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1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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du?«, fragte ich ihn.
    Der Reporter deutete nach vorn. »Es ist komisch. Sie hält ihr Haus geschlossen.«
    »Tatsächlich. Groß beleuchtet ist es nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Vielleicht will sie sich erst mal erholen. Kann ja sein, dass die Vorgänge sie zu stark mitgenommen haben.«
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich durch meine Antworten beruhigen wollte, doch meine innere Unruhe blieb.
    Das Hexenhaus rückte näher.
    Bill wunderte sich über mein Schweigen. Auf eine entsprechende Bemerkung winkte ich ab.
    »Es ist nichts.«
    »Hör auf. Du machst dir Gedanken.«
    »Klar.«
    »Und über sie.«
    »Noch klarer.« Den Namen hatte Bill nicht zu sagen brauchen. Je näher wir dem Haus kamen, umso mehr verstärkte sich mein ungutes Gefühl.
    Ich war noch vor Bill an der Eingangstür des Hauses.
    Mein Freund sah jetzt ebenfalls aus, als erwartete er das Schlimmste. Und dann fiel uns noch etwas auf. Die Tür war nicht abgeschlossen. Ich konnte sie aufdrücken.
    »Rein!«, flüsterte Bill.
    Das taten wir. Ich machte den Anfang. Bill blieb mir dicht auf den Fersen. Gemeinsam versuchten wir, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Das klappte gut. Nicht aber bei der Tür, die knarrte, als wir sie aufdrückten und ein Licht sahen, das man nur als Notbeleuchtung bezeichnen konnte.
    Mein Blick glitt sofort nach vorn und natürlich hin zur Bühne. Ich wollte den Blick ins Jenseits haben, was leider nicht mehr zutraf, denn es gab nichts zu sehen. Die Wand war einfach leer.
    Alles deutete darauf hin, dass es an diesem Abend keine Vorstellung geben würde. Wir konnten wieder verschwinden. Vielleicht noch nach Maggy Cole suchen, aber das wusste ich nicht so genau.
    Ich wollte mich schon umdrehen, als ich Bills Stimme hörte, der meinen Namen leicht stöhnend aussprach.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Sie liegt hier!«
    Er brauchte den Namen nicht zu sagen, denn ich wusste auch so, wen er meinte.
    In meinem Magen lag plötzlich ein Stein. Ich hatte das Gefühl, als wären meine Glieder bleischwer geworden.
    Meine Taschenlampe musste ich nicht einsetzen. Das Licht reichte aus, um das Grauenhafte erkennen zu können.
    Maggy Cole war doch im Haus. Nur würde sie keinen Gast mehr begrüßen können, denn sie war tot...
    ***
    Ihr Körper lag in einer großen Blutlache. Das Blut stammte aus zahlreichen Wunden, die man der Frau zugefügt hatte. Es war ein schlimmer Anblick, und ich konnte mir vorstellen, dass Maggy Cole mit einer scharfen Waffe umgebracht worden war. Zum Beispiel mit einer Sense. Damit hatte der Mörder mehrmals zugeschlagen.
    Fliegen hatten den Weg ins Haus gefunden und umsummten die Tote.
    »Da sind wir zu spät gekommen«, flüsterte Bill und hob die Schultern. »Du kannst dir auch vorstellen, wer das getan hat?«
    »Sicher.«
    Bill schaute nicht in die Hölle, sondern gegen die Wand. »Dann hat er seine Welt verlassen und wird alles umbringen, was sich ihm in den Weg stellt, fürchte ich.«
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    »Und wir werden ihn jagen.«
    Bill hatte recht. Wir würden ihn jagen. Doch zuvor hatte ich noch etwas zu erledigen.
    Ich wollte meinem Freund und Kollegen Suko Bescheid geben, damit er wusste, auf was er sich einstellen musste, denn ich glaubte nicht, dass sich der Mörder großartig versteckt halten würde. Einer, der gnadenlos Menschen tötete, würde alles so schnell wie möglich in die Tat umsetzen wollen. Und hier auf dem Gelände gab es genügend Opfer für ihn.
    Ich hatte Suko schnell erreicht, wollte zunächst mal wissen, wo er sich inzwischen auf dem Gelände aufhielt.
    »Ich bin noch immer dort, wo ich beim letzten Telefonat gestanden habe.«
    »Okay. Wir kommen zu dir.«
    »Habt ihr denn was erreicht?«
    »Ja, das haben wir. Maggy Cole ist tot. Wir gehen davon aus, dass es die Gestalt mit der Sense war, die sie umgebracht hat.«
    »Also Matthias.«
    »Dafür haben wir noch keinen Beweis. Als die Gestalt mit der Kutte vor mir stand, konnte ich nicht so recht daran glauben.«
    »Ja.«
    »Und, Suko, du hältst die Augen offen. Schau dich mal in deinem Umfeld um, denn wir gehen davon aus, dass der Mörder auf dem Rummel unterwegs ist. Du weißt, wie er aussieht. Kutte, Kapuze, Sense. Vielleicht wird er sich von der Geisterbahn angezogen fühlen.«
    »Das wäre mir recht.«
    »Wir suchen nach ihm. Jeder sollte dem anderen Bescheid geben, wenn er etwas gesehen hat.«
    »Verstanden, John. Ihr aber werdet in meine Richtung kommen, nehme ich an.«
    »Allmählich. Wir werden
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