Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1842 - Amandas Feuerfalle

1842 - Amandas Feuerfalle

Titel: 1842 - Amandas Feuerfalle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht?«
    »Man wird sicherlich Fragen stellen, warum der Flieger Verspätung gehabt hat.«
    »Das ist nicht unsere Sache. Darum soll sich der Pilot kümmern. An die Wahrheit wird er sich nicht mehr erinnern, aber er wird sich schon aus der Affäre ziehen.«
    »Klar.«
    Die Flugbegleiterin meldete, dass wir uns auf dem Weg zur Landung befanden und die Maschine schon jetzt an Höhe verlor, was auch zu merken war.
    Wir mussten uns anschnallen, zwei Stewardessen gingen durch den Gang und sammelten Gläser und Teller ein.
    Rom wartete auf uns.
    Ich saß am Fenster und schaute hinaus. Unter uns lag bereits ein Teil der Stadt, und auch der Tiber war zu sehen. Er glich einer grauen Schlange, die das Häusermeer teilte.
    Das große Aufatmen hatte es bei mir noch nicht gegeben. Ich würde erst beruhigt sein, wenn ich Julian in sicherer Obhut wusste. So lange musste ich noch auf der Hut sein. Im Getriebe der Großstadt konnte immer wieder etwas passieren.
    »Und was hat man hier mit mir vor?«, wollte Julian wissen. Die Frage hatte er schon einige Male gestellt.
    »Du wirst bei Father Ignatius in guten Händen sein. Er kann dich beschützen. Er hat Einfluss. Er ist der Chef eines Geheimdienstes, der sich die Weiße Macht nennt. Und er ist natürlich neugierig auf einen Menschen wie dich, der aus einer besonderen Verbindung entstanden ist. Du bist ein Nephilim. Ich denke, dass es nicht mehr viele von deiner Art gibt.«
    »Das glaube ich auch. Aber ich weiß nicht, wer alles noch zu meinen Geschwistern gehört. Diese Amanda bestimmt nicht. Sie hat mich gehasst. Sie wollte mich auch verbrennen, aber da hat sie sich geschnitten.« Er fing an zu lachen.
    Ich sagte nichts mehr und verhielt mich ebenso stumm wie die anderen Passagiere. Dafür sah ich die Landebahn näher kommen. In der Ferne waren die Gebäude des Flughafens zu sehen. Davor waren Maschinen geparkt. Ein Bild, wie man es von vielen Flugplätzen her kennt.
    Ich war auch froh, wenn ich wieder normalen Boden unter meinen Füßen spürte. In der Luft hätte noch einiges passieren können.
    Wir setzten auf.
    Ein kurzes Schütteln des Fliegers noch, dann rollten wir ruhiger über die Piste und konnten uns entspannen. Es gab noch eine Durchsage, aber darauf achtete niemand.
    Ich verspürte den leichten Druck meiner Waffe und musste lächeln. Vor der Zwischenlandung hatte sie noch der Pilot gehabt. Jetzt befand sie sich in meinem Besitz. Es war der Beweis, dass es doch einen Zwischenfall gegeben hatte.
    Nach dem Anhalten begannen wieder die Gespräche. Die letzte Anspannung vor der Landung war vorbei.
    Julian wollte den Flieger schon sehr früh verlassen, aber dagegen hatten Suko und ich etwas.
    »Wie bleiben noch bis zum Schluss sitzen. Ich hasse Gedränge.«
    »Ja, ja, das ist schon okay.«
    Wir waren wirklich die Letzten, die durch den Mittelgang dem Ausstieg entgegen gingen. Der Pilot hatte uns bereits erwartet. Er stand da, und sein hochroter Kopf war nicht zu übersehen.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Ja, aber ich kann sie mir nicht erklären.«
    »Trotzdem, raus mit der Sprache.«
    »Ihre Waffen sind nicht mehr da!« Er gab es zu, und er hatte sehr leise gesprochen.
    Ich lächelte ihn an und schlug ihm auf die Schulter. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Mister.«
    »Aber ich …«
    »Wir haben die Waffen schon.«
    Ich zeigte ihm kurz meine Beretta und Suko tat es mir nach. Ronny Black bekam große Augen. Er schnappte nach Luft, wollte etwas sagen, wusste aber nicht, was.
    Ich ließ ihn stehen und verließ den Flieger. Etwa fünfzehn Minuten später standen wir in der Halle. Wir besorgten uns einen Sicherheitsbeamten, dem wir erklärten, wer wir waren und dass wir Waffen tragen durften. Er ließ sich überzeugen und geleitete uns durch den Zoll. Jetzt waren wir angekommen.
    Die Menschen standen da und warteten auf Freunde und Verwandte. Unser Flieger hatte Verspätung gehabt, und darüber wurde noch immer diskutiert.
    Aber Erklärungen gab es nicht.
    »Sollten wir nicht abgeholt werden?«, fragte Suko.
    »Ja.«
    »Davon sehe ich nichts.«
    Da hatte er recht. Es gab keinen Menschen, den Father Ignatius geschickt hatte. Zumindest sah keiner aus wie ein Chauffeur oder war wie ein Mönch gekleidet.
    Gleich zwei Taxifahrer wieselten auf uns zu und boten ihre superbilligen Fahrten in die Innenstadt an. Rechnete man nach, dann waren achtzig Euro nicht eben billig.
    Ich winkte ab, und wir gingen ein paar Schritte dem Ausgang entgegen. Auch hier standen Menschen, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher