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1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

Titel: 1825 - Schreie aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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wie sie sehen konnten, es wollte auch niemand hinein, und doch erschrak sie, denn sie sah, dass sich die Schwärze ausgebreitet hatte.
    Kamen sie noch weg?
    Sie rief nach Harry Stahl, der sich noch im Abteil aufhielt, sich aber jetzt bewegte. Die Abteiltür stand offen und er huschte hindurch.
    »Kommen Sie, Herr Stahl, kommen Sie …«
    Es ging um Sekunden, das wussten beide. Aber sie waren auch um Sekunden zu spät.
    Sie schafften es, die Tür zu erreichen, und das war kein großes Problem. Das nächste schon. Die Tür klemmte. Sie war nicht so schnell zu öffnen, wie sie gedacht hatten.
    Harry fluchte. Edith Truger stand neben ihm und trat von einem Fuß auf den anderen.
    Und dann spürten sie die Kälte, die sich an ihren Körperseiten bildete. Einen Moment später war die Dunkelheit da.
    Man hörte noch Ediths leisen Schrei, der allerdings verwehte, dann war die Schwärze da und verschlang auch sie …
    ***
    Unglaublich und doch wahr!
    Ich konnte wieder sehen. Die Schwärze war verschwunden, doch von einer richtigen Helligkeit konnte man auch nicht reden, denn ein grünliches Licht hatte sich ausgebreitet. Grün mit helleren Wolken und Streifen darin, sodass ich wieder an Aibon erinnert wurde.
    Aber damit hatte diese Welt nichts zu tun. Es musste das Fegefeuer sein. Ein neues, ein altes Fegefeuer? Ich wusste es nicht, aber ich machte mir auch keine weiteren Gedanken darüber, denn ich sah jetzt, wo ich eigentlich stand.
    Ich musste schlucken. Es rieselte mir zudem kalt den Rücken hinab. Ich stand auf Totenschädeln. Ja, sie bildeten so etwas wie ein Pflaster.
    Ein Wahnsinn, den ich nicht glauben wollte und deshalb noch mal hinschaute.
    Ja, ich stand auf einem Untergrund, der aus zahlreichen Totenschädeln bestand. Die bildeten eine Masse, die mein Gewicht auch aushielt, und ich hatte wieder ein neues Bild vom Fegefeuer bekommen.
    Aber war das das Fegefeuer?
    Ich dachte dabei auch an Meinhard, dem ich gefolgt war. Ich hätte ihn sehen müssen, aber er war nicht zu sehen. Ich stand allein auf den Totenschädeln und fragte mich, wohin sich die Schwärze verzogen hatte. Vielleicht war sie so etwas wie eine dünne Wand gewesen, ein schwacher Eingang in diese andere Dimension, die noch immer bis auf die Totenschädel leer war.
    Zu den Schädeln gehörten sicherlich auch Körper. Die bekam ich nicht zu sehen, weil die Schädel dicht an dicht lagen. Ich hätte auf ihnen gehen können, doch das traute ich mich nicht. Ich drehte mich um, weil ich nach einem Ausgang suchte, fand aber keinen und war nicht eben erfreut darüber.
    Ich blieb erst mal allein. Niemand zeigte sich. Niemand baute sich vor mir auf. Es war von einem riesigen Vogel die Rede gewesen, der sich in der Schwärze wohl fühlte oder selbst dafür gesorgt hatte, dass es sie gab.
    Wo steckte er? Ich hätte ihn gern gesehen. Im Moment aber ließ er mich leider allein. Ich wusste auch nicht, wie ich den Rückweg antreten sollte. Ich musste erst mal hier auf den Schädeln bleiben und abwarten, was noch passierte.
    Ja, es passierte was.
    Über meinem Kopf entstand das Geräusch. Es war ein Rauschen, als wäre Wind dabei, durch ein Dach von Blättern zu fahren. Das Geräusch sorgte dafür, dass ich den Kopf in den Nacken legte, in die Höhe schaute und dann den Vogel sah.
    Tatsächlich ein Vogel?
    Ich hielt den Atem an, denn ich sah in ihm ein mächtiges Gebilde. Er schwebte über mir und wirkte wie ein Kreis, der an seinem äußeren Rand an verschiedenen Stellen eingeschnitten war. Es war bestimmt keine Laune der Natur, dass er so aussah, er musste in dieser Formation auch eine Funktion haben.
    Das Gebilde schwebte über mir und nahm dem Licht einen Teil der Helligkeit. Mir war klar, dass ich den Herrscher dieser Welt gefunden hatte, und ich fragte mich, ob mich das auch weiterbrachte. Erst mal war wichtig, dass ich am Leben blieb, und im Augenblick sah es nicht danach aus, als wollte man mich vernichten.
    Dafür einen anderen Menschen.
    Das dunkle Gebilde war über meinen Kopf hinweg geschwebt und war an einer anderen Stelle gelandet.
    Jetzt stand es praktisch über den Totenschädeln.
    Und es hielt sich nicht lange auf, es zeigte, zu was es fähig war, denn es öffnete sich. Jetzt sah ich auch, warum es als Vogel angesehen wurde, denn der Körper teilte sich in zwei Hälften, und beide Hälften sahen aus, als würden sie von einem dunklen Gefieder gebildet. Es gab auch so etwas wie einen Mittelteil, doch um den kümmerte ich mich nicht, weil ich sah, was da
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