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1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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ihre Artgenossen zu verspeisen. Auf der anderen Seite war die Fratze eines Dämons zu sehen, die dicht über dem Boden schwebte.
    Sie war recht groß. Größer jedenfalls als ein Mensch. Und sie bestand aus einem grauen Material, in das Wunden geschnitten waren, die bluteten.
    Im Dunkeln sah das Ding bestimmt schlimm aus, jetzt aber konnte man es vergessen.
    Oder?
    Ich war plötzlich wie elektrisiert. Wie ich schon erwähnte, schwebte die Fratze über dem Boden. Und zwischen ihrem unteren Rand und dem Boden gab es eine Lücke.
    Und dort sah ich etwas. Es war nicht genau zu erkennen, was es war, aber ich hatte es als eine Bewegung identifiziert. Das konnte nur bedeuten, dass sich hinter der großen Fratze jemand versteckte und auf eine günstige Gelegenheit wartete.
    Ich stieß Suko an.
    Er wollte etwas fragen, sah jedoch meinen Blick und hielt den Mund.
    Durch Zeichen machte ich ihm klar, was ich entdeckt hatte, und ich gab ihm ebenfalls durch Zeichen zu verstehen, wie wir uns zu nähern hatten.
    Er war einverstanden und nickte.
    Ich ging nach links, Suko übernahm die rechte Seite der hängenden Maske.
    Wir mussten leise, aber auch schnell sein, und das waren wir beide.
    Denn plötzlich kamen wir von zwei Seiten und rahmten einen völlig überraschten Killer ein...
    ***
    Er sah uns auch, und er hielt noch seine Sense fest. Sein Kopf bewegte sich hin und her und starrte mal mich und mal Suko an.
    Er hielt seine Sense krampfhaft fest. Mit der Spitze berührte sie den Boden, aber sie konnte jeden Augenblick in die Höhe gerissen werden.
    Durch die Bewegungen des Killers war es uns möglich, sein Gesicht zu erkennen. Er stand nah vor uns, aber wir sahen nichts anderes als eine graue, sogar etwas blasse Haut, die auch zu einem Außerirdischen gepasst hätte.
    Hervorstechend in diesem falschen Gesicht aber waren die Augen. So kalt, so eisig blau. Ich kannte sie von Matthias her, aber dieser Typ war nicht Matthias. Ich wusste nicht mal, ob es sich bei ihm um einen Menschen handelte. Es konnte auch irgendein dämonischer Teufelsdiener sein. Ich tippte in diese Richtung.
    Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er sich endlich bewegte. Er hatte sich entschlossen und riss mit einer wilden Bewegung die Sense hoch. Ein paar Blutstropfen lösten sich vom Stahl und landeten irgendwo auf dem Boden.
    Dann brüllte er.
    Und während er brüllte, schlug er auch schon zu. Er holte zu einem gewaltigen Schlag aus, man konnte ihn auch als einen Rundschlag ansehen, der uns beide erwischt hätte.
    Wir hörten noch das Pfeifen, als der Stahl die Luft durchschnitt, aber da waren wir bereits abgetaucht. Die Sense erwischte uns nicht. Dafür ein anderes Ziel.
    Mit voller Wucht hieb sie hinein in die weiche Maske, und dort blieb sie stecken, weil sie so tief eingedrungen war. Wir hörten einen wütend klingenden Laut, aber er schaffte es nicht mehr, seine Waffe aus der Masse zu befreien, denn wir waren schneller.
    Ich hatte eigentlich schießen wollen, aber Suko kam mir mit seiner Waffe zuvor.
    Er hatte Zeit genug gehabt, die Dämonenpeitsche zu ziehen und die drei Riemen ausfahren zu lassen.
    Mit ihnen schlug er gezielt zu. Er beherrschte das Instrument virtuos und erzielte auch den Erfolg, den er haben wollte. Die drei Riemen drehten sich um den Hals der Gestalt, und sofort begann ihre Magie zu wirken.
    Der Dämon schrie. Er wich zurück. Er sackte auch in den Knien ein, fing sich aber wieder und schleuderte sich selbst in die Höhe. Dann sackte er wieder zusammen und blieb auf dem Rücken liegen, wobei wir zusahen, wie sein Gesicht allmählich zerschmolz. Es wurde zu einem regelrechten Brei, was wir mit einem Grinsen quittierten, denn wir wussten, dass die Gefahr vorbei war und uns kein kaltes blaues Augenpaar mehr aus der Hölle hervor anschaute...
    ***
    Wir waren allein, aber wir blieben es nicht. Vom Ausgang her hörten wir Stimmen. Dann stürmte Bill Conolly auf uns zu. Hinter ihm kamen einige Polizisten.
    Bill erreichte uns als Erster. Er wollte etwas sagen oder fragen, sah dann den Kopf, dessen Gesicht zu Brei geworden war, der sogar leicht dampfte.
    »Das war er, Bill«, sagte ich. »Und ich glaube nicht, dass er noch Brüder mit in diese Welt gebracht hat.«
    »Davon gehe ich auch aus.«
    Die Polizisten verzogen sich in die Geisterbahn. Sie wollten den Menschen helfen, die in den Wagen gesessen und nicht gewusst hatten, dass sie einem tödlichen Schicksal entgangen waren.
    »Wir gehen«, sagte ich.
    »Und wohin?«, fragte
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