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1848 - Wir jagten die rote Hexe

1848 - Wir jagten die rote Hexe

Titel: 1848 - Wir jagten die rote Hexe
Autoren: Jason Dark
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weiß.«
    »Wie lautet der Ärger?«
    »Nicht Larissa.«
    »Ach …«
    »Nein, es geht um Jane Collins. Sie befindet sich nicht weit von uns entfernt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wieso?«
    »Das ist eine längere Geschichte. Aber keine Angst, ich werde sie abkürzen.«
    »Gut.«
    In den folgenden Sekunden weihte ich Suko ein. Er zeigte sich über die Entwicklungen ebenfalls erstaunt, lachte einige Male auf und sprach davon, dass wir vom Regen in die Traufe gekommen waren.
    Wir sprachen noch darüber, wer Jane Collins wohl angegriffen haben könnte. Zu einer Antwort kamen wir nicht. Es lag alles in der Schwebe.
    »So, und wo willst du von Bord gehen?«
    »Dort, wo sich Jane aufhält.«
    »Falls du dort anlegen kannst.«
    »Ja, das ist mein Problem.«
    Wir redeten mit dem Kapitän. Der kannte die Gaststätte, aber es gab dort keine Stelle, wo er ein so großes Schiff stoppen konnte.
    »Kann ich trotzdem von Bord?«
    Der Kapitän schaute mich überrascht an. »Wie stellen Sie sich das vor?«
    »Ich werde nicht springen, ich dachte eher daran, dass wir hier auf dem Schiff so etwas wie einen Rettungskahn haben. Nicht den großen, sondern das kleine Ruderboot. Können Sie das bei dieser langsamen Fahrt zu Wasser lassen?«
    Er wollte nicht, doch ich ließ nicht locker, auch wenn er von einem Risiko sprach.
    »Ich bin es wirklich gewohnt, Risiken einzugehen.«
    Er nickte. »Ja, das kann ich mir vorstellen. Also gut, wir können es versuchen. Zudem haben wir Glück, dass die Themse heute so friedlich ist und uns keinen Ärger macht.«
    »Das meine ich doch auch.«
    »Wir müssen nur noch langsamer fahren.«
    »Das sehe ich ein.«
    Den kleinen Kahn gab es. Er befand sich am Heck des Seglers. Ich bekam auch einen Rettungsring mit ins Boot und viele gute Wünsche mit auf die Reise.
    Der Segler stand so gut wie still, als das kleine Boot nach unten gelassen wurde. Es ging über einen Hebelzug. Ich hockte im Boot und bekam jede Schwankung mit. Wir lagen nicht still, und es bestand auch die Möglichkeit, dass ich zusammen mit dem Boot gegen die Bordwand geschleudert wurde.
    Zum Glück war die Strecke nicht zu weit. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber die Heckwellen kamen näher, und ich sah auch den Schaum darauf tanzen.
    Dann setzte das Boot auf.
    Ich spürte den schwachen Ruck, löste das Tau an den beiden Seiten des Boots und konnte mich jetzt setzen, um nach den Rudern zu greifen. Ich hatte mir vorgenommen, dicht am Ufer zu bleiben, denn in der Strommitte war die Strömung zu stark. Die hätte mich zurück bis zum Meer getrieben.
    Das Schiff ließ ich fahren. Suko stand noch am Heck und winkte mir nach. Wir würden uns in London treffen. Zunächst mal wartete ich auf Jane Collins, die zuerst den Segler sehen würde und dann mich.
    Hoffentlich …
    ***
    Ich hatte mich schon hart in die Riemen gelegt, um das mal locker zu sagen. Es klappte alles wunderbar, sogar gegen die Strömung kam ich an, und so liefen die Dinge perfekt.
    Ich war schon einige Male auf der Themse gerudert, allerdings nicht in diesem Bereich, in dem ich mich regelrecht vorquälte und hoffte, dass der Ort bald auftauchte, an dem Jane wartete. Das Schiff hatte sie bestimmt schon passiert, jetzt war ich an der Reihe, und es dauerte tatsächlich nicht lange, da sah ich sie auf dem etwas erhöhten Ufer stehen und in meine Richtung schauen.
    Es war kein Problem für sie, mich zu entdecken, und so winkte sie mit beiden Armen. Dann hielt sie es nicht mehr aus und lief mir mit schnellen Schritten entgegen.
    Als sie nahe genug herangekommen war, rief sie mir schon zu, dass man sie durch ein Telefongespräch eingeweiht hatte.
    »Super.« Ich lenkte das Boot an den Uferrand, wo es recht bald über die dort liegenden Steine schrammte.
    Jane Collins war schon da, bückte sich und hielt den kleinen Kahn fest, damit er nicht so stark schaukelte, wenn ich ihn verließ. Es ging alles glatt. Ärger gab es nicht. Ich kam gut aus dem Boot, ohne dass ich nasse Füße bekam, und drehte mich zu Jane um, die mich jetzt anschaute, um mich dann zu umarmen.
    »He, was ist los?«
    »Ich freue mich so«, erklärte sie mit belegter Stimme.
    »Worüber?«
    »Dass ich noch lebe.« Sie schüttelte den Kopf. »Es hätte auch alles anders kommen können.«
    »Glaube ich dir sofort. Ich brauche nur deinen Hals anzusehen. Der rote Streifen sagt eine Menge aus.«
    »Das stimmt.«
    »Und wie kam es?«
    Jane winkte ab. »Lass uns von hier verschwinden.« Sie deutete die Böschung
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