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1842 - Amandas Feuerfalle

1842 - Amandas Feuerfalle

Titel: 1842 - Amandas Feuerfalle
Autoren: Jason Dark
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öffnen ließ.
    Ich winkte Suko und Julian zu. Gemeinsam verließen wir das Haus und liefen auf den schwarzen Mercedes zu.
    Sein Inhalt bestand aus einer Leiche. Die wollten wir nicht unbedingt mitnehmen. Wäre sie ein normaler Mensch gewesen, hätten wir anders gehandelt. So aber legten wir sie nahe eines Hauses ab, und zwar in einer Nische.
    Diese Gestalt würde von keinem Menschen vermisst werden, das stand fest. Sie war kein Mensch, auch wenn sie so aussah. Ich nahm mir vor, später dafür zu sorgen, dass die Gestalt weggeschafft wurde.
    Über den anderen Angreifer dachte ich nicht länger nach. Der war vernichtet. Aber ich hatte noch zwei weitere gesehen, die nun verschwunden waren, und das gab mir schon zu denken.
    Wo steckten sie?
    Hier draußen nicht. So sehr ich den Innenhof auch mit meinen Blicken durchforschte, sie blieben verschwunden.
    »Steig ein«, sagte Suko.
    Natürlich fuhr er. Das ließ er sich nicht nehmen. Ich saß neben ihm. Julian hatte auf dem Rücksitz Platz genommen.
    »Kannst du mir den Weg sagen?«, fragte Suko.
    »Nein.«
    »Ich dachte, du kennst dich aus.«
    »Nur ungefähr.«
    »Ein Navi gibt es hier nicht.«
    »Früher sind wir auch ohne ausgekommen.«
    »In London, aber nicht hier.«
    »Fahr schon los, Alter. Wir werden es schaffen. Der Petersdom ist nicht zu übersehen.«
    Er grinste mich an. »Danke für den Tipp.«
    »Keine Ursache.«
    Wir starteten, und ich ging davon aus, dass die großen Probleme jetzt vorbei waren.
    Leider ein Irrtum …
    ***
    Nach zehn Minuten Fahrt war ich es leid. Ich dirigierte Suko in eine Parklücke, die es tatsächlich in der Nähe des Tibers noch gab, und rief Father Ignatius an.
    »Was gibt es, John?«
    »Wir stecken fest.«
    »Was bitte?«
    Ich erklärte ihm unser Problem.
    »Ach Gott, ihr seid falsch. Ihr müsst über den Fluss.«
    »Das dachten wir uns auch. Wo ist es am besten?«
    »Nehmt die Brücke nördlich der Engelsburg. Von dort führt eine Straße direkt auf den Vatikan zu. Ihr werdet die Mauer bald sehen. Und lasst euch nicht von dem Betrieb abhalten. Der gehört nun mal dazu. Klar?«
    »Ja. Und wo treffen wir uns?«
    Ignatius lachte. »Ich werde euch entgegen kommen. Haltet dort, wo es zum Petersplatz geht. Ich warte und steige dann zu euch in den Wagen. Alles kapiert?«
    »Ja, schon.«
    »Dann bis gleich.«
    Suko hatte alles mitbekommen. Er hob die Schultern an, bevor er startete. Er war ein guter Fahrer, das stellte er immer wieder unter Beweis. Doch hier in Rom hatte auch Suko seine Probleme. Wir wussten nur, dass wir in Richtung Westen fahren mussten, denn dann würden wir an den Fluss geraten und ihn überqueren. Wir hofften, die richtige Brücke zu finden, hinter der die Engelsburg lag.
    Ich hielt mich nicht zum ersten Mal in dieser Stadt auf und suchte deshalb nach bekannten Bauwerken. Die fand ich leider nicht, aber es gab Hinweisschilder.
    Die Richtung war okay.
    Wir lasen auch den Namen Castel San Angelo.
    Das war die Engelsburg. Ich rieb mir die Hände und hörte aus dem Fond die Stimme des jungen Julian.
    »Wir sind richtig.«
    »Genau.«
    »Jetzt kann es nicht mehr lange dauern.«
    Ich drehte kurz den Kopf. »Stimmt.«
    Julian fragte: »Glaubst du denn daran, dass ich hier in Sicherheit bin?«
    »Ja, die Macht hat Father Ignatius. Man wird dich schon beschützen. Zudem bist du jemand, der Auskunft über Wesen geben kann, die etwas Besonderes in die Wege geleitet haben. Das kann man durchaus von den Grigori behaupten.«
    Ich überließ Suko das Fahren. Es kostete ihn seine ganze Konzentration. Ich hatte es da besser und konnte mich auf das Schauen beschränken.
    Ja, wir hatten es fast geschafft. Den Fluss sah ich nicht. Dafür aber nicht mal so weit entfernt die mächtigen Mauern der runden Engelsburg. Die waren nicht zu übersehen.
    Dann schoben wir uns auf die Brücke zu. Rechts und links gingen die Fußgänger, und wenn ich den Hals etwas reckte, war es mir möglich, über die Mauer hinweg in die Tiefe zu schauen. Dort sah ich das Wasser des Tiber.
    Vor uns war ein Kastenwagen. Ein sogenannter Sprinter, der seinem Namen allerdings keine Ehre machte, denn jetzt kam er nur im Schritttempo weiter. Wir kamen an ihm nicht vorbei. Auch die linke Seite der Straße war zu. Hier standen die Autos.
    Plötzlich ging es weiter. Ich hatte das Fenster an meiner Seite nach unten gekurbelt und wollte Luft in den Wagen lassen, aber mit ihr drang auch der Gestank der Abgase in den Mercedes. Besonders die Vesperfahrer, die sich überall
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