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1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

1825 - Schreie aus dem Fegefeuer

Titel: 1825 - Schreie aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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ich sehen, dass ich weiter komme. Ich habe mir diesen Tunnel ausgesucht. Ich kann bestimmen, wohin die Züge mit ihren Passagieren fahren. Entweder an ihr richtiges Ziel oder hinein in meine Welt.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Das wirst du nicht mehr erleben, denn zuvor muss ich mich um dich kümmern.«
    »Sehr schön und wie?«
    »Das wirst du gleich sehen.«
    Er hatte nicht zu viel versprochen, denn er fing an, sich zu verwandeln. Ich wusste ja, wie mächtig die Kreaturen der Finsternis waren, aber es gab eine Waffe, die auch sie fürchteten. Das war mein Kreuz, und das wollte ich auch hier einsetzen, wenn sich die Chance dazu ergab.
    Im Moment wollte ich etwas anderes herausfinden. Ich musste sehen, wie sein anderes Gesicht aussah. Da hatte ich schon einiges erlebt, und jetzt bei ihm.
    Er zeigte es.
    Als sich das Gefieder aufbäumte und zu einer schwarzen Masse wurde, da sah ich den Gesichtswechsel. Es sah aus, als hätte es einen blitzschnellen Austausch gegeben, und das zweite Gesicht hatte keine menschlichen Züge mehr.
    Es passte zum Körper.
    Es war das Gesicht eines Vogels, dessen langer und gekrümmter Schnabel besonders auffiel. Das war schon eine regelrechte Mordwaffe, und es erfolgte ein blitzschneller Start.
    Plötzlich war das verdammte Ding über mir.
    Und dann fiel es auf mich.
    Es war so groß, es war so schnell, und ich kam nicht mehr weg. So wurde es um mich herum stockfinster …
    ***
    Im ersten Moment war die Panik da, die mich zu überschwemmen versuchte. Es lag auch daran, dass es völlig dunkel war. Ich spürte auch das Gefieder, aber das fühlte sich anders an, mehr wie Feudel, die durch mein Gesicht strichen.
    Einen Druck gab es nicht. Weder an der Kehle noch an meinem übrigen Körper.
    Und dann sah ich das Gesicht.
    Ich war ja froh, dass man mich nicht in die Höhe gerissen hatte, so konnte ich zumindest mit den Füßen auf dem Boden bleiben oder auf den Totenköpfen.
    Nein, das war kein Gesicht mehr, das war die Vogelfratze des Dämons. Sie war einfach ein scheußliches Gebilde. Der lange Schnabel wirkte wie ein pechschwarzes Krummschwert. Darüber leuchteten die Augen, die ich als kalte Glotzer ansah. Als wären sie innerlich vereist.
    Der Schnabel öffnete sich. Dann hackte er blitzschnell zu. Ich musste mich zur Seite werfen, um nicht getroffen zu werden. Allerdings schabte er noch an meiner Hüfte entlang und riss dort einen Streifen Haut mit.
    Egal, darum konnte ich mich nicht kümmern. Ich wartete den zweiten Angriff ab. Trotz des tödlichen Schnabels wich ich nicht aus. Ich sorgte sogar dafür, dass ich genau in seiner Blickrichtung stand. Aber jetzt hielt ich etwas als Abwehr in meiner Hand.
    Es war das Kreuz, das Hassobjekt der Kreatur der Finsternis. Diese Dämonen konnten es nicht fassen, dass jemand durch das Kreuz den Tod besiegt hatte, sie glaubten noch immer, dass sie besser waren, und genau das war so oft ihr Fehler.
    Und hier?
    Die Gestalt warf sich auf mich zu. Ich schoss nicht, ich hielt ihr nur das Kreuz entgegen und aktivierte es auch nicht, denn als beide Gegensätze nahe genug beieinander waren, da gab es so etwas wie eine Explosion.
    Die Vogelfratze bekam die Nähe des Kreuzes und dessen Aura gnadenlos zu spüren. Innerhalb ihres Gefieders blähte sie sich auf, und als Erstes flogen die Augen aus dem Gebilde auf mich zu.
    Ich brauchte mich nicht zu ducken. Sie huschten über meinen Kopf hinweg.
    Dann war das Gesicht an der Reihe.
    Es platzte auf. An etwa vier Stellen wurde es regelrecht zerrissen. Es flog nach allen Seiten hin weg. Was sich da aufgelöst hatte, wusste ich nicht, es sah jedenfalls nicht appetitlich aus, und dann schaute ich auf den Körper.
    Er stand noch.
    Sogar die Flügel klebten an ihm, bis zu dem Zeitpunkt, als auch er zusammensackte, am Boden liegen blieb und die Welt anfing sich aufzulösen.
    Plötzlich gab es keinen Widerstand mehr unter meinen Füßen, für einen Moment glaubte ich, ins Endlose zu fallen, aber es war nur ein kurzer Stoß, der mich erwischte, dann hatte ich wieder festen Boden unter meinen Füßen, und es war der in einem der Eisenbahnwagen.
    Meine Welt hatte mich wieder …
    ***
    Und nicht nur mich, sondern auch Edith Truger und Harry Stahl. Sie standen draußen neben den Gleisen. Als sie sahen, dass ich ihnen entgegenlief, fielen ihnen dicke Steine vom Herzen.
    »John, du bist wieder da!«
    Ich lachte. »Ja, man wollte mich nicht.«
    »Und was ist mit der anderen Welt und deren Beherrscher?«, fragte mich
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