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1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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auch noch in die wenigen Seitengassen schauen.«
    »Okay. Ich lasse mein Handy an, alles Weitere wird sich ergeben.«
    Da hatte der Inspektor ein wahres Wort gesprochen...
    ***
    Auch wenn John nicht lange gesprochen hatte, die Nachricht hatte Suko leicht erschüttert, denn dass sich der Fall so entwickeln würde, damit hatte er nicht gerechnet.
    Eine Frau war tot. Ihr Mörder war unterwegs. Und das auf einem Kirmesplatz, der zwar nicht brechend voll war, aber von vielen Menschen besucht wurde.
    Und es gab eine Beschreibung des Täters. Er trug eine Kutte mit Kapuze und war mit einer Sense bewaffnet, mir der er wahrscheinlich die Tat begangen hatte.
    Auf dem Jahrmarkt liefen viele bunte Vögel herum, auch was das Outfit anging. Aber ein Mensch in einer Kutte würde immer auffallen, vor allen Dingen außerhalb der Geisterbahn.
    Suko hielt die Augen offen. Er stand an einem Ort, den man auch als das Zentrum des Rummels bezeichnen konnte. Die zweistöckige Geisterbahn war eine der Attraktionen, und Suko konnte sich vorstellen, dass eine Gestalt wie der Mörder in ihrem Innern nicht auffiel, draußen aber schon. Eine Geisterbahn konnte für ihn ein wunderbares Versteck sein, wenn es denn sein musste.
    Suko schlenderte weiter. Er gab sich harmlos. Wer ihn sah, der konnte ihn nicht von einem anderen Besucher des Rummels unterscheiden.
    Suko hatte keinen genauen Plan, wo er suchen wollte. Er ging nicht von einer bestimmten Stelle aus, sondern wollte seine Kreise ziehen und auf sein Glück hoffen. Zudem wartete er darauf, seinem Freund John Sinclair in die Arme zu laufen.
    Da die Geisterbahn zu den Attraktionen gehörte, war sie auch entsprechend besucht. Vor der Kasse stand eine Schlange von Menschen.
    Suko stellte sich nicht an. Er schlenderte nur an der Schlange vorbei und schaute sich die Menschen an.
    Sie waren normal. Es gab keinen, der aus dem Rahmen gefallen wäre. Zwar sahen einige in ihren Outfits aus, als gehörten sie auf eine Bühne, aber das war bei den jungen Leuten eben so. Hinzu kamen die oft verwegenen Haarschnitte, die auch in zahlreichen Farben schimmerten.
    Aber alles blieb im Rahmen.
    Von seinem Freund sah Suko nichts. Er setzte seinen Weg fort. Einmal wollte er die Geisterbahn umrunden, dann würde er sicherlich auf John treffen.
    Weit war er noch nicht gegangen, als er erneut stehen blieb. Er hatte die schmale Seite der Bahn erreicht, die nicht von Lampen beleuchtet wurde, sondern mehr ein Schattendasein fristete, das drei Menschen zugute kam. Volksfeste und Jahrmärkte waren immer wieder Orte, an denen auch viel Negatives passierte. Danach sah es hier auch aus, denn Suko kamen die drei Personen schon komisch vor. Zumindest das Verhalten der beiden männlichen. Sie hatten eine dritte Person, eine junge Frau, gegen die Rückwand der Bahn gedrückt. Einer bedrohte sie mit einem Messer, während der Zweite an ihrer Kleidung herumfummelte.
    Es lag auf der Hand, was sie vorhatten. Suko schüttelte über so viel Abgebrühtheit den Kopf. Das hier war kein einsames Waldstück. Hier kamen immer wieder Menschen vorbei.
    Die junge Frau zitterte vor Angst. Sie versuchte auch, ihrem Schicksal aus dem Weg zu gehen, indem sie die beiden jungen Männer anflehte. »Bitte, ich habe euch nichts getan. Ich will nicht, dass ihr...«
    »Halt deine Schnauze. Du brauchst uns auch nichts zu tun, dafür tun wir dir etwas. Und zwar was Gutes...«
    Beide lachen.
    Und als sie damit aufhörten, da vernahmen sie eine fremde Stimme ganz in ihrer Nähe.
    »Ich an eurer Stelle würde verschwinden!«
    Suko hatte nur diesen einen Satz gesagt, aber der reichte aus, um die beiden aus ihrer Lethargie zu reißen. Im nächsten Moment war die junge Frau für sie nicht mehr wichtig, beide fuhren herum – und sahen plötzlich Suko vor sich.
    Sie sagten nichts.
    Das hielt nicht lange an. Nach einigen Sekunden fingen sie an zu lachen. Hart, kurz und bellend. Der Messerträger übernahm das Wort.
    »Ganz kurz nur«, flüsterte er. »Willst du, dass ich dir den Hals aufschlitze?«
    »Nein.«
    »Hatte ich mir gedacht. Dann hau so schnell wie möglich ab. Weg mit dir.«
    »Ihr lasst die Frau jetzt gehen und...«
    Suko kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden, denn der Messertyp reagierte. Er stand plötzlich vor Suko, er war stichbereit und konnte nicht ahnen, wen er vor sich hatte, und das nutzte der Inspektor aus.
    Diesmal entschied er sich für das Kickboxen. Seine Bewegungen waren kaum zu erkennen. Das rechte Bein schoss hoch, zugleich schlug er
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