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1842 - Amandas Feuerfalle

1842 - Amandas Feuerfalle

Titel: 1842 - Amandas Feuerfalle
Autoren: Jason Dark
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Ignatius, das ist mir schon klar …«
    Er lachte, duckte sich, und einen Moment später zeigte er sein wahres Gesicht. Es gab bei ihm eine Metamorphose. Sein Körper nahm eine andere Form an, der Rücken wurde runder, und bevor er etwas unternehmen konnte, reagierte Suko.
    Er packte zu und beförderte die Gestalt mit einem Rammstoß aus dem Fahrzeug.
    Der Fahrer fiel genau vor meine Füße. Er drehte sich dabei auf den Rücken, sodass ich sein Gesicht sah. Es war grün angelaufen, es zeigte eine Haut wie Schuppen, und mit einem glatten Sprung kam er wieder auf die Beine.
    Das war kein Mensch mehr, das war ein Dämon, ein gefährlicher Typ, der sich plötzlich in die Höhe schwang. Er wollte mich anspringen, mich zu Boden treten, aber dagegen hatte Suko was.
    Die Kugel traf ihn im Sprung und in den Kopf.
    Das war sein Ende.
    Er zuckte, er schrie, er fuchtelte mit den Händen, und dann fiel er zu Boden und rührte sich nicht mehr. Die geweihte Silberkugel hatte sich tief in seinen Kopf gebohrt und dafür gesorgt, dass er sich nie wieder bewegen konnte.
    Julian schob sich näher an die Leiche heran. »Ja«, sagte er, »das ist er.«
    »Wer ist das?«
    »Einer der falschen Engel.«
    Ich war verwundert. »Ein Grigori?«
    Julian nickte. »Ja, einer, der den Weg in die andere Welt geschafft hat. Er hat uns erwartet.«
    »Was meinst du damit?«
    Julian bekam eine Gänsehaut. »Er wollte bestimmt mich. Er war auf mich angesetzt, aber er hat es nicht geschafft. Ihr beide seid ihm im Weg gewesen. Wenn nicht, hätte er mich unterwegs getötet. Man will verhindern, dass ich in Sicherheit gebracht werde. Man soll nichts mehr über mich wissen.«
    »Das werden wir verhindern«, sagte ich und griff endlich zum Telefon, um Father Ignatius anzurufen.
    Seine Geheimnummer kannte ich. Jetzt wartete ich darauf, dass er sich meldete. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als ich doch seine Stimmen hörte.
    »Ich bin es.«
    »Was? Du, John?«
    »Das hörst du doch.«
    »Klar. Wo steckst du? Ich habe einen Anruf bekommen, dass ihr nicht mehr am Flughafen seid.«
    »Das stimmt auch.« Den nächsten Satz sagte ich bewusst. »Dein Fahrer hat uns abgeholt.«
    »Nein, das hat er nicht. Er sucht euch noch.«
    »Aber uns holte jemand ab.«
    »Verflucht.« Ignatius fluchte selten. Meine Antwort hatte ihn doch umgehauen. »Wer war es und …«
    »Ich weiß es nicht, Ignatius. Aber ich kann dir sagen, dass er nicht mehr lebt.«
    »Dann habt ihr ihn durchschaut.«
    »Ja, er war kein Mensch mehr. Er hatte nur eine menschliche Gestalt angenommen. Er war ein dämonischer Engel, wenn man Julian glauben darf, und er fuhr uns. Angeblich sollten wir zu dir fahren, aber nicht in den Vatikan, sondern hierher.«
    »Und wo seid ihr?«
    Ich musste lachen. »Das kann ich dir auch nicht richtig erklären. Wir stehen hier auf dem Hinterhof eines kleinen Palastes, in dem du angeblich auf uns wartest.«
    »Unsinn, ich bin im Vatikan.«
    »Das Gebiet war dem Fahrer wohl suspekt. Aber ich glaube nicht, dass wir hier zufällig gelandet sind. Wir werden uns diesen Palazzo mal von innen anschauen.«
    »Das ist bestimmt eine Falle.«
    »Weiß ich, Ignatius. Aber wir sind darauf vorbereitet. Wenn alles vorbei ist, melden wir uns wieder.«
    »John, bitte. Kannst du nicht wenigstens herausfinden, wo ihr euch befindet?«
    »Das könnte ich, aber die Zeit wird knapp. Außerdem ist es besser, wenn du im Hintergrund bleibst.«
    Zu einer Antwort ließ ich ihn nicht mehr kommen. Jetzt ging es darum, kurzen Prozess zu machen. Wir wussten nicht, wer oder was da auf uns lauerte, und ich war mir klar darüber, dass es kein Spaziergang werden würde.
    Suko hatte den Toten gepackt und in den Wagen gelegt. So war er so schnell nicht zu sehen. Er hämmerte die Tür zu und nickte mir zu. »Wir können.«
    Es gab nur noch das Problem Julian. Wir mussten ihn mitnehmen, denn wir konnten ihn nicht hier draußen allein lassen. Keiner von uns wusste, welche Falle auf uns lauerte, und auch hier draußen war niemand sicher.
    Ich machte den Anfang. Suko und Julian gingen hinter mir her.
    Das Haus war nur wenige Etagen hoch. Von einem Schloss konnte man nicht sprechen. Eher von einem Herrenhaus oder auch dem Gebäude eines Klosters.
    Ich blieb vor der Eingangstür stehen. Sie war breit, bestand aus dickem Holz und hatte zwei Flügel. Mein Gefühl sagte mir, dass sie nicht abgeschlossen war. Ich drückte einen der beiden geschwungenen Griffe und fand mich bestätigt.
    Die Tür ließ sich nach
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