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1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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mit der linken Hand zu und traf das Gesicht.
    Die beiden Treffer verkraftete der Messerheld nicht. Seine Waffe ließ er fallen. Noch bevor er seine Hand gegen das blutige Gesicht presste, schrie er auf. Dann kippte er schräg nach hinten und wurde von den Händen seines Kumpans aufgefangen.
    Suko hätte jetzt nachsetzen und beide fertigmachen können, doch das ließ er bleiben. Er gab ihnen nur den Rat, vom Rummel zu verschwinden und ihm nicht mehr unter die Augen zu kommen.
    Der Angeschlagene konnte nicht mehr gehen. Sein Freund zog ihn weiter.
    Als Suko das Schluchzen hinter sich hörte, drehte er sich um. Die junge Frau war dabei, ihr T-Shirt zu richten, das an einigen Stellen schon zerrissen war.
    Suko nickte ihr zu und lächelte zugleich. »Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen, die beiden kommen so schnell nicht wieder.«
    »Glaube ich auch.«
    »Kannten Sie die beiden?«
    »Nein.«
    »Wollen Sie Anzeige erstatten?«
    Sie lachte. »Sehe ich so aus?«
    Da hatte sie recht. Sie sah wirklich nicht so aus wie jemand, der eine Anzeige erstatten wollte. Maxirock, T-Shirt, einige Ketten um den Hals, das deutete auf einen Gruftie hin. Die Haare waren auch noch vorhanden, aber nur bis zur Hälfte, denn zahlreiche Stellen auf dem Kopf waren glatt rasiert worden.
    »Ist wohl nicht mein Tag«, sagte sie.
    »Wieso?«
    Sie zog die Nase kraus. »Hier rennen nur Spinner herum, echt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, die beiden Typen hier. Die hätten mich aufgemischt. Danke, dass du da warst.«
    »Gern geschehen.«
    »Das war schon die zweite Scheiße an diesem Abend. Haben wir eigentlich Vollmond?«
    »Nein, warum?«
    »Weil so viele Spinner unterwegs sind.«
    »Kannst du das genauer sagen?«
    Sie zupfte an ihrem Oberteil. »Klar. Bevor mich die beiden Wichser hier stellten, habe ich noch einen anderen gesehen, der an der Rückseite herumlief.«
    »Und?
    »Das war einer mit ’ner Sense, er machte einen auf Tod. Ja, der Sensenmann ist mal wieder unterwegs, und er sah nicht so aus, als würde er Spaß verstehen. Der hätte besser in der Geisterbahn bleiben sollen.«
    »Vielleicht gehört er da gar nicht hin«, meinte Suko,
    »Ha, geht’s noch? Wohin denn sonst? Das ist bestimmt der große Angstmacher, und jetzt dreht er durch. Will mal ins Freie.« Sie schüttelte sich. »Aber Schiss kann man vor dem schon bekommen, das schwöre ich dir.«
    »Ja, bestimmt, hat er dir denn etwas getan?«
    »Nein, er glotzte mich nur an. Und das war ein Hammer, ich habe die Augen gesehen, die so kalt blickten, so anders. Man kann es schlecht beschreiben.«
    »Hat er mit dir Kontakt aufgenommen?«
    »Wie?«
    »Hat er dich angesprochen?«
    »O ja, das hat er. Und ich bin abgehauen. Ich habe nichts gegen ein bisschen Horror, aber bei dem hatte ich den Eindruck, dass er es ernst meinte. Das war schlimm.«
    »Was sagte er denn?«
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Ja, sonst hätte ich nicht gefragt.«
    Sie nickte. »Er sagte mir etwas. Er freute sich, mich zu sehen. Er wollte meine Seele...«
    »Und?«
    »Da bin ich abgehauen. Der hätte mich fertiggemacht. Und dann kamen die beiden Wichser. Denen bin ich direkt in die Arme gelaufen. Na, das ist jetzt gegessen.«
    »Sehe ich auch so. Eine Frage noch.«
    »He, du nervst.«
    »Weiß ich. Hast du gesehen, wohin der Typ mit der Sense gelaufen ist?«
    »Nein.«
    »Schade. Auch nicht die Richtung?«
    »Kann ich nicht sagen. Als ich wegrannte, hatte ich ihn im Rücken, so war das nun mal.«
    »Okay, dann viel Spaß noch.«
    »Der ist mir vergangen.« Sie nickte Suko zu und hob einen Arm. »Und danke noch mal.«
    »Keine Ursache.«
    Sie ging nicht. Lachend sagte sie: »Ich weiß, dass du eine Bulle bist.«
    »Aha.«
    »Hätte nicht gedacht, dass mich mal ein Bulle rettet.«
    »So ist das Leben.«
    »Bis später.«
    Sie verschwand und Suko blieb mit neuen Informationen zurück. Es war nicht schlecht. Er hatte gehört, was der jungen Frau widerfahren war, und konnte jetzt davon ausgehen, dass dieser Sensenmann seine andere Welt tatsächlich verlassen hatte.
    Er überlegte, ob er John anrufen sollte. Er entschied sich dagegen und dachte daran, dass sie sich ja hier in der Nähe treffen wollten, an der Vorderseite der Geisterbahn.
    Dorthin führte Sukos Weg, und er war froh, als er seine beiden Freunde schon beim ersten suchenden Blick sah. Bill und John standen Rücken an Rücken und schauten in verschiedene Richtungen.
    Ein kurzes Winken und Bill hatte Suko entdeckt. Sekunden später waren sie zu
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