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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe
Autoren: Jason Dark
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einem Stuhl konnte sie sich abstützen. Sie kam nur mühsam in die Höhe, hörte sich keuchen, und das Geräusch würde sie noch für eine Weile begleiten.
    Und dann war Jane Collins froh, einen Stuhl in der Nähe zu haben. Sie musste sich setzen. Die letzte Bewegung hatte sie zu sehr angestrengt.
    Schwer ließ sie sich auf den Stuhl fallen. In ihrem Kopf rauschte es, so war es ihr auch unmöglich zu hören, ob sich noch jemand in der Nähe aufhielt. Wenn sie ehrlich war, glaubte sie nicht daran. Dann wäre sie schon längst angegriffen worden.
    Ihre Hände fuhren hoch zum Hals. Sie musste das einfach tun. Dort berührte sie die Haut, aber auch das glitschige Blut, das sich dort ausgebreitet hatte.
    Ihre Hände wischte sie an einem Taschentuch ab. Danach blieb sie sitzen, um sich noch mehr zu erholen. Das musste sie auch. Es würde noch dauern, bis es ihr gut ging. Oder so wie vor dem Angriff. Die Spuren allerdings, die würden noch länger an ihrem Hals zu sehen sein, doch das machte ihr nichts aus. Für sie allein zählte, dass sie noch lebte.
    Allmählich war sie auch in der Lage, die Gedanken zu sortieren. Und das bedeutete, sich erste Fragen zu stellen. Wer hatte sie da attackiert? Wer wollte sie töten?
    Die Detektivin wusste es nicht. Eine klare Antwort konnte sie sich nicht geben. Ihre Gedanken irrten hin und her. Sie suchten nach einer Lösung, aber die war nicht vorhanden.
    Jedenfalls war es nicht der weibliche Ghoul Larissa gewesen. Das hätte sie gerochen.
    Aber wer war es dann?
    Darüber zerbrach sich Jane den Kopf. Sie musste sich das Geschehen noch mal zurückholen, und zwar von Beginn an. Da war sie von der Angreiferin überrascht worden, und jetzt fragte sie sich, was sie von dieser Person gesehen hatte.
    Dass sie eine Frau war, das wusste sie. Jetzt kam es nur noch darauf an, wie diese Frau aussah. Jane hatte den Angriff von hinten erlebt. Es war radikal gewesen. Aber Jane war es auch durch ihre Abwehrbewegungen gelungen, etwas von dieser Person zu erkennen.
    Da waren die Haare.
    Rot waren sie. Obwohl sie für die Detektivin nur kurze Zeit sichtbar gewesen waren, hatte sie doch den Eindruck gehabt, dass es ein natürliches Rot gewesen war.
    Eine Killerin mit roten Haaren!
    Das stand für Jane Collins fest, denn diese verfluchte Frau hatte auch die Wirtin getötet. Erica Hold saß nicht weit von Jane entfernt tot auf einem Stuhl. Sie war einen grausamen Tod gestorben. Ihr Gesicht zeigte noch im Tod einen schlimmen Ausdruck. Sie hatte sehr gelitten.
    Jane ballte bei diesem Anblick ihre Hände zu Fäusten. Für sie stand fest, dass sie die Killerin jagen würde. Und wenn es das Letzte war, das sie in ihrem Leben tat.
    Aber jetzt spürte sie noch die Folgen des Angriffs. Als sie mit sich selbst sprechen wollte, da stellte sie fest, dass dies nicht möglich war. Die Worte blieben ihr im Hals stecken oder waren nur als ein Krächzen zu verstehen.
    Dabei war sie gekommen, um nach einer gewissen Larissa Ausschau zu halten. Sie war so etwas wie der Mittelpunkt in diesem Spiel. Sie war ein weiblicher Ghoul, und man hätte sie allein an ihrem Geruch identifizieren können.
    Das war bei der Rothaarigen nicht der Fall gewesen. Sie hatte nicht nach Verwesung gestunken und ganz normal gerochen, wenn überhaupt. Larissa also nicht.
    Wer dann?
    Jane zerbrach sich den Kopf. Eine Lösung fand sie nicht, und das war das Traurige. Sie konnte sich an keine Frau mit roten Haaren erinnern, die ihr ans Leben gewollt hätte. Es gab also eine neue Feindin, die mit Larissa zusammenarbeitete. Davon ging Jane Collins einfach aus. Etwas anderes gab es für sie nicht.
    Sie saß noch immer. Der Druck und der Schmerz ließen allmählich nach, aber gut ging es ihr trotzdem nicht. Sie wollte wieder mit sich selbst sprechen und erkannte ihre Stimme kaum wieder. Fast hätte sie darüber gelacht, aber danach war ihr letztendlich doch nicht zumute.
    Abwarten.
    Aufstehen.
    Das tat sie auch. Aber es war nicht mal so leicht. Sie hatte schon das Gefühl, dass sich die Welt drehte, und deshalb war es besser, wenn sie sich wieder setzte.
    Der Schweiß war ihr aus den Poren gedrungen, als hätte sie sich besonders angestrengt. Leider musste sie noch warten, auch mit dem Anruf, denn wenn jemand von der Polizei ihre Stimme hörte, dann würde er kaum etwas verstehen.
    Sie musste den Tod der Frau melden. Die Leiche musste zudem weggebracht werden, und da kam ihr plötzlich eine Idee, die so gut war, dass ihre Augen aufleuchteten.
    Es war nicht gut,
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