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1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod
Autoren: Unbekannt
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Dafür entstanden in der sphärischen Leinwand die Bilder.
    Diese zeigten zuerst den Philosophen und zwar in doppelter Ausführung. Einmal vor dem Panorama des Kilimandscharo und einmal als riesenhafte Gestalt, groß wie ein Berg, fast den Kilimandscharo überragend.
    Der Philosoph wollte ihnen damit offensichtlich zu erkennen geben, daß er auf zwei Existenzebenen gleichzeitig existierte. Und seine ins Riesenhafte vergrößerte Gestalt auf der anderen Existenzebene sollte ihnen wohl verdeutlichen, daß er dort noch viel mächtiger als auf der Erde war.
    Die Projektion des Philosophen verblaßte und machte den visionären Bildern einer potentiellen schaurigen Zukunft Platz.
    Und Atlan und die Zwillingsschwestern erlebten mit, wie Norman Erengast nach fünf Jahren Abwesenheit in die Milchstraße zurückkehrte und feststellen mußte, daß das Solsystem ohne Leben war, daß es keine Terraner mehr gab.
    Wie Erengast mit dem Haluter Yamo Dormat zusammentraf. Ihr gemeinsamer Flug zur Erde, wo Norman Erengast vor der Kulisse brennender Leichenberge das multimediale Tagebuch der Tara Villada fand und aus diesem erfuhr, wie die Terraner mit jedem Flimmern näher dem Untergang zustrebten.
    Der dramaturgische Aufbau dieser Sequenzen, von der ferneren Zukunft in die nähere zurückzublenden, war zwar ungewöhnlich, aber interessant inszeniert. Atlan durchschaute die Methode, die dahintersteckte. Es war nämlich etwas ganz anderes, zu wissen, daß etwas passiert war, als dann zu erfahren, wie es dazu gekommen war.
    Auf Atlan und die Zwillingsschwestern hatte das jedenfalls die gewünschte Wirkung erzielt. Die Szenen, in denen in Einzelschicksalen aufgezeigt wurde, wie die Terraner mit freudiger Erwartung dem Untergang zustrebten, hatten den meisten Eindruck auf sie gemacht.
    Atlan erholte sich nur schwer davon. Auch nach dem Gespräch mit Homer G. Adams war er immer noch mitgenommen. Er hatte die Unterhaltung unterbrechen müssen und sich eine Fortsetzung für später erbeten.
    Mila und Nadja erging es viel schlimmer als dem Arkoniden. Zu dem psychischen Schock kam die Schwächung durch die Aufrechterhaltung der Leinwand, über die der Philosoph seine Schrecken über sie hatte loslassen können. Die Zwillinge hatten sich völlig verausgabt.
    Die zehn Modula-Roboter hatten sie aus dem Kreis des Philosophen und zu ihrer Space-Jet gebracht.
    Nun sah Atlan aus der Ferne das flimmernde Feld, um das einige hundert Menschen rotierten. Die meisten gingen zu Fuß, einige bedienten sich aber auch aller möglichen fahrbaren Untersätze. So umkreisten sie den Philosophen, die Propheten der Apokalypse wie Satelliten. Wozu veranstaltete der Prophet diese Schau? Um Lebensenergie von seinen Tendern zu tanken?
    „Der Philosoph hat uns nach Belieben manipuliert", sagte Mila mit schwacher Stimme, während sie von einem Medo-Modula verarztet wurde, aber viel konnte der Modula wohl nicht für die Geschwächte tun. „Er hat uns zu sich gelassen, und wir sind ihm trotzdem kein Stückchen näher gekommen."
    „Es stimmt also, daß er an zwei Orten gleichzeitig existiert", ließ sich Nadja vernehmen. „Aber selbst wenn wir zur anderen Existenzebene vorstoßen könnten, wo er vermutlich auch körperlich existent ist - wie sollten wir ihm beikommen können, wo er doch dort viel mächtiger ist?"
    „Das könnte bloß ein Bluff sein", vermutete Atlan. „Wir sollten nicht alles als bare Münze nehmen, was uns der Philosoph einsuggerierte. Vielleicht hat er Stärke auf der anderen Existenzebene nur vorgetäuscht, weil er dort verletzlich ist. Dort, in der anderen Existenzebene, die ich als Traumblase bezeichnen möchte, könnten wir ihm vielleicht beikommen, da dies auf der Erde unmöglich ist."
    Klingt dir das nicht selbst wie eine zweckoptimistische Durchhalteparole? meldete sich der Extrasinn.
    Wenn nicht hier, dann vielleicht in der Traumblase. Wie willst du diese fiktive Traumblase finden? Wie zu ihr, in sie gelangen?
    Was hätte Atlan darauf schon entgegnen können? Sein Logiksektor hatte wieder einmal, wie fast immer, recht.
    Da erreichte den Arkoniden ein Anruf. Er war jetzt bereit, Homer G. Adams Details zu berichten.
    Aber der Anrufer war nicht Adams. Es war die Herreach Caljano Yai. Es mußte sich schon um eine dringende Angelegenheit handeln, wenn sich die Herreach dazu überwand, sich auf Trokan terranischer Technik zu bedienen.
    „Es ist etwas Schlimmes passiert", sagte Caljano Yai ohne besondere Aufregung. „Der Riese Schimbaa wurde
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