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1842 - Amandas Feuerfalle

1842 - Amandas Feuerfalle

Titel: 1842 - Amandas Feuerfalle
Autoren: Jason Dark
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anstellen?«
    »Durch die Kraft des Kreuzes. Und denke immer daran, es hat schon einmal einen großen Sieg errungen. Im Großen war das einmalig, aber im Kleinen wiederholt sich dieser Sieg immer wieder. Und das wird auch jetzt der Fall sein.«
    »Dann musst du mich vernichten und das Feuer löschen!«
    »Das werde ich auch. Du siehst selbst, dass es mich nicht angreift und vernichtet.«
    »Das ist auch alles. Mehr erreichst du nicht. Diese Welt gehört mir, und ich habe sie dem Teufel geweiht. Du siehst also, es ist alles so, wie es sein muss.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    Jetzt regte sich Amanda auf. »Ich werde die Menschen meinem Feuer zuführen. Es ist ein Opfer für die Hölle, und das wirst du nicht verhindern können.«
    Da konnte sie viel sagen, ich hörte nicht darauf, denn ich machte mich bereit, das Kreuz zu aktivieren. Wieder einmal musste ich mich auf seine ganze Kraft verlassen.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto …«
    Das war die Formel, die ich gesprochen hatte, die meinem Kreuz galt, das mich nicht im Stich ließ, denn es explodierteförmlich in einer Orgie aus hellstem Licht …
    ***
    Sehen konnte ich nichts. Dieser wahnsinnig helle Schein blendete auch mich. Ich schloss die Augen trotzdem nicht, denn ich wusste, dass ich hier nicht das normale Licht erlebte, sondern eines, das aus einer anderen Welt stammte und innerhalb des Kreuzes gefangen war.
    Jetzt aber war es frei.
    Und jetzt musste es seine Pflicht tun und das Böse zerstören. Ich sah es nicht, aber die Schreie waren nicht zu überhören.
    Sie gellten in meinen Ohren, und ich sah, dass die Helligkeit immer mehr zurückging und mir die Sicht freigab.
    Ich blickte in die Höhe.
    Da sah ich das Licht. Es hatte die Flammen abgelöst und umgab die Gestalt des Feuerengels vom Kopf bis zu den Füßen. Mit seinem hellen Schein hüllte es die Gestalt ein, die keine Chance hatte, ihre Existenz zu retten.
    Sie verging.
    Das Licht löste sie auf. Es war kein Verbrennen durch Flammen, es war einfach nur ein Verschwinden. Und das begann an den Füßen und zog sich dann weiter in die Höhe, weil es auch den gesamten Körper und damit den Kopf erreichen wollte.
    Das geschah zuletzt. Deshalb blieben auch die Schreie noch so lange bestehen.
    Und plötzlich waren auch sie verschwunden. Ich hörte nichts mehr. Es war ruhig geworden.
    Es gab auch kein helles Licht mehr. Es hatte sich zurückgezogen, denn seine Aufgabe war erfüllt.
    Und meine?
    Ich hatte noch meine Zweifel, doch ein Blick nach unten belehrte mich eines Besseren.
    Es gab kein Feuer mehr.
    Nicht eine Flamme zuckte noch in die Höhe. Der Untergrund war so glatt, wie wir ihn auch schon bei unserer Ankunft erlebt hatten.
    Ich drehte mich nach links.
    Dort standen Suko und Julian. Während Suko in die Hände klatschte, um mir den Beifall zu spenden, sagte Julian nichts. Er kämpfte noch mit seinem Unglauben, denn er stand auf der Stelle, hielt beide Handflächen gegen seine Wangen gepresst, blickte zu Boden, auch in die Luft, sah nichts mehr, was ihm gefährlich werden konnte, und schüttelte trotzdem den Kopf.
    Ich lächelte ihm zu. »Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Julian, es ist vorbei. Niemand wird dich mehr zu verbrennen versuchen, das steht fest.«
    »Ja, ich hoffe …«
    »Verlass dich darauf.«
    Er zuckte mit den Schultern. Überzeugt hatte ich ihn nicht. Das versuchte Suko, indem er ihn ansprach, aber so leise mit ihm redete, dass ich nichts verstand.
    Es war auch nicht wichtig, denn es gab andere Dinge, um die ich mich kümmern musste. Wenn ich mich nach links drehte, dann sah ich es. Die Tür war immer noch offen, sodass ich nach draußen schauen konnte.
    Sie waren noch da.
    Alle, denn die Reihen hatten sich nicht gelichtet. Sie standen vor mir als Mauer aus Menschenleibern. Sie schauten nur nach vorn und hinein in das Krematorium.
    Es war der Pilot, der sich als Erster bewegte. Er schüttelte den Kopf, bevor er anfing zu sprechen.
    »Muss ich das verstehen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Gut. Verstehen Sie das denn?«
    »Nicht wirklich. Ich nehme es hin.«
    Er deutete auf mein Kreuz. »Das glaube ich Ihnen nicht. Dieses Kreuz hat doch einen Sinn, das habe ich genau gesehen.«
    »Exakt.«
    »Und was?«
    »Bitte, das ist meine Sache. Seien Sie froh, dass das Feuer gelöscht ist und Sie nicht verbrannt hat.«
    »Das haben Sie geschafft.«
    Ich nickte.
    »Und jetzt?« Er breitete die Arme aus. »Wo sind wir eigentlich hier?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Jedenfalls
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