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1857 - Die Maske fÀllt

Titel: 1857 - Die Maske fÀllt
Autoren: Unbekannt
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weniger Zwischenräume ergaben. Um so langsamer kamen die drei Unsterblichen voran.
    „Wir sind mit Blindheit geschlagen", stellte Atlan schließlich fest. „Wieso quälen wir uns hier draußen herum, wo wir es in den Röhren viel einfacher haben? Der Weg zur Kardia mag in einer Röhre weiter sein, aber dennoch kommen wir darin schneller voran."
    Myles Kantor schüttelte lachend den Kopf, da er nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen war, und schnitt mit dem Strahler eine Öffnung in die Wandung einer Röhre, die einen Durchmesser von etwa vier Metern hatte.
    „Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht", entgegnete er.
    Sie schoben die Plattform in die Röhre.
    „Es wird schlimmer", stöhnte Dao-Lin-H’ay >Der Druck wird stärker. Mein Kopf fühlt sich an wie ein Ballon, der mehr und. mehr aufgepumpt wird, bis er schließlich platzt."
    Um ihr zu helfen, zog der Terraner sie zu sich hin und redete mit ihr. Da es ihr auf diese Weise gelang, den Einfluß Goeddas zurückzudrängen, ging die Kartanin darauf ein.
    Als auch Atlan in die Röhre glitt, kam ihnen überraschend eine unförmige Gestalt entgegen. Sie war beinahe drei Meter groß und wirkte wegen eines offenbar viel zu weiten Raumanzuges plump.
    Der eigentliche Schutzanzug nahm nur etwa zwei Drittel des unteren Körpers in Anspruch, während das obere Drittel unter einer eiförmigen, transparenten Haube steckte, aus der zu beiden Seiten die Arme in dicken Schlauchwulsten hervorragten.
    Das rechte Facettenauge war frei und schimmerte in allen Farben des Regenbogens. Das linke Auge wurde vollkommen von einem teleskopartigen Aufsatz überdeckt, bei dem es sich um ein Mikroskop zu handeln schien. Obwohl nur ein Teil des Körpers zusehen war, fühlten die drei Unsterblichen sich an eine Mischung aus Ameise und Gazkar erinnert.
    „Bis hierher und nicht weiter!"rief der Physander und hob abwehrend beide Arme.
    „Hier geht es erst richtig los", entgegnete der Arkonide und schwebte entschlossen auf den anderen zu.
    „Verschwinde lieber, bevor ich dir einen Tritt verpasse, der dich bis ins Zentrum befördert -wohin wir ebenfalls wollen."
    „Ich bin Camock!" brüllte der Physander, als sei mit der Nennung seines Namens bereits alles gesagt.
    Er schien zu glauben, daß seine Autorität groß genug war, die Eindringlinge aufzuhalten.
    „Du warst Camock, wenn du nicht sofort aus dem Weg gehst", drohte Myles Kantor. „Du wirst keine Gelegenheit mehr haben, Goedda zu dienen."
    Geradezu verzweifelt versuchte der Wahre Ingenieur die Gefahr für Goedda abzuwenden. Da er über keinerlei Waffen verfügte, war er machtlos.
    „Du bist eine arme, mißbrauchte Kreatur", spottete der Wissenschaftler. „Ich werde Goedda eins auf den Pelz brennen, weil er Geschöpfe wie dich zu geistlosen Werkzeugen degradiert."
    „Bitte!" flehte Camock, als habe er diese Worte nicht gehört. „Es geht nur noch um eine ganz kurze Zeit. Ihr dürft Goedda nicht noch mehr schaden."
    „Verschwinde!" befahl Atlan.
    „Was kann ich denn noch tun, um euer Zerstörungswerk zu beenden?" fragte der Physander. „Begreift ihr denn nicht, daß auch ihr in Goedda aufgehen und euer Glück finden werdet?"
    „Es tut mir leid, mein Junge, aber es geht wohl nicht anders", sagte Myles Kantor.
    Er packte Camock entschlossen und wirbelte ihn mit Hilfe der SERUN-Antigraus herum. Schwungvoll beförderte er den Physander durch die Öffnung hinaus in den silbrig schimmernden Nebel.
    „Nein", jammerte der Wahre Ingenieur, während er sich immer weiter von ihnen entfernte. „Das könnt ihr nicht tun. Goedda muß leben!"
    Sie vernahmen ein eigenartiges Brodeln, Glucksen und Zischen, so als ob etwas in einem großen Kessel kochte. Ebenso überrascht wie beunruhigt blickten sie sich an.
    „Was ist das?"
    „Die Blumen beginnen zu blühen", antwortete die Kartanin.
    Für einen kurzen Moment verlor Myles Kantor die Nerven.
    „Hör auf mit dem Mist und reiß dich zusammen!" schrie er, legte seine Hände an ihren SERUN und zog sie zu sich heran. Doch dann tat es ihm schon wieder leid, daß er so heftig gewesen war, und er entschuldigte sich bei ihr.
    Dao-Lin-H’ays Lider zuckten, und ein eigenartig flackerndes Licht glomm in ihren Augen auf.
    Der Wissenschaftler erkannte entsetzt, daß sie am Rande eines Zusammenbruchs stand. Offenbar wehrte sie sich mit aller Kraft gegen den Einfluß von Goedda, doch das reichte nicht aus. Sie verfügte nicht mehr über ausreichende Kräfte, um sich behaupten zu
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