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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger
Autoren: Unbekannt
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kantige Schädel. Mächtige Hauer krachten dumpf aufeinander, zermahlten knirschend Überreste eines schon halbverschlungenen Opfers, und grün glühende Augen brannten durch die Düsternis.
    Abrupt zuckte einer der Schädel vor, ließen die mächtigen Kiefer halbzerfetztes Fleisch fallen und griffen nach ihrem neuen Opfer.
    Der. Zentrifaal reagierte ebenso schnell. Dennoch schaffte er es nicht, sich mit einem Sprung aus der Reichweite der Bestie zu bringen, der Boden hielt ihn mit zähen Fängen fest. Nur um Haaresbreite verfehlten ihn die zuschnappenden Hauer, während er der Länge nach in den Schlamm stürzte, sich aber sofort herumwälzte.
    Ein ohrenbetäubendes Brüllen übertönte jedes andere Geräusch. .
    Suchend pendelte der mächtige Schädel hin und her. Der Zentrifaal kämpfte gegen den zähen Morast an, der ihn mit gierigen Fangarmen zurückhielt.
    Ein zuckender, von Moosen überwucherter Fleischberg, so stieg jetzt der Körper der Kreatur aus dem Sumpf empor. Das neue Aufbäumen des Untergrunds wirbelte den Zentrifaal davon. Begriffe wie oben und unten, links und rechts verloren vorübergehend jede Bedeutung, und als er sich endlich auf Knien und Ellenbogen abfing und mit halbwegs sicherem Stand aufrichtete, schossen die mörderischen Kiefer erneut auf ihn zu.
    Ein gellender Todesschrei ...
    ... der überraschend leiser wurde und abbrach.
    Sie stritten sich um ihr Opfer - dumpf krachten die Mäuler aufeinander, rissen sich gegenseitig tiefe Wunden, dann pendelte einer der Hälse heran, schmetterte gegen die Hüfte des Zentrifaal und fegte ihn zur Seite. Instinktiv packte er zu, grub seine Linke in die rauhe, von mächtigen Schründen durchzogene Haut und ließ sich herumwirbeln.
    Rasend schnell sackte der Boden unter ihm weg, aber der Schädel bewegte sich schon wieder nach unten; X-Uxxol stieß mit der Rechten zu, grub seine Krallen in die dicke Haut und riß große Fetzen heraus. In panischem Entsetzen stieß er zu, wühlte die Hand durch eine dicke Fettschicht hinein in zuckendes Gewebe.
    Im nächsten Moment der Aufprall. X-Uxxol konnte sich nicht halten, wurde herumgewirbelt und prallte rücklings auf. Ein stechender Schmerz raste beide Wirbelsäulen entlang und lähmte ihn.
    Das Monstrum schnappte zu. Der Zentrifaal spürte kaum, wie die Kiefer sich um seinen linken Arm schlossen und die Zähne sein Fleisch zerfetzten. Schon war der zweite Schädel heran, die Zähne gruben sich in seine Beine und ließen den Zentrifaal in Todesfurcht losbrüllen ...
     
    *
     
    Ich schrie, wie ich wohl nie zuvor in meinem Leben geschrien hatte. Aber war das wirklich meine Stimme, war ich es, der dem Tod ins Auge sah?
    Die Mäuler der Bestie begannen auseinanderzufließen wie Nebel, den ein aufkommender Sturm verwirbelte. Ich starrte meine rechte Hand an, die rasiermesserscharfen Krallen - aber auch sie waren nicht real.
    Nie hatte ich sieben Finger besessen, die noch dazu ein derart tödliches Mordwerkzeug waren. Was ich sah, war die Hand eines Zentrifaal.
    Ruckartig fuhr ich hoch. Ein schwacher Widerstand wollte mich daran hindern, doch die Elektrodenanschlüsse, die meinen Schädel mit bizarrer Maschinerie verbanden, fielen, von mir ab, und den Rest wischte ich mit einer knappen Handbewegung zur Seite.
    Wo hielt ich mich auf? Zentrifaal hatten Bully und mich überwältigt, hatten uns ein Mittel injiziert - und dann war der Film gerissen. Einzig und allein die Sumpfwelt spukte noch in meinen Gedanken. Aber sie war nicht real gewesen.
    Zentrifaal standen im Halbkreis um mich herum. Mehr denn je erweckten sie den Eindruck unnahbarer Todesengel. Ihre blasige weiße Haut, die schwarze Blickleiste, dazu das extrem kantige, aber auch flache Gesicht und die schwarze Kleidung ließen solche Assoziationen immer wieder aufsteigen.
    Ich lag auf einer gepolsterten, breiten Liege. Die Geräte neben mir kannte ich, solche hatte ich zu Hunderten im Logos-Simulationszentrum gesehen. Über Designerträume verschafften frustrierte Zentrifaal sich Zutritt in eine virtuelle Welt, die ihnen all das erlaubte, was die Wirklichkeit nicht zuließ; in diesen Träumen durften sie ungestraft ihre angeborene Aggressivität ausleben. In einer Galaxis, in der umfassender Friede nicht natürlich gewachsen war, sondern offenbar nur aus panischer Furcht vor dem Shifting der Galornen Bestand hatte, brauchten viele Individuen solche Träume, um nicht an sich selbst zu zerbrechen. Ich hatte eben wieder erlebt, daß Tod und Zerstörung eine
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