücken, daß es sich um eine Substanz mit höchstem Nahrungswert handelte.
    Für Menschen war der Stoff nahezu ungenießbar und obendrein unverdaulich, für andere Lebewesen aber mochte er eine Delikatesse darstellen.
    In Anlehnung an biblische Berichte hatte er dem Stoff den Namen „Manna" gegeben.
    „Irgendeinen Namen maß das Kind ja haben!" hatte er gesagt.
    Für wen aber war dieses Manna bestimmt? Wurde es überhaupt für jemanden geschaffen? Oder stellte es selbst eine noch nicht aktivierte Lebensform dar? Sollte diese organische Materie irgendwann zum Leben erweckt werden?
    Unwahrscheinlich! tat Atlans Extrasinn diese Überlegung ab.
    Tatsächlich?
    Galten in dieser Sphäre, deren hyperphysikalischer Charakter noch nicht einmal annähernd bestimmt worden war, überhaupt Wahrscheinlichkeiten, wie sie ihnen bisher bekannt waren?
    Hatte die Sphäre möglicherweise ihre eigene Logik?
    Die Herreach hatten mittels ihrer paramentalen Fähigkeiten dieses Fenster ins Nebenan geöffnet. Doch damit hatten sie noch lange keinen Zugang zu dessen Geheimnissen geschaffen.
    Bei ihrem Weg durch die Traumblase hatten Dao-Lin-H’ay und die beiden Männer festgestellt, daß in das Schlauch- und Röhrenlabyrinth Zellen aus Metall eingebettet waren. Sie waren mit technischem Gerät angefüllt. Physander hielten einige dieser Stationen besetzt und schienen von dort aus ihre Aktivitäten zu entwickeln. Darauf wies vor allem der rege Funkverkehr hin, der die verschiedenen Stationen miteinander verband.
    Da das Tolkander-Idiom in den Translatoren der SERUNS gespeichert war, konnten Atlan und seine Begleiter verstehen, welche Informationen ausgetauscht wurden. Es ging fast ausschließlich um logistische Probleme beim Ausbau der Traumblase. Versorgungsgüter mußten von eintreffenden Gliederraumern zu Zonen herangeschafft werden, die noch nicht die nötige statische Stabilität erreicht hatten oder die aus anderen Gründen als noch nicht vollkommen genug eingestuft wurden.
    Zu Anfang hatten Atlan, Myles Kantor und die Kartanin die Funkgespräche sehr aufmerksam verfolgt, doch bald war ihr Interesse daran erlahmt. Keines der Gespräche vermittelte ihnen Informationen, die Aufschluß über Sinn und Aufgabe des riesigen Gebildes gaben.
    So beschäftigten sich die drei Aktivatorträger mit den Fragen, die sie vor allem bewegten.
    Was verbarg sich in der Kardia?
    Die sogenannte Goedda?
    Dao-Lin-H’ay war dem Zentrum nahe gekommen, und dort hatte sie eine Geistesmacht gespürt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher