Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Raumes hinein. Sie sah die Tische und auch die Stühle darauf. Hier wies alles auf einen großen Abschied hin.
    Nichts war zu hören. Keine Stimmen, kein Ächzen im Holzgebälk, nur das Schaben des Laubs, das der Wind vor sich hertrieb.
    Keine Wirtin zu sehen.
    Es war schade.
    Jane Collins drehte sich wieder um und verließ die Gaststätte. Aber sie hatte nicht vor, das Gebiet hier zu verlassen. Sie wollte noch mal um den nicht sehr großen Komplex herumgehen und schauen, ob sich dort noch etwas tat.
    Sie ging mit leichten Schritten. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Ausdruck der Anspannung aus, denn sie hatte das Gefühl, dass noch etwas passieren würde.
    Dann sah sie an der Schmalseite des Gebäudes eine Tür, aber auch ein recht großes Fenster, das sie ebenfalls interessierte. Dort wollte sie hin, schaute sich aber erst um, ob es nicht einen Menschen gab, der sie beobachtete.
    Das war nicht der Fall.
    Keiner schaute zu, keiner verfolgte sie, und so trat sie an das Fenster heran, um einen Blick in den dahinter liegenden Raum zu werfen, der recht groß war, aber nicht zur Gaststätte gehörte.
    Sie sah auch keinen Menschen im Raum. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Dann aber drehte sie den Kopf nach links und sah etwas.
    Es war doch jemand da!
    Jane schnaufte, als sie die Gestalt sah, die auf einem Stuhl saß und sich nicht bewegte. Das heißt, so viel sah sie von der Gestalt nicht. Eigentlich nur die Beine, die sich unter einer braunen Jeanshose versteckten. Und sie wusste, dass Erica Hold eine solche Hose getragen hatte. Demnach musste sie auf dem Stuhl sitzen und sich nicht bewegen. Es konnte auch sein, dass sie eingeschlafen war. Jane hätte ihr nicht mal einen Vorwurf machen können, weil ihr selbst das auch passiert war.
    Jetzt musste sie nur noch eine Tür finden, durch die sie in diesen Teil des Hauses gehen konnte.
    Sie ging bis zur nächsten Ecke, schaute um sie herum und sah tatsächlich eine schmale Tür. Diejenige, die in die Gaststätte führte, war breiter. Hier gab es eine normale Haustür.
    Auf die ging sie zu. Es waren nur wenige Schritte, dann hatte sie ihr Ziel erreicht. Eigentlich hätte sie mit einem langen Schritt über die Schwelle und somit ins Haus gehen können, aber das tat sie nicht. Sie zögerte, und das war die angeborene Vorsicht, die sie so handeln ließ. Jane wollte in keine Falle laufen.
    Sie betrat das Haus sehr leise. Auf der Schwelle blieb sie stehen und überlegte, ob sie ihre Waffe ziehen sollte. Das tat sie noch nicht, denn die Pistole steckte hinten in ihrem Gürtel. Wenn es so weit war, würde sie die Waffe schnell ziehen können.
    Noch empfing sie nur die Stille. Aber durch das Fenster hatte sie die sitzende Person gesehen, und jetzt wunderte sie sich drüber, dass sie in der Stille keine Atemgeräusche hörte. Das wäre doch eigentlich normal gewesen.
    Sie wartete ab. Zwei, drei Sekunden ließ sie vergehen. Als sie dann nichts Verdächtiges vernahm, setzte sie sich wieder in Bewegung. Sie schlug den Weg nach links ein. Eigentlich hätte sie beim Betreten das Licht einschalten sollen, das war jetzt zu spät.
    So ging sie weiter.
    Den Blick richtete sie nach vorn.
    Auf dem Boden sah sie ein paar dunkle Flecke, kümmerte sich nicht weiter darum.
    Dafür sah sie die Frau auf dem Stuhl. Es war Erica Hold, und sie saß dort wie eine Puppe.
    Jane kam der Ausdruck unbeteiligt in den Sinn. Und der war in diesem Fall nicht gut.
    Sie ging noch einen Schritt.
    Schlief die Frau wirklich?
    Jane musste noch näher heran. Und sie dachte daran, dass nicht nur John Sinclair und Suko eine Lampe bei sich trugen, auch sie hatte es sich angewöhnt.
    Das flache Teil steckte in ihrer linken Jeanstasche, in die Janes Finger glitten. Sie bekam die Lampe zu fassen, schaltete sie ein und schickte den Strahl nach vorn.
    Er traf.
    Das Gesicht der Frau wurde angeleuchtet.
    Jane sah ein paar Flecken auf der hellen Haut. Dunkel sahen sie aus, aber auch rötlich.
    Das war es.
    Das war Blut, und Jane presste für einen Moment die Lippen hart zusammen, bevor sie den scharfen Strahl der Lampe nach unten wandern ließ und die Kehle der Frau getroffen wurde.
    Die Augen hatte sie ausgelassen, sonst hätte sie schon früher gesehen, was mit dieser Person geschehen war. Die vordere Halsseite war eine einzige blutige Wunde, die von einer besonderen Waffe stammte, die der Mörder nicht mitgenommen hatte.
    Von einem hauchdünnen Würgeseil.
    Erica Hold musste einen schrecklichen Tod gehabt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher