Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
haben …
    ***
    Jane Collins kam nicht der Magen hoch, auch wenn es so aussah und sie eine Hand gegen ihren Mund presste. Aber dass sie so ein Bild sehen musste, das war schon schlimm. Damit hätte sie auch nicht gerechnet. Die einsame Frau hatte nichts getan, sie war nur zwischen die beiden gnadenlosen Mühlsteine der anderen Welt geraten.
    Und jetzt?
    Die Detektivin hatte nur auf ein Schiff gewartet, und jetzt wurde sie damit konfrontiert.
    Aber was trieb einen Mörder dazu, diese Person umzubringen? Sie hatte keinem Menschen etwas getan. Genau darüber musste Jane nachdenken. Es konnte ja sein, dass doch alles zusammenhing, auch in diesem Fall, aus dem sich ein neuer entwickelt hatte.
    Man konnte nichts mehr für die Frau tun, die einen so schrecklichen Tod erlitten hatte, abgesehen davon, dass Jane Collins ihr die Augen schloss. Es war so etwas wie ein letzter Dienst.
    Die Detektivin spürte, dass sie der Tod der Frau hart getroffen hatte. Ihr war kalt und heiß zugleich. So brutal mit dem Tod konfrontiert zu werden, das war nicht jedermanns Sache, auch wenn man schon so viel gesehen und erlebt hatte wie Jane Collins.
    Sie wollte sich wegdrehen, als sie hinter sich etwas hörte. Da war ein Geräusch, aber mit ihm konnte sie nicht viel anfangen. Nur alarmierte es sie.
    Jane fuhr herum.
    Sie sah und begriff.
    Jemand wollte sie auf die gleiche Art und Weise töten wie Erica Hold. Sie sah, dass etwas durch die Luft zuckte, an ihrer Wange entlang streifte und dann gegen ihre Kehle prallte. Zugleich stand eine rothaarige Frau hinter ihr und zog die beiden Enden der tödlichen Würgeschlinge zusammen …
    ***
    Ja, wir hatten es geschafft!
    Die Ghouls waren vernichtet, und eine gewisse Larissa würde keinen Nachschub bekommen. Das war immerhin etwas, und wir konnten uns die Hände reiben.
    Es hatte nur einen normalen Toten von der Mannschaft gegeben. Das war der Steuermann gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass die Ghouls auf das Schiff hatten kommen können. Man hatte ihn mit einer größeren Geldsumme geködert.
    Unser Ziel war London.
    Wir hatten gedacht, dass es schneller gehen würde, aber die ganze Nacht mussten wir schon auf dem Schiff verbringen. Da der Job getan war, machten wir uns lang.
    Wir schliefen nicht in den Hängematten, sondern in einer Kajüte für Gäste. Dort standen sich zwei Liegen gegenüber, und in ihnen fühlten wir uns sehr wohl.
    Ich lag als Erster. Suko bewegte sich etwas langsamer. Aber er lächelte, weil wir es geschafft hatten. »Jetzt müssen wir uns nur um diese Larissa kümmern.«
    »Erst mal finden.«
    »Auch das, John. Was glaubst du, welche Macht sie besitzt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Steht sie allein oder hat sie noch Unterstützung? Das ist doch die große Frage.«
    Ja, es war die große Frage. Nur nicht mehr für mich. Ich wollte Ruhe haben, brauchte meinen Schlaf, und kaum hatte ich daran gedacht, fielen mir auch die Augen zu.
    Ich sackte regelrecht weg und schlief tief und traumlos. Das hatte ich gebraucht. Die letzten Zeiten waren schon sehr hart gewesen, und auch als Suko mich weckte, fühlte ich mich nicht besonders gut ausgeschlafen. Der Segler schaukelte weiterhin über das Meer. Ich hatte mich daran gewöhnt und auch an die entsprechenden Geräusche, denn das Wasser war immer vorhanden. Draußen war es bereits hell geworden. Vor dem Bullauge bewegten sich die Wellen wie schaukelnde Monsterrücken.
    »Na, wie ist es, Alter?«
    Ich wischte über meine Augen. »Mal abwarten. Ich kann dir nur sagen, dass ich gut geschlafen habe.«
    »Super.«
    Ich wollte mich etwas frisch machen. In der Kajüte befand sich ein Waschbecken. Das kalte Wasser schleuderte ich mir ins Gesicht, trocknete mich dann ab, und dabei kam mir der Gedanke, im Büro anzurufen.
    Um diese Zeit war es durchaus möglich, dass sich Sir James, mein Chef, bereits im Büro befand.
    So war es denn auch.
    Er war froh, als er meine Stimme hörte. Sogar ein Lachen schallte in mein Ohr.
    »Wenn ich Sie so höre, John, dann kann ich davon ausgehen, dass Sie gewonnen haben?«
    »Nun ja, so ungefähr.«
    »Und das heißt?«
    »Wir haben die Ghouls vernichten können.«
    »Aber das war nicht alles – oder?«
    »So ist es. Von dieser Larissa haben wir keine Spur gefunden. Sie war nicht auf dem Schiff.«
    »Das ist schade.«
    »Sie sagen es, Sir.«
    »Und wie geht es jetzt weiter? Haben Sie schon einen Plan?«
    »Keinen konkreten. Wir sind auf dem Weg nach London. Dort müssen wir erneut versuchen, die Spur aufzunehmen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher